In Wil sprach sich der Stadtrat kürzlich gegen eine halbe Stunde Gratisparkieren aus. Einige Meter weiter südlich hat nun die Behörde Rickenbachs bestimmt, dass man auch weiterhin gratis parkieren darf – ganze vier Stunden. Und trotzdem sagt der Noch-Gemeinderat Norbert Rüthemann: «Wir haben genug von den Dauerparkierern.» Der Behörde ist ein Dorn im Auge, dass das Auto einfach irgendwo abgestellt wird, so der Verkehr nicht tangiert ist. Das soll sich nun ändern. Denn die Gemeinde hat den Gebührentarif überarbeitet. Eine Neuerung betrifft das Parkieren. In Rickenbach bestehen nur wenige Parkfelder. Und trotzdem gibt es viele Leute, die das Auto in der Gemeinde abstellen, den Tag anderswo verbringen und dann am Abend nach Hause fahren.
Neu muss überall auf öffentlichem Grund die blaue Parkscheibe unter die Windschutzscheibe geklemmt und mit der aktuellen Uhrzeit bestückt werden. Ab jenem Zeitpunkt ist das Parkieren vier Stunden lang erlaubt. Wer länger bleibt, riskiert eine Busse. Dafür verantwortlich ist die Polizei. Alternativ kann auf der Gemeinde eine Parkkarte gekauft werden. Diese kostet 80 Franken im Monat und berechtigt uneingeschränkten parkieren.
Zum Teil bereits in Kraft
Ganz neu ist das in Rickenbach nicht. Zum Beispiel auf der Mattfeldstrasse, der Kirchstrasse, der Kirchgasse und der Hochbühlstrasse wird diese Regel bereits angewandt. In den nächsten Wochen werden sukzessive weiteren Strassen dazu kommen, so dass die Regelung dann flächendeckend gilt. Sie tritt in Kraft, sobald die Signalisierung an der entsprechenden Strasse angebracht worden ist.
Wird damit das Problem gelöst? Die Pendler unter der Woche können beeindruckt werden. Nicht aber die Teilnehmer eines ausgedehnten Sonntags-Familienfestes. Sie müssen einfach noch vier Stunden die Parkscheibe nachdrehen.