«Durchschreiten Sie das grosse Tor, dann gehen Sie den Hof hinunter. Betreten Sie das Portal. Steigen Sie die Wendeltreppe bis in den ersten Stock und ziehen dort kräftig am Glockenseil.» So lauteten bislang die Anweisungen, welche Besucher erhielten, damit sie den Weg zur Klosterpforte fanden. Nicht wenige waren von diesem Beschrieb heillos überfordert. Im Frühling 2018 beschlossen die Klosterschwestern, für Abhilfe zu sorgen. Die Mutter Äbtissin kontaktierte die Wiler Agentur Grafik Design Klein. Zunächst ging es ganz einfach darum, das «grosse Tor» überhaupt sichtbar zu machen. In einem weiteren Schritt sollte ein Plan aufgelegt werden, wo auf dem weitläufigen Klosterareal was zu finden ist, was öffentlich, welcher der den Klosterschwestern vorbehaltene geschlossene Raum ist. Im Laufe der Gespräche zwischen Mutter Äbtissin, der «Aussenministerin» des Klosters Sr. Veronika und Alexander Klein sowie Barbara Fosco entwickelte sich das Projekt immer weiter.
30 Tafeln montiert
Mit dem Tafel- und Schriftengewirr beim und im Kloster sollte aufgeräumt werden, eine neue Signaletik Einzug halten. Innerhalb eines Jahres wurde das Gesamtkonzept Realität. Es umfasst im Wesentlichen den Willkommensgruss «Salve» an der Klostereingangsmauer und besinnliche Worte «leben ... lieben ... da sein» innerhalb des Klosterhofs. Zudem zwei grosse Informationsstelen. Die erste widmet sich der tausendjährigen Geschichte des Weilers Magdenau mit der St. Verena-Kirche bei den Parkplätzen des Gasthauses Rössli. Die zweite befasst sich im Klosterhof mit genauen Planskizzen, Informationen zum Leben und Wirken der Klosterfrauen. Rund 30 Tafeln sind an und in Gebäuden angebracht worden.


Die neue Signaletik liefert jedoch nicht nur klare Ortshinweise. Teilweise ausführliche Beschriebe geben Aufschluss darüber, welchen Zweck die Gebäude oder Räume früher erfüllten, wie beispielsweise der Klosterbrunnen deshalb den Namen der heiligen Theodora trägt, weil ihre Reliquien seit 1662 in der Klosterkirche liegen. Bei einem Rundgang eröffnen sich nun neu Einblicke in das frühere und heutige Klosterleben, ein spirituelles Leben, das immer wieder auch Menschen anzieht, die sich in einer persönlichen Umbruchsituation befinden oder eine Auszeit von der Aussenwelt benötigen. Einfache Gästezimmer, Ess- und Gruppenräume, eine Pilgerstube und ein neu gestalteter Klosterladen stehen bereit.
Klösterlich einfach und informativ
Am Mittwoch fand die offizielle Einweihung der neuen Signaletik im Kloster Magdenau statt. Über 60 Gäste nahmen daran teil. In kurzen Ansprachen erläuterte Schwester Veronika die Gründe, welche zu diesem Projekt geführt hatten. Der Grafikdesigner Alexander Klein umschrieb die einzelnen Teile seines Kommunikationskonzepts und schilderte, weshalb er für die beiden Informationsstelen «dieses einzigartige Gesicht» entwickelt hatte: Er habe sich am Habitus der Nonnen (Haube) und dem Kloster (Schutz, Dach) orientiert. Die Inschriften an den Mauern wie aber auch die zahlreichen Informationstafeln an und in den Gebäuden sollten nicht nur ästhetisch, klösterlich einfach, sondern auch informativ und gut lesbar sein. (pd)