Mit seinem grossen Wissen über die Entstehung des IS referierte Kurt Pelda kürzlich im Sirnacher Löwensaal aus dem Stegreif und begeisterte die Besucher des Referats. Pelda war schon im Alter von 19 Jahren Kriegsreporter in Afghanistan. Später bereiste er den Irak und trotz erhöhter Lebensgefahr in Syrien – um die Geschehnisse zu dokumentieren. Die im Jahr 2003 nicht ganz zu Ende geführte Invasion im Irak durch die USA war der Katalysator für den Jihad. Imm Jahr 2004 nannte sich die Gruppierung im Irak noch al-Qaida (AQI) und von 2011 bis 2014 islamischer Staat im Irak und in Syrien (ISIS). «Der IS ist gut organisiert und hat ausreichend finanzielle Mittel, die vorwiegend aus Erdölhandel, Lösegeldforderungen, Sklaverei und von Privaten stammen», berichtet der Sirnacher Männerverein nach dem Referat in einer Medienmitteilung. Im Jahr 2013 eskalierten die Spannungen zwischen dem IS und der al-Qaida. Am 29. Juni 2014 verkündete der IS die Gründung eines Kalifats.
Obwohl das Kalifat seit März 2019 zerschlagen ist, nutzt der IS Schwachstellen brutal aus, um sich erneut auszubreiten. Solange Europa immer noch Erdöl aus dem Nahen Osten beziehen kann, sieht sich Europa nicht in Gefahr. «Doch bei einem grösseren Krieg in diesem Gebiet könnte sich dies schnell ändern», erzählte Pelda während seines Referats. Zudem kommentierte Pelda in einem Film wie einfache Bomben und Handgranaten hergestellt werden und in einem weiteren Film den schrecklichen Krieg in Syrien.
Ausbreitung in Afrika
«Es ist doch erstaunlich, dass der IS schon Stützpunkte in Nigeria, Ruanda, Somalia und neu auch in Mosambik hat», kommentiert der Männerverein Sirnach in einer Medienmitteilung weiter. Der IS kaufe sich mittlerweile auch militärische Kampfverbände. «Pelda warnte eindringlich – die Ausbreitung in Afrika sei höchst bedrohlich», wird in der Mitteilung weiter informiert. Trotzdem wird dies vom Rest der Welt kaum wahrgenommen. (pd)