Mit der von Bischof Markus Büchel geleiteten Priesterweihe für Raphael Troxler von der Schönstatt-Bewegung in der Stadtkirche Wil erhält das Bistum St. Gallen einen neuen Mitarbeiter im Priesteramt. Für Stadtpfarrer Roman Giger war es nach 10 Jahren, damals Raphael Rieger, bereits die zweite Priesterweihe an seinem Wirkungsort. Das erfolgreiche Wirken der Schönstattbewegung für neue Seelsorger kam auch mit der grossen Zahl priesterlicher Begleiter an der Feier zum Ausdruck. Musikalisch bereichernd wirkte der Roxing Chor mit tiefgehendem Aufspiel. Mit dem Lied „Eingeladen zum Fest des Glaubens“, begleitet vom Roxing-Chor, nahm die eindrückliche Feier am Samstagnachmittag seinen Anfang. Stadtpfarrer Roman Giger in seiner Begrüssung der grossen Zahl Seelsorger und der zahlreich erschienenen Gottesdienstbesucher.: Einen jungen Menschen zum Priesteramt zu begleiten ist eine besondere Freude und gleichzeitig ein Geschenk für die Kirche“. Applaus gab es für Bischof Markus Büchel und die Begleiter der Schönstatt-Bewegung für ihre Teilnahme. Raphael Troxler wählte zu seinem Antritt für das Priesteramt den Leitspruch: „Ich bin gekommen, um Leben zu bringen.

Bischof Markus Büchel wünschte im Gebet für Raphael viel Kraft, Gott im Priesteramt zu verherrlichen. Im Evangelium kam gleichfalls zum Ausdruck, dass Jesus Christus die Türe zum ewigen Leben darstellt.

Priesterberuf geschieht im langsamen Wachsen
In seiner Predigt betonte Bischof Markus Büchel, dass es ein Tag der Freude sei, wenn Menschen sich ganz für Gott entscheiden. Nachdem nun schon zweiten Schönstattmitglied in Wil innert 10 Jahren im Priesteramt komme die Bedeutung der Schönstattbewegung zum Ausdruck. Die Freude könne Raphael auch mit seiner Familie teilen. Es bleibt uns allerdings verborgen, was Raphael letztlich zum Entscheid für das Priesteramt bewogen hat.

Hinter dem Entscheid zum Priesterberuf steht nach Bischof Büchel ein langsames Wachsen der Zuwendung zu Gott. Die Geborgenheit in der Familie sei wichtige Ausgangslage, verbunden mit schönen Kindheitserlebnissen. Mit der Zeit folge die Entdeckung der eigenen Fähigkeiten und anschliessend der Entscheid. Raphael Troxler habe in seiner Stellungnahme klar auf die Führung durch Gott gesetzt. Seine Willenskundgebung für das Priesteramt habe er mit klaren Worten formuliert. „Mit der Hilfe Gottes bin ich bereit“.

Auf Widerspruch gefasst sein
Markus Büchel betonte, dass Raphael Troxler mit der Priesterweihe keineswegs schon am Ziel sei. Er werde schnell feststellen, dass er in der neuen Aufgabe täglich gefordert sein werde. Er bedürfe der wichtigsten Kraft von oben, um Gott die Liebestreue halten zu können. Raphael werde auch schnell einmal feststellen, dass seine Botschaft nicht überall gleich ankommt, ja vielfach Widerspruch hervorrufen werde. In unserer Zeit der fortschreitenden Gleichgültigkeit werde auch ihm einiges zugemutet.

Raphael dürfe dürfe auf Gott vertrauen, dass er ihn auf allen Wegen begleite. Das Versprechen Gottes „Bittet und ihr werdet empfangen“ gelte auch für ihn. Tatsache sei auch die Sehnsucht in vielen Menschen nach höheren Werten. Wie im Evangelium erwähnt, könne er mit Zeugnis geben, das Christus das Tor zum Himmel darstellt. Als Priester sei er nicht Macher oder Funktionär. Mit seinem Zeugnis könne er zur Tür zu Christus weisen. Abschliessend wünschte Bischof Markus Büchel dem angehenden Priester, wie Maria unter dem Kreuz in allen Situation auszuharren zu wollen.

Väterliche Begleitung erlebt
Zum Abschluss des Gottesdienstes durfte Raphael Troxler seinen ersten Primizsegen erteilen. Die Wirkkraft eines Primizsegens findet in einem früheren Zitat darin Betonung, dass man ein paar Schuhe durchlaufen soll, um einen Primizsegen empfangen zu können. Raphael Troxler, seit November in Wil im Amt, lobte das Wirken mit Pfarrer Roman Giger. Er habe Giger in väterlicher Begleitung erlebt. Bei der Schönstattbewegung finde er Heimat und Zuhause.

Zur weltlichen Feier waren alle Gottesdienstbesucher ins Pfarreizentrum zu einem Imbiss geladen. Dort wurden die Gäste und Raphael Troxler mit seiner Familie von einer Alphorngruppe empfangen. Als Überraschung erhielt Raphael Troxler ein Alphorn überreicht. Für problemlosen Transport lässt sich das Alphorn aus Kunststoff im Zusammenschieben verkleinern. Raphael liess es sich nicht nehmen, den Gästen sein Können auf diesem Instrument zu beweisen. Anschliessend hatte der neue Priester alle Hände voll zu tun, die Gratulationen der Anwesenden mit persönlichen Worten zu verdanken. Teils mussten die Leute Schlange stehen bis sie die guten Wünsche anbringen konnten.

Am Sonntag findet um 9.30 Uhr in der St. Peterkirche die Primizfeier von Raphael Traxler statt. Den Gottesdienstbesuchern bietet sich die Gelegenheit, den Primizsegen von Raphael Troxler zu empfangen, Mitwirkung am Gottesdienst durch den Cäcilienchor St. Peter. Anschliessend sind alle zum Apéro im Pfarreizentrum herzlich eingeladen.