Link zum letzten Beitrag. der Freitagsausflug und die Rückfahrt in die Schweiz.
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Castel Gandolfo: Ort der Ruhe und Erholung
Der vorletzte Rom-Tag für die Wiler Pfarreimitglieder galt dem Besuch der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo. Ruhe und Erholung bieten sich dem Papst in den herrschaftlichen Gemächern des kleinen Schlosses, aber auch die riesige Parkanlage in der Nähe. Der Donnerstagabend wurde bei fröhlichem Zusammensein in der Villa Rinaldo bereits zum Abschiedsfest, da erste Teilnehmer auf Grund von Verpflichtungen am Freitag abreisen.






Gandolfo dank Papstsitz weltweite Beachtung
Wiederum dank dem umfassenden Wissen von Hans Gradl und Roman Giger erhielten die Teilnehmer vertieften Einblick was es in Gandolfo in sich hat. Erste Beachtung galt natürlicherweise dem Papstsitz, wo sich über die Jahre höchste Welt- und Würdenträger mit dem Papst getroffen hätten. Gandolfo zeichne sich noch weiter aus mit seiner Sternwarte.
Bei der Ankunft im 9'000-Seelenstädtchen musste zuerst die Wegstrecke zum Castel zu Fuss überwunden werden. Erste Überraschung war der grosse Platz vor dem Sommersitz des Papstes, wo er immer wieder Mal eine öffentliche Audienz im kleinen Rahmen bietet. Um in die Papstresidenz zu gelangen, seit 2016 öffentlich auch als Museum, musste wiederum eine Sicherheitsschleuse durchlaufen werden. Weil Papst Franziskus nicht grossen Wert auf Gandolfo legt, hat er die Einrichtung des Museums angeordnet, um die Nutzung der breiten Öffentlichkeit zu bieten. Als Städter seien seine Bedürfnisse für das Grüne eher klein. Weil der frühere Papst Benedikt unterdessen in Rom wohnt, bleibt Castel Gandolfo unbewohnt.





Schönste Gemächer zum Wohnen und für grosse Empfängen
Nach dem Eintritt in die Papstwohnung galt der Blick schnell der Aussicht auf den Albanasee mit schönster Sicht ins Städtchen Gandolfo und die Dörfer im bewaldeten Hügel. Der See, am tiefsten Ort 200 Meter, sei aus dem Kegel eines früheren Vulkans entstanden, der wohl schon tausende Jahre erloschen war, wie die Führerin vom Castel informierte. Castel Gandolfo wurde im 17. Jahrhundert erworben, jedoch zwischenzeitlich einmal über 60 Jahre von den Italienern annektiert.
Die bisherige Papstwohnung, besser bekannt als Sommerresidenz, ist zweifach einsehbar. Zum einen bleibt die Wohnung, bei Bedarf dem Papst jederzeit zugänglich. Auch die Empfangs- und Besprechungsräume für hohe Gäste können, so die Castel Führerin, innert 30 Minuten bereitgehalten werden. Für den öffentlichen Zugang wurde nun eine Art Museum eingerichtet, wo man z.B. frühere Bekleidungen der Päpste und dessen Begleitpersonal, sogenannte Ehrenmänner, bestaunen konnte.
Galerie der Päpste
Im weiteren Durchgang informierte die vom Vatikan angestellte Führerin weiter über die Päpste aus dem 20. Jahrhundert bis heute, welche in einer Galerie zu finden sind. Bei Papst Ratti XI wies sie auf dessen Herausgabe einer wichtigen Enzyklika hin. Weiter sei es Papst Pius XII. gelungen, die Zerstörung Roms im 2. Weltkrieg zu verhindern. Er sei auch der letzte Adlige im Papstamt gewesen. Ihm sei dann mit Johannes XXIII. ein Bauersohn gefolgt, bekannt von dessen ausgerufenen Konzil. Sein Nachfolger, Paul VI. habe seine Idee weitergeführt. Auf den 14. Oktober 2018 sei überdies seine Heiligsprechung angesetzt. Noch vor dem amtierenden Franziskus standen Johannes Paul II. und Benedikt XVI. im Amt.
Ein Park voller Überraschungen
Ebenfalls im Besitz des Vatikans ist ein riesiger Park, teils mit Baumalleen und grossen Blumenrabatten ausgestattet. Weil der Papst im Vatikanstaat zu Hause ist, darf er ohne Genehmigung nicht italienischen Boden betreten. Vom Vatikan wird er meist per Heli nach Castel Gandolfo geflogen und von Castel Gandolfo zum nahen Park besteht eine Brücke, um nicht italienisches Land betreten zu müssen. Der Park ist so riesig, dass die Führung nur einen Teil der Anlagen zum Inhalt hatte.
Der erste Brunnenplatz wurde im 20. Jahrhundert vielfach auch für Sommerfeste genutzt, sozusagen als Sommerabschluss. Die riesigen Bäume rundum ermöglichen einen kühlen Aufenthalt. Bekanntlich wird es in Rom im Sommer bis zu 40 Grad heiss. Gleich nebenan sind die übrig gebliebenen Ruinen eines früheren Theaters. Die Ausgestaltung des Parks wurde vielfach auch von Päpsten angeordnet, so auch drei Terrassen in Richtung Meer mit viel Grün und Blumenanlagen ausgestaltet. Viele Blumenrabatten sind als Papstwappen ausgestaltet. Der einstige Besitzer war Kaiser Domizian. Der Garten war beliebter Ort von Johannes Paul II. und Benedikt XVI.
Abschlussfest der Romfahrt
Im späteren Nachmittag ging es wieder in Richtung Rom. Bei der Villa Ronaldo vor den Toren Roms erwartete die Gäste ein festlich organisierter Abend, beginnend mit einem Apéro in freier Natur. Gemütlichkeit war zum Festmenü im grossen Saal angesagt. Stadtpfarrer Roman Giger nutzte die Gelegenheit, sich bei den Verantwortlichen für die Organisation mit 100 Personen zu danken.
An erster Stelle stand Cornelia Graf, welche die ganze Administration bezüglich Anmeldungen und Programm unter sich hatte. Ihr stand Helen Wick, die Mutter des heutigen Geschäftsführers David von Wick Reisen zur Seite. Für die immer angenehmen Fahrten erhielten die beiden Bus-Chauffeure David Wick und Marcel Burkhalter ein Dankeschön. Grossen Applaus ernteten die beiden kompetenten Reiseführer Roman Giger und Hans Gradl.
Freitagsprogramm gilt den Römer Brunnen
Lesen sie morgen weiter.
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Der Mittwoch mit dem vorgesehenen Besuch im Vatikan und der Papstaudienz gehörte zu den herausragenden Ereignissen der Romfahrt seitens der Wiler Pfarreimitglieder. Der Tag startete ungewohnt mit Frühstück um 6.15 Uhr und Abfahrt um 7.00 Uhr. Es galt noch vor dem grossen Morgenverkehr durch die Stadt zu fahren und auch zeitlich beim Vatikan anzukommen, da die Papstaudienz, bekanntlich jeden Mittwoch, um 10 Uhr startet.
Gespannt auf die Papstaudienz
Damit man den Papst anlässlich seiner wöchentlichen Audienz vielleicht etwas aus der Nähe zu sehen bekommt, muss man auf dem riesigen Petersplatz auch einen passenden Platz einnehmen können. Dafür hatten die beiden kompetenten Reiseleiter, Stadtpfarrer Roman Giger und Pfarrer Hans Gradl aufs beste gesorgt. Sie ergatterten für alle 100 Wiler Gäste eine Sonderkarte seitlich des Papstsitzes und auf gleicher Höhe, was den Wilerinnen und Wiler sehr behagte.
Bereits wie gewohnt informierten die beiden Reiseleiter über die Sprechanlagen ihrer «Schäfchen» über zahlreiche Details aus dem Vatikan. Die Peterskirche steht bekanntlich direkt über dem Grab von Petrus, der damals unter Kaiser Nero den Kreuzestod erleiden musste, allerdings mit dem Kopf nach unten. Die Wende habe erst mit Kaiser Konstantin eingesetzt mit der Anerkennung des Christentums als Volksreligion. Er war es auch der die Peterskirche erbauen liess.






Spannung bei der Ankunft des Papstes
Obwohl kein besonderer Anlass zur Papstaudienz bestand, füllte sich der Petersplatz bis in die Mitte mit zahlreichen Gruppierungen. Beim sogenannten Vorprogramm werden die angemeldeten nationale und internationale Gruppen durch Papstbegleiter in ihrer Sprache persönlich begrüsst. Dies bot den jeweiligen Teilnehmern Gelegenheit lautstark ihre Anwesenheit zu bekunden. Unter dem Titel «Gäste aus der Eidgenossenschaft» fand auch die Wiler Gruppe Erwähnung, was natürlich ebenso lautstark verdankt wurde.
Die Papstaudienz startete wie üblich mit der Einfahrt des Papstes auf seinem Mobile. Dabei fährt er durch die zahlreichen Gänge auf dem Petersplatz, um mit möglichst viel Publikum Augen- und Grusskontakt aufnehmen zu können. Die Audienz des Papstes startete mit einem Gebet, gefolgt von einer Predigt, allerdings in italienischer Sprache. Die meisten von uns mussten sich mit seiner wohlklingenden Stimme zufriedengeben. Mit dem päpstlichen Segen endete die Audienz.





Riesige Ausmasse der Vatikananlagen
Der Petersplatz vermag bis an die Grenzen der Anlage wohl mehrere 10'000 Personen zu fassen, fast allen ist ein Sitzplatz gesichert. Wie bei anderen Kulturbauten auch, findet eine Personenkontrolle statt, analog Flughäfen mit Durchleuchtung der Rucksäcke und dem Sanning der Person. Der 29 Meter hohe Obelisk auf dem Petersplatz könnte auch in der überhohen Peterskirche aufgestellt werden. Die Peterskirche mit einer Länge von 186 Meter und 115 Meter Breite, könnte bis zu 60'000 Menschen fassen. Die grossen Inschriften in der Kuppel sind über 2 Meter hoch. Auf der Peterskirche und dem Petersplatz befinden sich die Statuen von 144 Heiligen.
In der Kuppel befinden sich zahlreiche Mosaikbilder, darunter auch die Taufe Jesu. Im Vatikan ist eine Schule für Mosaik-Bildner angesiedelt. In der Peterskirche ist weiter eine Hl. Pforte installiert, welche bekanntlich nur in ausgerufenen Heiligen Jahren geöffnet wird.
Aussichtspunkt Kuppeldach lohnt sich für einen Aufstieg
Eine Herausforderung stellt der Zugang zum Dach der Peterskuppel. Auch bei Benützung des Liftes über drei Stockwerke gilt es immer noch 300 Treppentritte zu überwinden. Der Lohn für den Einsatz erhält man mit der gewaltigen Aussicht über die Stadt. Auf halbem Weg bietet sich noch eine Innensicht von der Kuppel in die Kirche. Erst dort spürt man die unheimliche Höhe, weil die Menschen unten in der Kirche wie Ameisen erscheinen.
Castel Gandolfo am Donnerstag
Der Vatikan lässt uns nicht mehr los. Mit dem Besuch des Sommersitzes des Papstes, ergibt sich auch ein Einblick in ein Museum, das seit Oktober 2016 zugänglich ist.
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Der dritte Rom-Tag vom Dienstag galt der näheren Betrachtung dreier herausragender Kirchen und dem Besuch der grössten Katakombe ausserhalb der Stadtmauern.





Marienkirche Maggiore
In Rom nimmt die Marienverehrung einen hohen Stellenwert ein. Die erste Station im Programm vom Dienstag galt dem Besuch der Kirche Santa Maria Maggiore «St. Maria im Schnee», erbaut im 4. Jahrhundert. Wie Reiseleiter Hans Gradl informierte, führte eine Erscheinung zu diesem Kirchenbau. Eine Legende erzählt, dass ein römischer Kaiser eine Erscheinung hatte: «Dort wo anfangs August Schnee zu finden sei, soll er eine Kirche bauen». Weil an diesem besagten 4./5. August an diesem Ort Schnee zu finden war, wurde gleich auch der Grundriss der Kirche im Schnee aufgezeichnet.
Die Kirche wurde im 4. Jahrhundert gebaut unter dem Titel «Maria Maggiore» mit einem 75 Meter hohen Turm. Nach einer Zerstörung wurde die Kirche, gleich mit einer Erweiterung in schönster Bauart wieder in Stand gestellt. Zu Grössenordnungen der Kirche informierte Gradl über die zahlreichen Kassetten mit einem Durchmesser von 1 Meter. Bildmässig informiert die Kirche über das Leben Jesu, altes und neues Testament mit abschliessender Krönung Mariens.





Papstkirche «Loretan»
Beim Besuch der Erzbasilika San Giovanni in Laterano «Loretan-Kirche» informierte Hans Gradl, dass diese Kirche immer auch dem amtierenden Papst unterstehe. Darüber informieren auch die Inschriften mit Hinweisen auf den Papststuhl. Früher war dies auch der Papstsitz. Die römische Kirche zählte bekanntlich lange Zeit viele Bischöfe, welche sich jeweils für eine der Kirchen verantwortlich fühlten.
Die Kirche entstand unter Kaiser Konstantin, der erstmals das Christentum hoffähig machte, allerdings auch zu seinem Vorteil, auch die Christen für seine Ideen zu gewinnen. Eine Besonderheit sind die Apostelgestalten auf dem Dach mit einer Höhe von 7 Meter. Auch im Innern der Kirche findet man die Apostelgestalten, Moses und die Evangelisten. In dieser Kirche befindet sich auch die Hl Pforte, welche nur in ausgerufenen Heiligen Jahren geöffnet wird.






Paulus Kirche «St. Paulus»
Zu den herausragenden Kirchen gehört auch die St. Pauluskirche, dem Apostel geweiht, der im Jahr 65 n. Christi den Tod durch Enthauptung erleben musste. Die Pauluskirche in Rom gilt als starker Kraftort am Grab des Apostels. Paulus wird vielfach mit einem Schwert dargestellt. Darunter könne sein Umkommen mit dem Schwert, oder dessen scharfe Zunge bei seinen Reden gemeint sein, wie Hans Gradl an der Führung informierte. Die gross angelegte Kirche zählte fünf Schiffe bevor sie um das Jahr 1823 durch einen Brand zerstört wurde.
Den Wiederaufbau wollte offensichtlich alle Welt sichern, gemessen an den grossen Spenden aus vielen Ländern, von Russland über Saudi-Arabien bis zur Schweiz. Von der Schweiz wurden Granitsäulen gespendet. Der Wiederaufbau schloss nach langen 60 Jahren Bauzeit ab. Weil das Grab des Paulus schon voraus feststand, musste die Altaranordnung geändert werden. Erstmals im Jahr 386 n. Christi fand die Messfeier mit dem Zelebranten vom Volk abgewendet statt. Die früheren Messfeiern fanden eher in kleinen Gruppen statt, daher immer mit Blick zu den Gottesdienstbesuchern.
In der Pauluskirche befinden sich auch sämtliche Bilder der Päpste (über 200) seit der Einsetzung von Apostel Petrus zum Papst. So ist nach Papst Benedikt XVI. auch Papst Franziskus im Bild zu finden. Es gibt noch einige freie Plätze für nächste Päpste. Wenn dann alle Plätze belegt seien, müsse man angeblich den Weltuntergang erwarten, so die letzten Überlieferungen.






Die Katakomben galten der Totenehrung
Der letzte Programmpunkt galt dem Besuch der grössten von rund 50 römischen Katakombe «Callisto», allerdings ausserhalb des offiziellen Stadtgebietes. Katakomben sind Orte der Grablegung von Christen und keineswegs Fluchtort in der Zeit der Christenverfolgung. Sie entstanden allerdings in der Zeit der Christenverfolgung. Wie an der Führung informiert wurde, wollten die damaligen Christen ihren Lieben einen sicheren Ort bieten in Erwartung der einstigen Auferstehung. Deshalb bestand man auf die Ganzkörperbestattung. Katakomben waren nie eine Befestigungsanlage oder Versteck für Christen.
Es waren freiwillige Totengräber im Einsatz, welche im Auftrag der Gemeinde die Grabgänge und die jeweiligen Grabnischen aushoben. Die Callisto-Katakombe umfasst total 250'000 Grabnischen. Eine Grössenordnung: Die Ausdehnung beträgt 30 Hektaren unter dem Boden in Tuffstein gehauen. Die tiefsten Gräber sind bis zu 34 Meter unter der Erde. Darin fanden auch 17 Bischöfe die Grabesruhe. Für bessere Grabnischen wurden Malereien erstellt, welche noch heute sichtbar sind. Den Toten wollte man die Grabesruhe lassen, es gab keine Beigaben in die Gräber. In dieser Katakombe fand die Hl. Cäcilia besondere Ehrung mit zahlreich erstellten Malereien. Heute sind alle Grabnischen leer.
Gottesdienst zum Abschluss
Im Blick auf die Totenehrung, luden die beiden Seelsorger Roman Giger und Hans Gradl in die nahe Kapelle zu einem Gottesdienst ein. Eine besondere Form der Predigt boten die Beiden, indem sie die Wesensarten der Apostel Petrus (Roman Giger) und Paulus (Hans Gradl) gegeneinander ausspielten. Petrus gab sich als einfacher Mann und von Jesus Berufener, im Amt immer in der Vermittlerrolle, während Paulus sich als Augenzeuge von Jesus immer auf Achse unterwegs im Ausbau neuer Christengemeinden seinen Stellenwert betonte.
Mit den beiden Cars ging es zurück zur Unterkunft, wo schon bald das Nachtessen bereitstand. Die noch immer um 30 Grad heisse Wetterlage forderte Abkühlung, um erfrischt zum Abendessen zu erscheinen.
Auf Mittwoch steht der Besuch auf dem Petersplatz bevor, wo wir vielleicht auch Papst Franziskus zu sehen bekommen. Jedenfalls werden allein die Vatikanbauten den Besuch rechtfertigen.
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Der Montag: Der Tag der Antike, ein Tag langer Fussmärsche
Die beiden Cars fuhren die Gäste zur ersten Station, der Marienkirche «Santa Maria in Aracoeli». Von dort aus ging es längere Fussmärsche an und auf die Hügel von Rom, wo die noch best erhaltenen Bauten besucht werden konnten. Die brennende Sonne mit über 30 Grad liess die Pfarreimitglieder wiederkehrend Schatten suchen. Sicherheit hat bei vielen Bauten höchste Priorität, indem Personenkontrollen wie an Flughäfen stattfinden. Die Folge, immer lange Warteschlangen vor den Eingängen.
Die Mittagsstunde ermöglichte den freien Besuch von typisch römischen Restaurants, wo man die römischen Gepflogenheiten bei Speisen und dem Service bestaunen und geniessen konnte. Zurück im Hotel war bei den meisten Erholung angesagt, um dann erfrischt das Nachtessen im klösterlich geführten Hotel einnehmen zu können. An diesem Abend bot sich ob kühler Witterung auch Gelegenheit für einen nachfolgenden Jass.
Das antike Rom, wichtig fürs Selbstwertgefühl
Rom wäre nicht Rom, könnte es nicht die kaiserlichen Schätze aus den ersten Jahrhunderten nach Christi zurückgreifen. Jedenfalls kann sich Rom nicht der Taten der Kaiserreiche rühmen, welche von Grausamkeiten gegenüber Menschen nur so strotzen. Es waren die kompetenten Führungen seitens Stadtpfarrer Roman Giger und Pfarrer Hans Gradl, wie sie über die wahren Gründe informierten, was so alles in den zwar erstaunenswerten Bauten so alles geschah. Es sind eigentlich die teils umfassenden Rekonstruktionen von Bauten, welche der Stadt das notwendige Selbstwertgefühl geben um die Touristen in Massen anziehen zu können.
Rom sei eigentlich eine Zweistaatenstadt mit dem eigenständigen Vatikanstaat, wo auf den 1,5km2 rund Menschen (Männer in der Überzahl) wohnten, wie Hans Gradl informierte. Der Vatikan verfügt über alle Eigenheiten eines Staates von der Bahn, über Telefonanlage bis zum eigenen Autozeichen «SCV» und entsprechende Botschaften. Hans Gradl und Roman Giger haben sich über die vielen teils gemeinsamen Studienjahre hochwertige Kenntnisse über die römische Antike angeeignet.
Die Fahrt von der Unterkunft galt voraus der allgemeinen Information über die Stadt. Auf der Fahrt zum Zentrum Forum Romano informierte Hans Gradl zu den etwas anders gehandhabten Verkehrsregeln. Die Ampelregel: «Bei Grün muss man fahren; bei Rot kann man…». Das Auto sei kein Statussymbol, über einen Kratzer rege man sich hier nicht auf. Betreffend Kriminalität nehme Rom Platz 1 ein. Von 77'000 Verbrechen werde kaum ein Sechstel aufgeklärt.
Rom, Drehscheibe der Weltkirchen
Von den total 300 Kirchen in Rom, sind allein deren 80 Marienkirchen. Zur ersten Station, der Kirche Santa Maria in Aracoeli, eine Basilika auf dem Kapitolinischen Hügel in Rom, führen nicht weniger als 124 Treppenstufen. Früher besonders von Frauen auf Knien begangen, wenn Krisen oder Not die Familien belasteten, informierte Hans Gradl. Gleich daneben befindet sich das Kapitol mit drei Palästen, dem Sitz des Bürgermeisters.
Vom Kapitol aus bot sich der Ausblick bereits in Richtung Kolosseum, dem Polizeiturm (die römische Version eines schiefen Turms), dem sogenannten Schreibmaschinenpalast, der im Aufbau einer Schreibmaschine gleicht. Der Forum Romano stellt gleichzeitig das politische Zentrum dar. Der eigentliche Handel oder der wirtschaftliche Teil wickeln sich in Bauten der anderen Strassenseite ab.
Das Kolosseum, ursprünglich mit anderem Namen
Der Name des Amphitheaters Kolosseum sei eher via die grosse Statue von Nero, einem buchstäblichen Koloss entstanden. Kaiser Nero habe sich bekanntlich im Jahr 72 nach Christi das Leben genommen. Der richtige Name für das Kolosseum wäre «Flavia Piazza» (übersetzt: «Neue Blüte». Im Jahr 80 habe deren Einweihung 100 Tage in Anspruch genommen mit sogenannten Flavia-Theater. Wie Gradl informierte, waren darunter allerdings auch blutrünstige Spiele.
Weil die «Spiele» zumeist grausamer Natur mit Menschentötungen als Volksbelustigung abliefen, war für die Frauen nur der weit entfernteste Platz auf den vierten Rängen reserviert. Die «Spiele» begannen in des Morgens Frühe und dauerten bis in die Nacht. Diese Spiele dauerten rund 1000 Jahre, von 753 vor Christi bis zum Jahr 24 nach Christi. Man muss sich nach Gradl ein buchstäbliches Gemetzel vorstellen, wo es mit der Tötung auch wilder Tiere begann und im Umbringen von Menschen endete.
Das Kolosseum fasste bis zu 50'000 Personen. Die Baumasse allein beträgt rund 100'000m3 Baumaterial. Im Grundriss hat das Kolosseum einen Durchmesser von 520 Meter. Humorvoll lobte Gradl die Römer, sich schon damals dem Recycling angenommen zu haben. Allerdings habe dies im Raub von wertvollen Metallen, von Eisen, Gold und Marmor stattgefunden. Die Rohstoffe wurden teils zu anderen Bauteilen eingeschmolzen und andernorts wiederverwendet.
Zahlreiche Geschichten aus Eroberungen
Der Torbogen des Kaisers Tito ist ein Denkmal aus der Eroberung und totalen Zerstörung von Jerusalem. Vom Torbogen bot sich der Blick direkt zum Kapitol, dem Romano Forum. Nächster Besuch galt dem Tempel des Bestalia, Macht des Feuers. Der antike Haidentempel erlebte unter dem Kaiser Augustinus eine christliche Umwandlung.
Hans Gradl wie auch Roman Giger wiesen bei vielen antiken Bauten darauf hin, dass diese zumeist Rekonstruktionen aus Ausgrabungen seien. Leicht erkennbar sei dies, dass zwar die früheren Bausteine verwendet wurden, jedoch mit Mörteleinlage für besseren Zusammenhalt. In der Antike war immer Baustein an Baustein, ohne Festigungsmasse, sondern sogenannten Klammern.
Der letzte Besuch galt dem Aventin-Hügel auf der Anhöhe. Besonderes Highlight ist dort ein viel besuchtes Schlüsselloch, wo beim Durchblick die Sicht direkt zur Vatikankuppel führte. Der Rosengarten nebenan bot eine eindrückliche Sicht auf die Stadt mit den vielen Kunstbauten und Türmen. Zu guter Letzt konnte die nahe Kirche Bocca della Verita besucht werden mit dem speziell wirkenden Gesicht. Touristisch zumeist nur über lange Warteschlangen erreichbar.
Der Dienstag gilt dem kirchlichen Rom «Santa Maria Maggiore, Lateran; St. Paul vor den Mauern und den Katakomben. Lesen sie morgen weiter.
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Anreise am Sonntag
Zwei Jahre Planung nahm die Romreise über sieben Tage in Anspruch, welche am Sonntag nun starten konnte. Die gewünschten 100 Teilnehmer waren schnell erreicht, sodass auch eine Warteliste geführt wurde. Ob einigen nachfolgenden Abmeldungen konnte die Warteliste praktisch aufgelöst werden, wie Cornelia Graf zur Vorbereitung der Reise informierte.
Generalstabsmässige Planung
Die Planung und Organisation der Romreise oblag in allen Details Cornelia Graf im Auftrag der Pfarrei. Ihre Arbeit startete bereits im Jahr 2016 mit dem Beschluss der Romreise. Von Beginn weg sei klar gewesen, dass sie mit rund 100 Gästen die siebentägige Reise unternehmen wollten. Zahlreiche Herausforderungen stellten sich, wie sie rückblickend erzählt. So musste sie voraus bereits zwei Cars reservieren, ohne die Zahl Teilnehmer zu kennen. Erfreulich habe sich das Plansoll von 100 Teilnehmern dann zügig erfüllt.
Schwieriger sei die Organisation geworden mit der Bestellung der Unterkunft und der Organisation der Zwischenhalte. Für die Programmpunkte in Rom mit dem Besuch verschiedenster Örtlichkeiten, vom Kolosseum bis zum Vatikan, mussten entsprechende Zustimmungen erreicht werden. Jedenfalls bestätigte sich schon am Reisetag ein tadelloser Ablauf inklusive Bezugs der Zimmer in Casa per Ferie Madre Speranza.







Erster Tag, Anfahrt am Sonntag
Einem Sternmarsch gleich, strömten die Teilnehmer bei noch dunkler Nacht zum Bahnhof in Wil zum Antritt der siebentägigen Reise nach Rom. Da trafen sich bekannte und noch unbekannte Gesichter, ein erstes Kennenlernen war angesagt. Die 100 Gäste verteilten sich auf zwei Cars von Wick-Reisen, exakt die gewünschte Zahl wie es die Planung vorsah. Eine Besonderheit für die Romreise leisteten sich Karoline Hofmann und Willi Helg, welche schon am 5. Sptember per Bahn nach Siena reisten, um den letzten Teil der Reise von Siena nach Rom bis zum 9. September zu Fuss zurück zu legen.
Schönste Morgenstimmung
Bei den Reisenden herrschte von Beginn weg freudige Erwartung über den Verlauf der Romreise. Dank der informativen Begleitung seitens Cornelia Graf und Stadtpfarrer Roman Giger herrschte auf der ganzen Reise beste Stimmung. Nach der Abfahrt um 05.30 Uhr in Wil stand um 7.15 in Thusis der erste Kaffeehalt an. Dank schönster Witterung konnten in der Fortsetzung die Bündner Berge in ihrer Vielfalt genossen werden.
Nach der Grenzüberschreitung nach Italien wechselten die An- und Aussichten, eher im flachen Gelände unterwegs. So richtig italienische Gewohnheiten bekamen die Reisenden in Parma zu spüren, wo der Mittagslunch eingenommen wurde. Die noch anstehende grössere Reststrecke erforderte einen nochmaligen Halt, wo Wick-Reisen einen gespendeten Zvieri servierte. Es dauerte noch bis 20 Uhr, bis die Unterkunft in Rom bezogen werden konnte. Aus der Hausküche wurde abschliessend ein schmackhafter Znacht serviert.
Antikes Rom am zweiten Tag
Am zweiten Tag stehen gleich mehrere Besichtigungen im antiken Rom an. Die Wege führen zum Kolosseum, dem grössten Amphitheater der Welt überhaupt. Lesen Sie morgen darüber.



