Es war eine Partie, dass viele Geschichten erzählte. Beeindruckend war die Moral, mit welcher die junge Wiler Mannschaft in die Partie zurückfand, obwohl sie kurz nach der Passe mit dem dritten Schaffhauser Abschluss auf das Wiler Tor den dritten Gegentreffer kassiert hatte. Dreimal lag ein stehender Ball zugrunde. Nach einem Foul von Philipp Muntwiler an Jan Kronig knapp innerhalb des Strafraums verwertete Helios Sessolo den fälligen Penalty souverän, vor der Pause traf eben dieser Sessolo trotz nur 173 cm Körpergrösse nach einem Corner per Kopf, und kurz nach der Pause nickte Serge Müller – immerhin 183 cm gross – nach einer Freistoss-Flanke per Kopf ein. Bei den Gegentoren Nummer zwei und drei, beide aus kurzer Distanz erzielt, hatte die Zuordnung in der Wiler Hintermannschaft nicht gestimmt.
Doch die Gäste fanden beim Stand von 1:3 aus ihrer Sicht genauso ins Spiel zurück, wie sie es schon beim Stand von 0:1 getan hatten. Mergim Brahimi schickte kurz nach dem ersten Gegentreffer mit einem öffnenden Pass in die Schnittstelle der Schaffhauser Abwehr Filip Stojilkovic auf die Reise, der abgeklärt seinen ersten Challenge-League-Treffer markierte.
Brahimis frecher Treffer war keine Premiere
Gingen bei diesem Tor mindestens 50 Prozent auf das Konto von Brahimi, so hatte der Mittelfeldspieler beim Anschlusstreffer nach der Pause gar 100 Prozent Anteil. Er trat einen Freistoss von nahe der linken Seitenauslinie. Da er sah, dass der Schaffhauser Goalie Amir Saipi auf der Linie des Fünfmeter-Raumes stand und somit auf eine Flanke spekulierte, zielte Brahimi direkt aufs Tor. «Als ich geschossen hatte, wusste ich sofort, dass der reingeht. Ich habe mich schon abgedreht, bevor der Ball drin war», sagte Brahimi, der mit einem Tor und einem Assist die herausragende Figur bei den Wilern war – und das in einem 60-minütigen Teileinsatz. Ein solch freches Tor erzielte er nicht zum ersten Mal. Schon als Spieler des FC Wohlen hatte er einst einen ähnlichen Challenge-League-Treffer erzielt – in der Saison 2014/2015 unter dem jetzigen Wil-Trainer Ciriaco Sforza.
Zu einem Punktgewinn hätte dies freilich noch nicht gereicht. Aber die Wiler drückten auch nach der Auswechslung Brahimis auf den Ausgleich – und fanden diesen verdientermassen. Kwadwo Duah fasst sich zentral vor dem Tor aus rund 20 Metern Distanz ein Herz und traf platziert. Somit hat der schnelle Flügelspieler in drei Spielen schon zwei Tore erzielt.
Erstmals seit Oktober mehr als zwei Tore erzielt
Es blieben 20 Minuten zu spielen, in welchen die Partie auf beide Seiten hätte kippen können. Bei Schaffhausen hatte Sessolo ein drittes Mal den Führungstreffer auf dem Fuss. Jedoch versuchte er es frei vor dem Tor nach einer Flanke direkt, statt den Ball nach anzunehmen – und verfehlte das Ziel. Wil war tief in der Nachspielzeit dem Siegtreffer nahe, jedoch scheiterte Duah mit einem Freistoss von der linken Seite an Saipi, der dieses Mal die Ecke gut zumachte.
So blieben die Wiler zwar auch im sechsten Spiel hintereinander gegen Angstgegner Schaffhausen ohne Sieg, konnten den Lipo-Park aber trotzdem erhobenen Hauptes verlassen. Denn spielerisch hatten sie leichte Vorteile besessen – und ihren Teil zu einem Spektakel beigetragen, auch mit defensiven Unzulänglichkeiten. Erstmals seit Oktober des vergangenen Jahres erzielten die Äbtestädter mehr als zwei Treffer in einem Spiel. Auswärts war dies letztmals zum Ende der Saison 2017/2018 geglückt. Erstmals in dieser Saison ist es in einem Spiel über weite Strecken gelungen, das herausgegebene Kredo «Frech, mutig, mit Power» auf den Platz zu bringen. Es war ein Spiel, das Lust auf mehr machte.
Die Stimmen zum Spiel:
Resultate, Challenge League, 3. Runde:
Schaffhausen - Wil 3:3
Stade Lausanne-Ouchy - Vaduz 3:3
Kriens - Chiasso 2:0
Winterthur - Lausanne-Sport 0:6
Aarau - Grasshoppers 1:2
FC Schaffhausen – FC Wil 1900 3:3 (2:1)
Lipo-Park: 1713 Zuschauer. – Sr: Horisberger.
Tore: 33. Sessolo (Foulpenalty) 1:0. 37. Stojilkovic 1:1. 39. Sessolo 2:1. 49. Müller 3:1. 53. Brahimi 3:2. 70. Duah 3:3.
FC Schaffhausen: Saipi; Müller, Bunjaku, Kronig, Gönitzer (70. Qollaku); Bislimi, Del Toro, Tranquilli, Sessolo; Cooper (62. Barry), Zé Turbo (55. Dindamba).
FC Wil 1900: Kostadinovic; Rohner, Schmied, Kamberi, Schmid; Muntwiler, Abedini; Brahimi (60. von Niederhäusern), Krasniqi (79. Ndau), Duah; Stojilkovic (69. Silvio).
Bemerkungen: Schaffhausen ohne Missi Mezu, Paulinho, Rether, Nikci (verletzt) und Djordjevic (nicht im Aufgebot). Wil ohne Schäppi, Traber (verletzt), Klein, Sejdija, Wörnhard, Ismaili und Beka (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 32. Muntwiler (Foul). 52. Bislimi (Foul). 83. Silvio (Foul). 95. Müller (Foul).
Rangliste:
1. Grasshoppers 3/9. 2. Lausanne-Sport 3/7. 3. Kriens 3/6. 4. Aarau 3/4. 5. Vaduz 3/4. 6. Wil 3/4. 7. Winterthur 3/4. 8. Schaffhausen 3/2. 9. Stade Lausanne-Ouchy 3/1. 10. Chiasso 3/0.
Nächste Spiele (4. Runde):
Donnerstag, 8. August: Chiasso - Aarau (20.00 Uhr).
Freitag, 9. August: Grasshoppers - Schaffhausen (20.00 Uhr).
Samstag, 10. August: Lausanne-Sport - Kriens (19.00 Uhr).
Sonntag, 11. August: Wil - Stade Lausanne-Ouchy (14.30 Uhr), Vaduz - Winterthur (16.00 Uhr).
Die wichtigsten Szenen des Spiels: (Quelle: www.sfl.ch)
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Der Liveticker:
Für heute soll es das gewesen sein mit diesem Liveticker. Haben Sie noch einen schönen Samstagabend. Bis bald auf hallowil.ch.
Weiter geht es für den FC Wil am kommenden Wochenende mit dem zweiten Heimspiel der Saison. Nachdem man im ersten Absteiger GC knapp unterlegen ist, kommt als nächstes Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy. Gespielt wird am Sonntag, 11. August, 14.30 Uhr, in der IGP-Arena. Auch von dieser Partie berichtet hallowil.ch mit einem Liveticker.
Schlussfazit: So macht Challenge League Spass, auch wenn es nicht zum Sieg für den FC Wil gereicht hat. Die Mannschaft hat sich auch von einem Zweitore-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen lassen und kämpfte sich zurück. Alles in allem ist der Punktgewinn mehr als verdient. Schaffhausen war gar richtig effizient: 3 Schüsse aufs Tor, 3 Tore. Während die Munotstädter ohne Sieg bleiben in dieser Saison, schiesst der FC Wil erstmals seit vergangenem Oktober wieder mehr als zwei Tore in einem Spiel, bleibt aber gegen seinen Angstgegner auch im sechsten Spiel en suite sieglos.
Schlusspfiff: Der FC Schaffhausen und der FC Wil trennen sich in einem unterhaltsamen Spiel 3:3.
95. Minute: Duah versucht es gleich selber. Aber der Ball kommt zu zentral auf Saipi, der hält.
94. Minute: Gelb für Müller für ein Foul an Duah. Der wäre durch gewesen. Das gibt noch einmal eine gefährliche Freistoss-Situation für den FC Wil knapp ausserhalb des Strafraums.
93. Minute: An Spannung ist das hier kaum mehr zu überbieten.
91. Minute: Kostadinovic und Kamberi reden da nicht miteinander und behindern sich fast gegenseitig. Die Szene kann dann aber doch geklärt werden. Aber Schaffhausen drückt nun auf den Sieg.
90. Minute: 4 Minuten Nachschlag gibt es noch. Die nehmen wir gerne.
89. Minute: Richtig stimmungsvoll ist es hier im Lipo-Park. Die Schaffhauser Fans treiben ihre Jungs an. Auch der Wiler Anhang ist lautstark da.
87. Minute: Riiiiiiiesenchance Schaffhausen! Sessolo kommt nach einer schönen Flanke von rechts völlig frei zum Abschluss und nimmt den Ball direkt aus der Luft. Drüber. Tief durchatmen.
85. Minute: Nun nimmt aber auch Schaffhausen nochmals Schwung auf. Unmöglich zu prognostizieren, wem hier noch der Lucky-Punch gelingt. Wenn überhaupt.
83. Minute: Gelb für Silvio nach einem übermotivierten Einsteigen nahe der Mitellinie gegen Dindamba.
83. Minute: Auf der anderen Seite strebt Sessolo seinen dritten Treffer des Abends an. Doch er testet das Stadion schliesslich in seiner ganzen Höhe. Weit drüber.
82. Minute: Da liegt der Ball wieder im Schaffhauser Tor. Der Treffer wird vom Schmied erzielt. Aber die Fahne des Schiedsrichter-Assistenten geht hoch. Offside. Der Treffer zählt nicht. Wohl zurecht.
80. Minute: Seit dem Ausgleich Nummer zwei hat die Intensität etwas nachgelassen. Wil aber weiterhin mit mehr vom Spiel.
79. Minute: Weiterer Wechsel beim FC Wil: Krasniqi hat Feierabend und wird ersetzt durch Ndau.
75. Minute: Wieder bringt ein Schaffhausen-Corner Gefahr. Doch dieses Mal ist Kostadinovic da und faustet die Kugel weg.
73. Minute: Wer riskiert nun mehr und will den Sieg? Schaffhausen wird wieder aktiver. Aber auch die Wiler weiter mit Offensivdrang.
70. Minute: Weiterer Wechsel bei Schaffhausen: Gönitzer geht raus, Qollaku kommt rein.
70. Minute: TOOOOOOOOR für den FC Wil durch Duah zum 3:3. Was für ein Strich! Duah packt aus rund 20 Metern den Hammer aus und trifft genau ins lange Ecke. Wunderbare Kiste. Alles wieder offen. Das Spiel macht richtig Spass.
69. Minute: Hier ist der erwähnte Wechsel: Silvio kommt für Stojilkovic. Ein 1:1-Wechsel.
68. Minute: Was für eine Chance für die Gäste: Nach einem Corner kommt Kamberi zu einem wuchtigen Kopfball. Doch Saipi kann mit einem guten Reflex klären.
67. Minute: Die Wiler drücken. Und Stürmer Silvio macht sich für einen Einsatz bereit.
66. Minute: Immerhin 1713 Zuschauer sind heute hier. So viele wie selten bei diesem "Derby".
65. Minute: Falls dem FC Wil noch ein drittes Tor gelingen würde, so schösse er erstmals seit vergangenem Oktober drei Treffer in einem Spiel. Der liebe Konjunktiv.
64. Minute: Wil spielt Powerplay in dieser Phase.
62. Minute: Nächster Wechsel bei Schaffhausen: Barry kommt für Cooper.
62. Minute: Was für ein Bock von Schaffhausens Müller. Er bedient pfannenfertig Stojilkovic, der aber zu überrascht ist und an Schaffhausens Goalie Saipi scheitert. Schade, da war der Ausgleich nahe.
60. Minute: Auch der FC Wil wechselt: von Niederhäusern kommt für Brahimi. Somit ist von Niederhäusern nun rechter Aussenverteidiger und Rohner rückt eine Reihe nach vorne auf den rechten Flügel.
55. Minute: Schaffhausen wechselt ein erstes Mal: Zé Turbo macht platz für Dindamba.
54. Minute: Der FC Wil legt gleich nach: Stojilkovic bricht durch und steht, von halbrechts her kommend, plötzlich alleine vor dem Tor. Doch der Ball landet im Aussennetz. Ein äusserst unterhaltsames Hin und Her.
52. Minute: TOOOOOOOR für den FC Wil durch Brahimi zum 3:2-Anschlusstreffer. Von wegen Vorentscheidung: Ein scharfer, flacher Freistoss von Brahimi aus dem Halbfeld segelt an Freund und Feind vorbei in die Maschen. Willkommen zurück, liebe Spannung.
50. Minute: Gelbe Karte gegen Bislimi von Schaffhausen nach einem Foul an Duah.
48. Minute: TOOOOOR für den FC Schaffhausen durch Müller zum 3:1. Was für ein Kaltstart für die Wiler in die zweite Hälfte. Eine Freistoss-Flanke von der rechten Seite, und wieder kommt ein Schaffhauser aus kurzer Distanz frei zum Kopfball. Drin das Ding. Ist das schon die Vorentscheidung?
46. Minute: Das Spiel ist wieder freigegeben. Die zweite Halbzeit läuft. Keine Spielerwechsel in der Pause.
Die Mannschaften sind zurück. Gleich geht es weiter mit FC Schaffhausen gegen FC Wil. Kann der FC Wil reagieren?
Resultatservice: Der FC Winterthur hat dann in der Schlussphase den Schaden in Grenzen gehalten gegen Lausanne-Sport und nur noch einen Treffer kassiert. Endergebnis: FC Winterthur null, FC Lausanne-Sport sechs. Sechs verschiedene Torschützen bei den Waadtländern. Kriens gewinnt gegen Chiasso mit 2:0. Die Tessiner sind somit nach drei Spielen weiter ohne Punkt und Tor.
Pausenfazit: Ein munteres Spiel, in dem der FC Wil nicht im Rückstand liegen müsste. Sessolo machte bisher den Unterschied. Alles in allem leichte Vorteile für den FC Wil. Er hat 53 Prozent Ballbesitz und 7:4-Abschlüsse. Kaufen können sich die Äbtestädter den Pausentee damit freilich nicht. Aber die Hoffnung bleibt, dass hier noch was geht in der zweiten Halbzeit.
Pausenpfiff: Der FC Schaffhausen führt zur Halbzeit gegen den FC Wil mit 2:1.
45. Minute: Zwei Minuten gibt es noch obendrauf in Halbzeit eins.
44. Minute: Duah muss gepflegt werden, nachdem er gar hart angegangen wurde von Bunjaku. Foul wurde nicht gepfiffen - und für Duah geht es weiter.
42. Minute: Corner für den FC Wil. Doch der wird nicht gefährlich.
39. Minute: TOOOOOR für den FC Schaffhausen durch Sessolo zum 2:1. Nach einem Corner von rechts kommt der kleingewachsene Sessolo aus kurzer Distanz zum Kopfball und trifft - zum zweiten Mal an diesem Abend. Drei Tore in sechs Minuten. Vor dem Corner war übrigens Sessolo schon seinem zweiten Treffer nahe gewesen. Doch Kamberi hatte in extremis klären können. Und zwar zum Corner, der dann den Treffer brachte.
37. Minute: TOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Stojilkovic zum 1:1-Ausgleich. Was für ein lässiger Pass von Brahimi in die Schnittstelle der Schaffhauser Abwehr. Stojilkovic läuft gut, steht dann alleine vor Saipi und verwandelt eiskalt in die linke Ecke. Alles wieder offen.
37. Minute: Seit dem Tor ist es ein munteres Hin und Her. Abedini versucht es auf Wiler Seite. Doch gut einen Meter drüber. Schaffhausen fordert im Gegenzug einen weiteren Penalty, den es nicht gibt.
34. Minute: Somit braucht es nun schon Aussergewöhnliches, wenn die Wiler noch gewinnen wollen. Zur Erinnerung: In den 24 letzten Spielen ist es dem FC Wil genau einmal geglückt, mehr als einen Treffer in einem Spiel zu erzielen.
33. Minute: TOOOOR FC Schaffhausen durch Sessolo zum 1:0. Sauber Goalie Kostadinovic verladen und links unten getroffen.
32. Minute: Penalty für Schaffhausen! Aber war das nicht ausserhalb des Strafraums? Enge Kiste. Grosse Proteste der Wiler. Muntwiler sieht Gelb wegen Reklamieren. "Munti" ist somit vorbelastet. Und das nach nicht einmal zweieinhalb Spielen.
29. Minute: Noch ein markantes Zwischenresultat eines anderen Challenge-League-Spiels von heute Abend: Nach 65 Minuten führt Lausanne-Sport auswärts gegen Winterthur mit … 5:0. In Worten: Fünf zu Null!
27. Minute: Schmid versucht es mit einem Abschluss von ausserhalb des Strafraum. Zwar harmlos und neben das Tor. Gibt aber Applaus - immerhin von Sforza.
25. Minute: Ui: Zuerst ist das Stellungsspiel von Schmied gegen Cooper ungenügend, doch dann kann der junge Wiler doch noch zum Corner klären. Dieser wird von Sessolo getreten, segelt gefährlich in den Wiler Strafraum und geht an Freund und Feind vorbei in Behind. Bunjaku moniert ein Halten von Muntnwiler. Die Pfeife von Schiedsrichter Horisberger bleibt aber stumm. Die Proteste von gelbschwarz halten sich Grenzen, mal abgesehen von Bunjaku.
22. Minute: Und gleich nochmals die Munotstädter: Nach ungenügender Abwehr von Schmied kommt Del Toro zu Abschluss. Doch der Ball rutscht ihm über den Spann, so dass keine Gefahr entsteht.
21. Minute: Dann auch die Gastgeber mit einem ersten ernsthaften Annäherungsversuch. Bislimi schliesst von knapp ausserhalb des Strafraums ab. Da fehlt etwa ein Meter in der Höhe.
17. Minute: Hier ist die erste Topchance. Und sie gehört dem FC Wil. Duah gewinnt auf links das Laufduell gegen Bunjaku und schliesst dann mit dem Aussenrist ab. Doch der Ball geht rund einen halben Meter am rechten Pfosten vorbei. Da geht ein Raunen durchs Rund.
16. Minute: Eine Viertelstunde rum. Zum vermelden ist bisher … nichts. Einige hohe Bälle, aber keine Abnehmer im Offensivbereich.
12. Minute: Ein erster Corner nun auch für Schaffhausen. Sessolo bringt den Ball zur Mitte. Aber zu nahe auf Kostadinovic gezogen. Dieser faustet weg. Weiterhin keine erste Chance des Spiels, hüben wie drüben.
9. Minute: Am Samstagabend auch gerne mal ein Blick auf die Garderobe. Natürlich auf jene der beiden Star-Trainer. Sforza im Hemd, Yakin im lockeren Shirts mit Trainerhose. Ich würde meinen: 1:0 für Sforza.
7. Minute: Ein Freistoss für den FC Wil aus gut 25 Metern. Doch Brahimis Versuch landet in der Mauer. Eine erste Chance war das noch nicht.
4. Minute: Die ersten paar Sekunden gehörten dem FC Wil. Ein erster Corner von rechts brachte aber noch keine Gefahr.
2. Minute: Die Wiler spielen übrigens einmal mehr in den Heimleibchen auswärts. In der Ferne zu Chiasso waren es die Heimdressen, zuhause gegen die Grasshoppers die Auswärtsleibchen und nun wieder die Heimleibchen auswärts. Speziell.
1. Minute: Das Spiel ist freigegeben. Der Ball rollt ...
So, die Mannschaften sind da. Gleich geht es los. Viel Spass mit FC Schaffhausen gegen FC Wil.
Geleitet wird das Spiel von Stefan Horisberger aus Steffisburg im Kanton Bern.
Der FC Schaffhausen beginnt in einem 4-4-2-System mit einer Raute und Saipi im Tor. Die Verteidigung bilden von rechts nach links Müller, Bunjaku, Kronig und Gönitzer. Im Mittelfeld laufen auf von rechts her gesehen Del Toro, Bislimi (defensiv), Sessolo (offensiv) und Tranquilli. Und die beiden Stürmer sind Cooper (rechts) und Zé Turbo. Das ist bei Schaffhausen übrigens eine System-Umstellung. Bisher war es in dieser noch jungen Saison jeweils ein 3.4-3 gewesen.
Kommen wir nun zu den Mannschaftsaufstellungen. Der FC Wil beginnt in einem 4-2-3-1-System mit Kostadinovic im Tor. Die Abwehr bilden von rechts nach links Rohner, Schmied, Kamberi und Schmid. Im defensiven Mittelfeld spielen Captain Muntwiler (rechts) und Abedini. Im offensiven Mittelfeld laufen auf von rechts nach links Brahimi, Krasniqi und Duah auf. Einziger Stürmer ist Stojilkovic. Auffälig: Die Routiners von Niederhäusern und Silvio sind nur Ersatz. Ein ganz junges Team.

Es ist auch das Duell zweier Trainer mit klingendem Namen. Murat Yakins Schaffhausen trifft auf Ciriaco Sforzas Wil. Die beiden kennen sich bestens und haben bei den Grasshoppers sowie in der Schweizer Nationalmannschaft zusammengespielt.
Wenn wir der Statistik glauben, können die schwarzweissen Zelte gleich wieder abgebrochen werden. Denn aus den letzten fünf Vergleichen mit dem FC Schaffhausen ging der FC Wil nie als Sieger hervor. Der FCS ist zu einem Angstgegner geworden. In der vergangenen Saison gab es in vier Partien nur einen Punkt – und hier auf dem Schaffhauser Kunstrasen in zwei Spielen weder einen Zähler noch einen Torerfolg. Zum Glück zählt die Statistik heute nichts, zumal beide Teams doch diverse Veränderungen erfahren haben seit dem letzten direkten Vergleich an dieser Stelle vor rund zweieinhalb Monaten.
Guten Fussball-Abend, geschätzte Freunde des runden Leders. Herzlich willkommen aus Schaffhausen-Herblingen zur dritten Runde der Challenge League. Der FC Wil gastiert heute Abend beim FC Schaffhausen. Hoffen wir auf einen unterhaltsamen Anlass hier im Lipo-Park. Simon Dudle führt Sie durch die Partie.
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Die Vorschau:
Nach dem stimmungsvollen Highlight mit dem Heimspiel gegen die Grasshoppers vor fast 4000 Zuschauern geht es für den FC Wil mit dem Liga-Alltag weiter. Der Reihe nach heissen die Gegner Schaffhausen, Stade Lausanne-Ouchy und Kriens – unterbrochen von Red Star Zürich aus der 1. Liga in der ersten Cup-Hauptrunde. Es beginnt nun also eine Phase, in welcher man während mehrerer Spiele sehen kann, wie stark die Mannschaft wirklich ist – und wie schnell sie zu einer Einheit zusammenwächst.
Nach den beiden Startspielen ist der FC Wil im Soll. In Chiasso hat er einen der meistgenannten Abstiegskandidaten besiegt, wenn auch mit etwas Glück. Gegen die Grasshoppers mit 0:1 zu verlieren, ist alles andere als ein Beinbruch, zumal spielerisch mitgehalten wurde und mit etwas mehr Effizient ein Punkt möglich gewesen wäre. Somit können die Wiler in Schaffhausen ohne Druck auflaufen und mit der jugendlichen Unbekümmertheit den zweiten Sieg im zweiten Auswärtsspiel dieser Saison anstreben.
Die Wiler:
Die ersten beiden Partien haben – so unterschiedlich die Gegner auch waren – bereits einige Aufschlüsse geliefert. Zum Beispiel, dass der Defensivverbund schon recht gut steht. Vor allem die beiden jungen Innenverteidiger Joël Schmied und Lindrit Kamberi liessen sich selbst von grossen Namen wie Nassim Ben Khalifa oder Veroljub Salatic nicht beunruhigen. Ein Manko besteht noch auf der linken Abwehrseite, wo in den ersten beiden Partien mangels Alternativen Mittelfeldspieler Dominik Schmid auflief. Im Mittelfeld ist Philipp Muntwiler bereits der ersehnte Dirigent und Aggressiv-Leader. Kwadwo Duah verspricht auf dem Flügel ein schnelles Versprechen zu sein. Der Sturm ist mit Silvio und Filip Stojilkovic noch quantitativ mager besetzt. Alles in allem scheint es eine erfrischend junge Mannschaft zu sein, der es aber gelingen muss, die Unbekümmertheit auch in Punkte umzuwandeln.
In der Munotstadt haben die Wiler noch etwas gutzumachen. In den vier Spielen der vergangenen Saison gegen den FC Schaffhausen resultierte nur ein einziger Punkt. In den beiden Gastspielen im Lipo-Park gab es in der vergangenen Spielzeit weder einen Zähler noch einen Torerfolg zu bejubeln.
Die Schaffhauser:
Beim FC Schaffhausen dreht sich dieser Tage alles um die Frage, wie sich der Verein nach dem Hinschied des langjährigen Präsidenten Aniello Fontana neu aufstellt. Der ehemalige GC-Spieler Roland Klein ist Besitzer des Vereins geworden – und laut Medienberichten grossmehrheitlich auch des Stadions Lipo-Park. Doch wer schiesst das Geld ein? Der «Blick» brachte den Namen Francesco Ciringione ins Spiel, was seitens des Vereins aber dementiert wurde. Zudem machte die Runde, dass Geschäftsführer Marco Truckenbrod Fontana nicht mehr im Amt ist, was der Verein wiederum bestätigte. Nachfolger ist, zumindest vorübergehend, der Basler Boris Jaeggi. Noch scheint einiges unklar zu sein.
Und Fussball gespielt wurde auch schon. Auf einen guten Start mit einem beachtlichen 2:2 im Heimspiel gegen Lausanne-Sport liessen die Munotstädter einen mageren Auftritt beim FC Vaduz folgen, der wegen zwei Penalty-Gegentoren in eine 0:2-Niederlage mündete. Somit ist der Start für den neuen, alten Trainer Murat Yakin weniger erfolgreich verlaufen als in der Wirkenszeit im Jahr 2017, als er die Munotstädter in der Rückrunde aus dem Tabellenkeller holte und nach sechs Runden der neuen Saison mit einer makellosen Bilanz und ohne Verlustpunkt als Leader Richtung Grasshoppers verliess. Nun aber brauchen die Schaffhauser gegen den FC Wil Punkte, um nicht von einem Fehlstart sprechen zu müssen.