Nichts ist beständiger als der Wandel. Das gilt auch und vor allem in der Schule. Nicht nur die Schülerzahlen verändern sich, auch die pädagogischen Konzepte und damit die Art, wie Schule gegeben wird. Und das verändert den Raumbedarf. Doch der Reihe nach. Von 2007 bis 2016 ging die Schülerzahl in Uzwil von 1629 auf 1452 zurück. In den letzten beiden Jahren stieg sie nun wieder leicht an. Sie wird sich in den nächsten Jahren zwischen 1500 und 1600 Schülern einpendeln. In den vergangenen Jahren entstand zusätzlicher Raumbedarf für Gruppenarbeiten und weitere Differenzierungslektionen in den Fremdsprachen. Da durch die kleineren Jahrgänge in den letzten Jahren weniger Klassen geführt wurden, standen dafür freie Schulzimmer zur Verfügung. Das hat sich nun aber geändert. Ein Pavillon im Herrenhof sowie zusätzlich gemietete Räume helfen, die Raumnot zu überbrücken.
Alles miteinander wäre zu viel auf einmal
Raumbedarf besteht in den grossen beiden Schulanlagen Herrenhof und Kirchstrasse. In der Schulanlage Kirchstrasse ist jeder bebaubare Quadratmeter genutzt. Bleibt der Herrenhof als erweiterbare zentrale Schulanlage. Eine im Februar 2018 abgeschlossene Machbarkeitsstudie zeigt, dass eine Erweiterung des Schulraums dort gut möglich ist.
Aufgrund der Schülerprognose besteht ein unmittelbarer Bedarf an drei Schulzimmern, zwei Gruppenräumen, einem disponiblen Raum, fünf Räumen für die Musikschule sowie die entsprechende Erweiterung der Lehrerinfrastruktur. Zudem werden mittelfristig – im Zeitraum von 5 bis 15 Jahren – die Schulküche am Marktplatz sowie die kleine Turnhalle im Herrenhof zu ersetzen sein. Ebenfalls ist eine Vergrösserung des Singsaals von 80 auf 150 Plätze notwendig. Die Machbarkeitsstudie zeigt: Es wäre sinnvoll, den unmittelbaren und den mittelfristigen Bedarf in einem Zug zu realisieren. Das war eine wesentliche, neue Erkenntnis. Die bisherige Planung sah lediglich eine Investition von gut 4,5 Millionen Franken für den dringenden Bedarf vor, klammerte den mittelfristigen Bedarf aus. Wollte alles miteinander realisiert werden, kostet das dreimal so viel, wie wenn lediglich der kurzfristige Bedarf verwirklicht wird. Das ist aus heutiger Sicht zu viel auf einmal. Ziel der Gemeinde ist, die Verschuldung nicht über 30 Millionen Franken ansteigen zu lassen. Um das zu erreichen, müssen der unmittelbare Bedarf sowie der mittelfristige Bedarf in zwei getrennten Etappen realisiert werden.
Architekturwettbewerb läuft
In einem Präqualifikationsverfahren wurden aus 40 Bewerbungen nun 15 Architekturbüros ausgewählt, welche bis Ende Jahr ihre Projektideen erarbeiten und einreichen werden. Im Hinblick auf die beiden Bauetappen wird anschliessend ein Vorprojekt erstellt, welches die Grundlage für eine Volksabstimmung bieten wird. Um die Vorbereitungsarbeiten voranzutreiben, wird mit dem Budget 2019 ein weiterer Planungskredit beantragt.
Wenn alles gut läuft, kann die Schulraumerweiterung im Herrenhof im Jahr 2022 bezogen werden. Bis dahin wird zum Teil einzelner Unterricht in provisorischen Pavillons und gemieteten Räumen stattfinden müssen. (gk)