«Persönlich im Hof zu Wil», die 28. Talkrunde der Volkshochschule Wil, vom Sonntag, 27. November, 10Uhr, darf 277 Tage nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine als eine eindrückliche, emotionale Veranstaltung bezeichnet werden, schreiben die Veranstalter.
Moderator Roland P. Poschung, Botschafter der Stadt Wil, konnte als ersten Ehrengast Prof. Dr. Ulrich Schmid von der Universität St. Gallen gewinnen. Schmid ist oft in der SRF-Tagesschau oder im «10 vor 10» als Experte zum russischen Krieg in der Ukraine zu sehen. Durch seine Erfahrungen vor Ort sowie durch seine wertvollen Kontakte hat er sich hat ein enormes Wissen über die Region aufgebaut. Seit 2011 koordiniert er ein internationales Forschungsprojekt zum Regionalismus in der Ukraine und hat zahlreiche Publikationen veröffentlicht. Zu seinen beruflichen Stationen zählen Kiew, Warschau, Krakau, St. Petersburg, Oslo, Bochum, Heidelberg, Bern, Basel, Zürich und St. Gallen.

Für die Demokratie 17 Monate ins Gefängnis
Nach Prof. Dr. Ulrich Schmid ist die Demokratieaktivistin Natallia Hersche, die in Belarus bei einer Demonstration gegen die Wahlfälschung durch Diktator Alexander Lukaschenko verhaftet und 17 Monate eingesperrt und gefoltert wurde, die zweite Persönlichkeit, die aus ihrem eindrücklichen Leben berichten wird. Hersche litt als politische Gefangene körperlich und psychisch, was bis heute andauert. Auf eine Begnadigung verzichtete sie bewusst, weil sie unschuldig war. Sie ist Doppelbürgerin, stammt ursprünglich aus Belarus und heiratete später einen Schweizer. Durch die Schweizer Diplomatie und dank der guten Kontakte der Wiler Nationalrätin Barbara Gysi kam sie frei. Am 28. Oktober 2022 wurde sie von der Zeitschrift Beobachter mit dem «Prix Courage 2022» geehrt.