15-jährig - und schon ein Profi am Mikrophon. Etwas nervös sei er kurz vor seinem Auftritt als Festredner an der Münchwiler Bundesfeier schon gewesen. «Wenige Sekunden bevor ich meine Ansprache gestartet habe, fragte ich mich noch einmal, warum ich da bloss zugesagt habe. Aber es hat gepasst. Und ich hoffe, mein gesprochenes Wort ist gut angekommen», sagte Janik Leuenberger aus St. Margarethen. Es müssen nicht immer gestandene Politiker oder bekannte Personen sein, welche die immer noch beliebte Tradition der 1.-August-Ansprache weiterführen. Insbesondere junge Gemeindemitglieder lassen immer wieder aufhorchen mit ihren Statements.
Janik Leuenberger war sich einer gewissen Problematik bewusst, wie er zu Beginn seiner Rede festhielt. «Danke, dass ich hier auftreten darf. Das ist überhaupt nicht selbstverständlich. Schliesslich sind wir Jugendlichen auch schon beliebter gewesen. Ich fühle mich wie ein Kaugummi. Aber nicht wie ein feiner Kaugummi aus der Packung, sondern vielmehr wie einer, der am Boden und dann an einem Schuh klebt.»

Nörgelei nervt
Janik Leuenberger gelang es, einige Schwerpunkte aus der aktuellen und vielfältigen Politszene zur Sprache zu bringen. «Als Jugendlicher muss ich kurz auf das Thema Klimawandel zu sprechen kommen. Ich habe mich noch nie an eine Bank gefesselt. Und auf ein Date mit Greta Thunberg verzichte ich dankend. Natürlich ist es wichtig, auf unsere Umwelt und deren Schutz zu achten. Doch soll uns auch bewusst sein, dass wir viel unternehmen. Die ständige Nörgelei geht mir ein bisschen auf die Nerven.» Leuenberger lenkte den Fokus auf die Schönheit des Landes. «Unsere Schweiz mit ihren unzähligen wunderbaren Ecken wird in diesem Jahr 728 Jahre alt. Also feiert und geniesst gemeinsam. Euer Kaugummi.»

Die Bundesfeier am Vorabend des Nationalfeiertags stand im Zeichen von Gemütlichkeit und Geselligkeit. Die Festwirtschaft, geführt vom Pistolen Club Münchwilen, die Auftritte des hiesigen Musikvereins Harmonie, das Bodensee Alphorntrio, Xyloberto’s Feuershow, der Glacestand, Ponyreiten und das Kinderschminken machten aus dem Anlass ein eigentliches Dorffest.
Münchwilen war nicht der einzige Ort, an dem schon am Vorabend des Nationalfeiertags gefestet wurde. Auch in Niederhelfenschwil, Niederbüren und Bazenheid war dies der Fall.