«Das war peinlich und unprofessionell. Richtigerweise wurde diese Person freigestellt.» Das sagt der Wiler Imam Bekim Alimi, angesprochen auf die Vorfälle, die sich in Kriens zugetragen haben sollen. Einem irakischen Imam wird laut der «Sonntags Zeitung» vorgeworfen, während der Freitagspredigt zu Gewalt an Frauen aufgerufen zu haben. Und zwar mit den Worten, dass «widerspenstige Frauen» mit «leichten Schlägen» diszipliniert werden sollen.

Diese Aussage machte die Runde – und hatte die Freistellung des besagten Imams zur Folge. Der Moscheeverein Dar Assalam trat als direkte Konsequenz darauf mit der Forderung an die Öffentlichkeit, dass alle Predigten in Moscheen künftig gefilmt werden und das Bildmaterial ein Jahr lang archiviert wird, wie «20 Minuten» am Donnerstag berichtete. Es handle sich nicht um eine Richtlinie, sondern um eine Empfehlung.

Tribüne ist oftmals leer

Wie reagiert man bei der islamischen Gemeinschaft Wil auf diese Forderung? Filmaufnahmen findet man nicht nötig. «Wir haben extra eine Zuschauertribüne eingerichtet und bitten darum, dass Leute auch unangemeldet vorbeikommen während dem Freitagsgebet, egal welchen Glaubens. Damit bieten wir eine grosse und ausreichende Transparenz», sagt der Wiler Imam Bekim Alimi. In einer ersten Phase nach einer Einweihung im Jahr 2017 habe es jeweils auch diverse Nicht-Muslime auf der Tribüne gehabt. Seit einiger Zeit sei diese aber grossmehrheitlich leer. Höchstens der eine oder andere Nachbar schaue mal vorbei.

Eine weitere Forderung im Nachgang von Kriens: Es soll auf Deutsch gepredigt werden, damit kein Dolmetscher gebraucht wird. In Wil ist das seit dem Jahr 2004 bereits Tatsache. Dies wurde eingeführt, weil es zum Beispiel Bosnier oder auch Türken in der Moschee hat, die der albanischen Sprache nicht mächtig sind. «Gerade die Jungen nehmen auf Deutsch schneller wahr, was gesagt wird», sagt Bekim Alimi.