19 Gemeinden mit gut 100'000 Einwohnern liegen im Einzugsgebiet der Regionalstelle Wil und Toggenburg von Pro Senectute. Ausser am zentralen Standort Wil verfügt die Regionalstelle auch über Büro- und Kursräume in Wattwil und Uzwil. 14 festangestellte Personen teilen sich 890 Stellenprozente. Die Zahl der freiwilligen Helferinnen und Helfer betrug im vergangenen Jahr 373. Im Vergleich zum Vorjahr sei sie um zehn Prozent gestiegen, stellte Jean-Pierre Sutter, Präsident des Regionalkomitees, mit Genugtuung fest.

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Jean-Pierre Sutter, Präsident des Regionalkomitees: «Für Pro Senectute ist Grundversorgung immer umfassende Care-Arbeit: Beratung, Alltagshilfe, Beziehungspflege.»


Wichtige Beziehungspflege

Für die Sicherstellung der Grundversorgung im Alter, einer zentralen Herausforderung der kommenden Jahre, ist die Wohngemeinde zuständig. Verschiedene Organisationen des Gesundheits- und Sozialwesens tragen dazu bei. Pro Senectute als Sozialorganisation leistet ihren Beitrag in der Beziehungspflege. Beziehungspflege, so Jean-Pierre Sutter, brauche Zeit und Zuwendung. Weil der soziale Austausch im Alter oft nur noch beschränkt durch Angehörige, Bekannte oder Nachbarn abgedeckt werde, seien die Dienste von Pro Senectute immer wichtiger. Sozial integrierte Menschen blieben länger selbständig, gesund und zufrieden.


Begegnung und Austausch

Im letzten Jahr zeichnete erstmals Linda Schmollinger für das Pro Senectute-Kursprogramm verantwortlich. «Begegnung und Austausch» wird das Programm thematisch zusammengefasst. Die Angebote ermöglichen regelmässige und tragfähige soziale Kontakte. Die Teilnehmer halten sich körperlich und geistig fit.

Bekannt sind die Sprachkurse (Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch) sowie die Gruppentreffen in den Sprachcafés. Grosser Beliebtheit erfreuen sich auch die zahlreichen Informatikkurse. Als Neuheit erwähnte Linda Schmollinger den Sonntagstreff im Wiler Lindenhofquartier. Dieser findet zweiwöchentlich statt. Bei Kaffee und Kuchen kann gespielt und diskutiert werden. In Wattwil gibt es dieses Angebot schon länger, und es ist nach wie vor sehr beliebt. Ausserdem können sich Senioreninnen und Senioren im Gedächtnisclub, Schachclub, Lesezirkel, Jasstreff, an Tanznachmittagen, in der Computeria, im Androidtreff oder im Fototreff begegnen und ihr Wissen austauschen.

Neu ist „Yoga auf dem Stuhl“ im Programm. Dieses Angebot richtet sich an Menschen, die nicht mehr ganz so fit sind und sich trotzdem bewegen möchten. Und mit dem neuen Kurs „Reiseplanung mit PC und Handy“ werden diejenigen angesprochen, die noch mobil sind. Hier lernen die Teilnehmer wie sie auf der besten Route mit Einbezug aller Möglichkeiten und allfälligen Vergünstigungen zum Ziel kommen. 


Solidarisch mit den Senioren

Die Jahresrechnung schliesst bei einem Umsatz von gut 2,5 Millionen Franken mit einem Defizit von fast 15'000 Franken ab. Über die Hälfte des Gesamtaufwands wird dabei von den Kundinnen und Kunden selber beigesteuert. Beiträge entrichten auch die Gemeinden, teils nach Einwohnerzahl, teils nach Aufwand. Von grosser Bedeutung ist auch die Unterstützung aus der Bevölkerung. Jean-Pierre Sutter würdigt sie als Ausdruck der Solidarität mit Menschen im Alter in der Region.

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Die Verantwortung der Pro Senectute wächst mit dem Anwachsen der Alterspyramide: Jean-Pierre Sutter, Regionalpräsident, Linda Schmollinger, Kursorganisatorin, und Peter Baumgartner, Regionalstellenleiter.