Ein halbes Jahr lang hatten sie Zeit, ihre Arbeit mit Hilfe einer Lehrperson fertig zu stellen. Natürlich waren hier die Arbeitsprozesse so einzigartig wie die Themenfindung und halt eben die Jugendlichen selber.

Mehr oder weniger kostpielig

Bei manchen wurde beinahe ein Familienprojekt daraus und es wurden gleich mehrere tausend Franken investiert. So geschah dies zum Beispiel beim Bau eines Pizzaofens, der Planung und Durchführung eines Reisetrips oder der Töffli-Restaurierung. Etwas weniger kostspielig waren da die meisten anderen Projekte.

Manchmal waren dafür die emotionalen Werte umso höher. Wenn beispielsweise der Enkel für die Grossmutter im Kosovo eine Wasserpumpe baut. Oder einer fertigt eine Axt an, in Erinnerung an seinen Grossvater, und bemerkt bei der Präsentation, dass alle anderen mit ihren selbstdesignten und gebauten Möbelstücken „flach herauskämen“, wenn er seinen Gegenstand präsentiert, ha!

Kulturelle Einblicke

Oft waren auch die Eltern oder die zukünftige Berufswelt Inspiration für das jeweilige Thema gewesen und natürlich die Hobbies der jungen Erwachsenen. Es wurden Games selber programmiert, gar ein ganzer PC gebaut, Sportarten behandelt, eigene Bücher geschrieben, ja auch das gab es gleich zwei Mal! Interessant sind jeweils auch die vielfältigen kulturellen Einblicke, die sich ergeben. Nicht nur weil Eltern verschiedenster Herkunftsländer den Präsentationen beiwohnen oder es schon mal nach Käsefondue „stinkt“, weil der selbstgebaute Käsefonduestand direkt eingeweiht wird.

Wer weiss denn hierzulande schon, wie eine kongolesische Hochzeit abläuft, kosovarische Häkelarbeit hergestellt wird und wie kompliziert und aufwändig das mit der albanischen Festtagsbekleidung ist?! Oder wie viele Arbeitsstunden und hunderte von Franken in einer original handgearbeiteten Wiler Tüüfelmaske stecken? Jedenfalls wurden alle schlauer durch ihre Arbeit, und das nicht nur fachlich sondern vor allen Dingen auch auf persönlicher Ebene.

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Überzeugend für die Anwendung: Eine Fonduebar.

Die jungen Leute lernten sich selbst besser kennen und erfuhren mehr über ihre Vorlieben und Herangehensweisen. Hier ein Schülerfazit zum Schluss: „Durch die vielen Überstunden hatte ich zum Schluss der Projektarbeit keine Probleme mehr - und aufgrund der Hilfe meines Vaters“.