Einen Angriff auf die «überspannten Lachmuskeln» versprach die Theatergruppe Henau im Programmheft – und der trat ein. Der Dreiakter von Harry Sturzenegger liess kaum ein Auge trocken.

Unter der Regie von Bettina Schneider Weder, auch als Babette auf der Bühne, kam ein lustiges Stück zur Aufführung. Thematisch zwar nicht unbedingt modern – wer schreibt denn heute noch echte parfümierte Liebesbriefe? –, ist wohl aber gerade deshalb so menschlich. Das weitgehend konventionelle, aber grosszügig gestaltete Bühnenbild zeigt im ersten und dritten Akt eine Wohnung, im zweiten das schummrige Stundenhotel «Aphrodite». Es ist mit zahlreichen Auf- und Abgangsmöglichkeiten versehen, so dass man als Zuschauer nie weiss, von woher der nächste Angriff auf die Lachmuskeln erfolgen wird.

Turbulenzen im Stundenhotel

Und worum geht es bei diesem Schwank genau? Natürlich um die Liebe. Rita (Anita Schöbi) vermutet, dass ihr Gatte Viktor-Emmanuel (Bruno Gasser) fremd geht, hat sie doch in der Post ihres Gatten ein Paar Hosenträger gefunden, die sie ihm vor kurzen geschenkt hat, er nun aber aus einem zwielichtigen Etablissement, dem Hotel Aphrodite, zurückgeschickt erhielt. Er hatte die Hosenträger vermeintlich dort liegenlassen. Dass dem nicht so ist, ahnt Rita nicht und sinnt, zusammen mit ihrer Freundin Yvonne (Iréne Rütsche) auf Rache.

Gemeinsam setzen sie einen Liebesbrief auf – natürlich anonym und mit der Absicht, den Untreuen in flagranti bei einem vermeintlichen Rendezvous im «Aphrodite» zu entlarven. Klar sind die Turbulenzen vorprogrammiert, zumal auch ein eifersüchtiger Italiener (Daniel Erismann), ein Neffe mit Sprachfehler (Alexander Grögor), ein bester Freund (Marcel Hollenstein), der es eigentlich auf Rita abgesehen hat, die ungarische «Aphrodite»-Betreiberin (Ursi Schneider) und der Hotelportier Schorsch (Bruno Gasser in der Doppelrolle) sowie etliche weitere komische Charaktere das ihrige dazu beitragen, dass die Komödie insbesondere im zweiten Akt so richtig auf Hochtouren läuft. Gegen Ende das Aufzuges schien das Publikum praktisch ununterbrochen zu lachen.

Somit ist die Theatergruppe zurück auf der Bühne. Vor Jahresfrist war pausiert worden, nachdem kurz vor Probebeginn der Präsident verstorben war.

Weitere Vorstellungen finden in der kommenden Woche statt: am 31. Oktober, am 1. November und am 2. November, und zwar jeweils um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 20 Franken.