Die Medienmitteilung, welche Niederhelfenschwils Gemeindepräsident Simon Thalmann am Dienstagabend verschickte, ist kurz. Aber sie hat es in sich. Die Gemeinde informiert über einen Entscheid des Baudepartment des Kantons St. Gallen, auf den schon lange und mit Spannung gewartet worden war. Dieses hat nach rund zwei Jahren über Rekurse entschieden, welche das Industriegebiet Geren in Lenggenwil betreffen. Und siehe da: Die Rekurse wurden gutgeheissen. Es darf somit nicht gebaut werden – zumindest vorderhand.

Über die Gründe werden in der Medienmitteilung keine Angaben gemacht. «Der Gemeinderat hat die Entscheide zur Kenntnis genommen. Sämtliche Vorprüfungen und Konsultationen der beteiligten kantonalen Amtsstellen sowie die Zweitmeinung eines erfahrenen Raumplanungsbüros beurteilten beide Projekte in der Ausschreibungs- und Auflagephase sehr positiv», schreibt Thalmann im Namen der Behörde.

Seit bald fünf Jahren im Besetz des Landes
Das Thema «Geren» hat in Niederhelfenschwil schon für emotionale Diskussionen gesorgt. Im Oktober 2015 erliess die Gemeinde den Überbauungsplan Geren sowie den Teilstrassenplan Buchenstrasse. Beide Planungen betreffen das besagte Gewerbegebiet in Lenggenwil. In der Folge gab es Einsprachen, welche vom Gemeinderat Niederhelfenschwil vor zwei Jahren abgewiesen wurden. Doch die Gegner gaben nicht auf und reichten Rekurse ein. Mit Erfolg, wie nun feststeht.

Diese Kehrtwende ist eine Knacknuss für die Gemeinde Niederhelfenschwil, die den Überbauungsplan und den Teilstrassenplan erlassen hatte. Vor allem ist es aber eine Hiobsbotschaft für die Holzverarbeitungs-Firma Gebr. Eisenring AG, die seit 140 Jahren in Gossau angesiedelt ist. Am bestehenden Betriebsstandort nahe des Zentrums ist der Platz allerdings knapp geworden und die Betriebsbauten genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Als neuer Standort wurde das Industriegebiet Geren in Lenggenwil auserkoren. Bereits im November 2013 hat das Unternehmen dort zwei Parzellen gekauft. Fünf Jahre zog sich das politisch-juristische Hickhack in die Länge, ehe der Fall mit dem Entscheid des Baudepartements nun seine nächste Wende erfährt.

Als nächstes eine Analyse
Wie geht es weiter? Die Beteiligten wollen nun eine Auslegeordnung der neue Situation machen. «Der Gemeinderat wird die neue Situation nach Rechtskraft der kantonalen Entscheide vertieft analysieren und in den nächsten Wochen das weitere Vorgehen prüfen und festlegen. Die aktuelle Ortsplanungsrevision wird selbstverständlich miteinbezogen», schreibt der Niederhelfenschwiler Gemeinderat. Auch die Gebr. Eisenring AG will nun den Entscheid analysieren. Danach soll eine Abschätzung erfolgen, was die Auswirkungen auf das geplante Bauvorhaben sind.