Wie gegensätzlich Fussball doch sein kann. Da spielt der FC Wil eine erste Halbzeit, nach welcher er froh sein musste, nur mit 0:2 im Rückstand zu liegen. Leader Lausanne-Sport war deutlich überlegen, führte die feinere Klinge und hatte alles sicher im Griff. Es war davon auszugehen, dass die Waadtländer die drei Punkte sicher mit nach Hause nehmen würden.
Aus Wiler Sicht war zu sagen, dass ein taktisches Experiment von Trainer Ciriaco Sforza Schiffbruch erlitt. Er entschied sich gegen den Leader für eine äusserst gewagte Aufstellung, wich in der Abwehr von der gewohnten Viererkette ab und stellte nur drei Verteidiger auf. Einer von ihnen war Lars Traber, der ein erstes Mal in seiner noch jungen Karriere im Profifussball als Stammspieler auflief. Und das gegen die mit Abstand beste Offensive der Liga. Es ging nicht auf. Die Wiler sahen vor der Pause kein Land, leisteten sich ungewohnt viele einfach Fehlzuspiele und wirkten verunsichert. Lausanne spielte seine Überlegenheit gekonnt aus und hätte die Partie schon vor der Pause entschieden können. Die Gäste machten aber «nur» zwei Tore. Nach gut einer Viertelstunde verwandelte Christian Schneuwly einen Corner von links direkt. Und einige Minuten vor der Pause erzielte Aldin Turkes, in der vergangenen Saison mit 16 Treffern Top-Torschütze der Challenge League, bereits sein achtes Saisontor. Er reagierte am schnellsten, nachdem ein Kopfball von Joël Geissmann von der Latte zurückgeprallt war.
Fazliu trifft auch im dritten Heimspiel
Nach dem Seitenwechsel aber ein anderes Bild: Die Wiler traten geordneter auf und fühlten sich in ihrem gewohnten System deutlich wohler. Ihnen kam zupass, dass sie aus ihren zwei Schüssen auf das gegnerische Tor in diesem Spiel zwei Treffer erzielten. Als Silvio auf Valon Fazliu zurückgelegt hatte, behielt dieser ruhig Blut und traf mit einem abgeklärten Flachschuss in die linke Ecke zum Anschlusstreffer. Es war im dritten Heimspiel seit Fazlius Ankunft in Wil sein dritter Treffer.






Nach rund einer Stunde war gar der umjubelte Ausgleichstreffer Tatsache: Ein scharfes Zuspiel Fabian Rohners von der rechten Seite fand in der Mitte Kwadwo Duah, der direkt abschloss und in die rechte Ecke traf. Nun durften die Wiler gar auf den Lucky Punch hoffen. Es wäre aber doch das Guten zu viel gewesen, wenn die Gastgeber einen der so raren Siege gegen Lausanne-Sport geholt hätten. 23:8-Torschüsse und 55 Prozent Ballbesitz für die Waadtländer sprechen eine deutliche Sprache.
Mit allen mindestens auf Augenhöhe
Gegen Ende waren die Wiler dann zunehmend darauf bedacht, den einen Punkt mitzunehmen. Denn dieser hatte immerhin zur Folge, dass die Äbtestädter weiterhin vor Absteiger GC klassiert sind – und am kommenden Samstag im Letzigrund im Vergleich mit den Zürchern die Gejagten sind.
Das erste Meisterschaftsviertel ist in der Challenge League spielt – und er FC Wil liegt auf Platz zwei. Ist da Träumen erlaubt? Was die junge Mannschaft zeigt, ist beeindruckend. Nur zwei Niederlagen mussten in den ersten neun Runden eingesteckt werden. Und die beiden «Nuller» gegen die Grasshoppers und Aarau waren keineswegs zwingend. Im Cup war man mit dem Super-League-Klub FC Zürich auf Augenhöhe. Das Kader hat eine gewisse Breite, so dass Sforza Optionen besitzt. Es sind vielversprechende Aussichten für das nächste Spitzenspiel gegen die Grasshoppers und den weiteren Saisonverlauf.
Die wichtigsten Szenen des Spiels: (Quelle: www.sfl.ch)
Resultate, Challenge League, 9. Runde:
Wil - Lausanne-Sport 2:2
Vaduz - Aarau 5:2
Grasshoppers - Chiasso 3:2
Stade Lausanne-Ouchy - Kriens 2:1
Winterthur - Schaffhausen 3:1
FC Wil 1900 – FC Lausanne-Sport 2:2 (0:2)
IGP-Arena: 1460 Zuschauer. – Sr: Horisberger.
Tore: 17. Schneuwly 0:1. 37. Turkes 0:2. 51. Fazliu 1:2. 62. Duah 2:2.
FC Wil 1900: Kostadinovic; Kamberi, Schmied, Traber (53. Brahimi); Rohner, Muntwiler, Abedini, Schmid; Fazliu (83. Ndau); Silvio (66. Stojilkovic), Duah (77. Krasniqi).
FC Lausanne-Sport: Castella; Boranijasevic, Loosli, Nganga, Flo (89. Gétaz); Kukuruzovic; Geissmann (85. Puertas), Schneuwly; Oliveira (62. Ndoye), Turkes (57. Zeqiri), Dominguez.
Bemerkungen: Wil ohne Tolino (gesperrt), Schäppi, Celant (verletzt), Sejdija, Beka, Rahimi und Wörnhard (nicht im Aufgebot). Lausanne-Sport ohne Schmidt (verletzt), Da Silva, Monteiro, Silva, Koura, Dega, Cabral, Lukembila und Bares (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 68. Dominguez (Foul). 89. Puertas (Foul). – 37. Lattenkopfball Geissmann.
Rangliste:
1. Lausanne-Sport 9/20. 2. Wil 9/17. 3. Grasshoppers 9/17. 4. Stade Lausane-Ouchy 9/14. 5. Winterthur 9/14. 6. Kriens 9/12. 7. Aarau 9/11. 8. Vaduz 9/9. 9. Schaffhausen 9/8. 10. Chiasso 9/4.
Nächste Spiele (10. Runde):
Freitag, 4. Oktober: Lausanne-Sport - Winterthur (20.00 Uhr).
Samstag, 5. Oktober: Chiasso - Schaffhausen (17.00 Uhr), Grasshoppers - Wil (17.30 Uhr), Kriens - Aarau (18.30 Uhr).
Sonntag, 6. Oktober: Vaduz - Stade Lausanne-Ouchy (16.00 Uhr).
Ausgleichs-Torschütze Kwadwo Duah im Interview:
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Der Liveticker:
Für heute soll es das gewesen sein mit diesem Liveticker. Haben Sie noch einen schönen Sonntagabend. Bis bald auf hallowil.ch.
Nächsten Samstag um 17.30 Uhr steht im Letzigrund in Zürich gleich das nächste Spitzenspiel an. Diesmal gegen GC, das in der Tabelle punktgleich mit den Wilern ist. Auch dieses Spiel können Sie im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgen.
Schlussfazit: Der FC Wil erkämpft sich mit viel Moral und etwas Wettkapfglück einen Punkt gegen den Leader. Vor allem in der zweiten Halbzeit spielten die Wiler wieder so, wie man es von ihnen gewohnt war in den vergangenen Partien. Heute waren die Wiler äusserst effizient. Mit gerade einmal zwei Schüssen aufs Tor erzielten sie die beiden Tore.
Schlusspfiff: Der FC Wil und der FC Lausanne-Sport trennen sich 2:2.
95. Minute: Noch eine Chance für Lausanne: Gétaz versucht es nochmals direkt, trifft das Tor aber nicht.
94. Minute: Eckball von Schneuwly. Kostadinovic kann den Ball mit der Faust klären.
92. Minute: Noch eine Chance für die Lausanner: Zeqiri versucht es mit einem Schuss, der aber weit übers Tor geht.
90. Minute: Mindestens vier Minuten werden nachgespielt.
89. Minute: Letzter Wechsel nun auch bei den Lausannern: Für Flo spielt neu Gétaz.
88. Minute: Gelbe Karte für Puertas nach einem Foul an Krasniqi.
85. Minute: Dritter Wechsel bei den Gästen. Für Geissmann spielt neu Puertas.
83. Minute: Vierter und letzter Wechsel bei den Wilern: Torschütze Fazliu verlässt das Feld und für ihn kommt Ndau.
82. Minute: Und im Gegenzug gleich die Wiler: Muntwiler fasst sich ein Herz und zieht aus 20 Metern ab. Sein Schuss geht ganz knapp am linken Pfosten vorbei.
82. Minute: Und wieder die Lausanner: Nach einem Fristoss kommt Ndoye zum Kopfball. Kostadinovic kann den Ball aus spitzem Winkel aber halten.
80. Minute: Das müsste die enuerliche Führung für Lausanne sein: Nach schöner Vorarbeit von Dominguez über die linke Seite flankt dieser in den Strafraum. Dort köpft Zeqiri völlig freistehend neben das Tor.
78. Minute: Dritter Wechsel bei den Wilern: Für Duah spielt neu Krasniqi.
76. Minute: 1460 Zuschuer sind heute in der IGP-Arena.
73. Minute: Die Wiler müssen aber immernoch aufpassen, dass sie nicht zu offensiv stehen und so Lausanne zu viele Räume gewähren.
70. Minute: Die Wiler sind wie verwandelt. In der zweiten Halbzeit spielen sie deutlich aggressiver und bieten den Lausannern die Stirn.
69. Minute: Gute Chance für die Wiler: Der Freistoss von Fazliu geht nur knapp über den Kopf von Stojilkovic.
68. Minute: Erste Verwarnung des Spiels: Dominguez sieht nach einem Foul an Rohner die gelbe Karte.
66. Minute: Zweiter Wechsel bei den Wilern: Für Silvio kommt Stojilkovic.
65. Minute: Geismann mit einer Doppelchance. Zunächst wird sein Schuss von Muntwiler geblockt, anschliessend kommt er beinahe nochmals an den Ball, Kostadinovic kommt aber gut aus dem Tor und kann den Ball halten.
63. Minute: Zweiter Wechsel bei Lausanne: Für Oliveira spielt neu Ndoye.
62. Minute: TOOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Duah zum 2:2. Da ist der zweite Schuss aufs Tor der Wiler und das zweite Tor. Schöne Vorarbeit von Rohner über die rechte Seite. Er legt den Ball zur Mitte. Dort steht Duah und schiebt ein zum umjubelten Ausgleich.
59. Minute: Nach einem Ballverlust der Wiler kommt Geissmann zu einem Abschluss. Sein Ball geht aber direkt auf Kostadinovic, der keine Probleme hat, das Spielgerät zu halten.
57. Minute: Erster Wechsel auch bei den Lausannern: Anstelle von Turkes spielt neu Zeqiri. 8 Saisontore gehen vom Feld, sieben Saisontreffer kommen rein. So muss man wechseln können.
54. Minute: Erster Wechsel bei den Wilern: Lars Traber verlässt verletzt das Spielfeld und wird durch Mergim Brahimi ersetzt.
51. Minute: TOOOOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Fazliu zum 1:2. Nach schöner Vorarbeit von Silvio nimmt Fazlui vom Rande des Strafraumes Mass und trifft aus halbrechter Position flach in die linke Ecke des Tores. Es war der erste Wiler Abschluss in diesem Spiel auf das gegnerische Tor.
50. Und gleich nochmals Lausanne: Oliveira lanciert Dominguez. Dieser trifft aus spitzem Winkel aber nur das Aussennetz.
49. Minute: Und wieder die Lausanner: Flo lanciert mit einem langen Ball Oliveira. Sein Abschluss geht aber ebenfalls m Tor vorbei.
49. Minute: Zwiter Torschuss der Wiler in dieser Partie: Schmid versucht es aus 20 Metern, der Ball geht aber weit am Tor vorbei.
48. Minute: Erster Abschluss der Luasanner in der zweiten Halbzeit. Der Schuss von Kukuruzovic geht aber deutlich am Tor vorbei.
46. Minute: Anpfiff zur zweiten Halbzeit. Beide Mannschaften kommen unverändert aus der Kabine.
Pausenfazit: Die Lausanner gehen mit einer verdienten 2:0-Führung in die Kabine. Die Wiler müssen sich deutlich steigern, wollen sie heute noch etwas Zählbares mitnehmen. Bislang sind die Lausanner den Wilern klar überlegen.
45. Minute: Pünktlich bittet Scheidsrichter Horisberger zum Pausentee. 2:0 für die Gäste aus der Waadt.
44. Minute: Unter weiter spielt hier nur eine Mannschaft. Auch wenn die Lausanner jetzt etwas Tempo rausgenommen haben, bleiben die Wiler chancenlos.
40. Minute: Und wieder Lausanne: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld werden die WIler ausgekontert. Am Ende der Aktion steht Schneuwly, dessen Schuss aber von Traber noch ein Meter vor der Linie geklärt werden kann.
37. Minute: TOOOOR für Lausanne-Sport durch Turkes zum 0:2. Nach schöner Vorarbeit von Dominguez köpft Geissmann an die Latte. Der Ball springt von dort direkt vor die Füsse von Turkes, der unbedrängt aus fünf Metern den Ball ins leere Tor befördern kann.
33. Minute: Und schon wieder die Lausanner: Diesmal ist es Dominguez, der Kostadinovic mit einem satten Schuss aus 15 Metern zu einer Parade zwingt.
31. Minute: Die nächste Chance für die Lausanner: Nachdem Kaberi einen einfachen Ball nicht klären kann, steht Turkes frei vor dem Tor. Er schafft es aber tatsächlich, den Ball aus fünf Metern neben den linken Pfosten zu setzten. Das hätte das 2:0 für Lausanne sein müssen.
30. Minute: Die Gäste können Schalten und Walten, wie es ihnen behagt. Nichts ist zu sehen vom Wiler Pressing, das sie in den letzten Spielen so gut gespielt hatten. Im Eishockey würde man von einem Powerplay für die Gäste sprechen.
28. Minute: Und weiterhin stören die Lausanner früh, was die Wiler defensiv überfordert. Bleibt zu hoffen, dass Lausanne dieses Tempo nicht die kompletten 90 Minuten gehen kann.
24. Minute: Die Wiler sind anfällig bei Standardsituationen. Auch bei diesem Eckball von Kukuruzovic brennt im Wiler Strafraum der Baum lichterloh. Diesmal verpasst Geissmann nur knapp ein Tor.
20. Minute: Fazliu lanciert auf der linken Seite Schmid. Dieser hat viel Platz für eine Flanke, der Ball geht aber weit an allen Spielern vorbei. Da hätte man durchaus mehr aus der Situation machen können.
17. Minute: TOOOOOR für den FC Lausanne-Sport durch Schmeuwly zum 0:1. Er tritt zum Eckball an und verwertet diesen direkt. Da sieht Kostadinovic nicht gut aus.
15. Minute: Da ist die Chance für die Wiler: Nach einer schönen Kombination über Silvio und Fazliu kommt Duah an der Strafraumgrenze aber knapp nicht mehr an den Ball.
13. Minute: Gute Freistosschance für Lausanne nach einem Foul von Schmid an Oliveira: Der Ball von Kukuruzovic geht aber an Freund und Feind vorbei ins Aus.
11. Minute: Die Lausanner sind weiterhin aufsässig und setzten die Wiler früh unter Druck. Die Wiler haben grösste Schwierigkeiten, das Spiel geordnet aufzubauen.
9. Minute: Gute Chance für die Lausanner: Nach einer Flanke von der linken Seite kommt Schneuwly frei zum Kopfball. Kostadinovic kann den Ball mit einer Glanzparade abweheren. Turkes steht im Anschluss im Offside.
7. Minute. Die Lausanner sind weiterhin offensiv und offenbaren einige Abstimmungsprobleme in der neu formierten Wiler Abwehr.
5. Minute: Konter der Lausanner: Flo überläuft die Wiler Abwehr und schliesst ab. Kostadinovic kommt aber gut aus dem Tor und kann den Ball halten.
4. Minute: Nun auch der erste Eckball für die Gäste: Der Corner von Kukuruzovic erreicht Geissmann, der frei zum Abschluss kommt. Der Ball geht aber weit neben das Tor.
2. Minute: Erster Eckball für die Wiler: Die Hereingabe von Fazliu kann Schmied nur um Zentimeter nicht erreichen.
1. Minute: Nun ist das Spiel freigegeben. Der Ball rollt.
So, die Mannschaften sind da. Bevor es losgeht gibt es noch eine Trauerminute. Und zwar für Albert Frieder. Er war bis zu seinem plötzlichen Tag am vorgestrigen Freitag Beirat des FC Wil Verwaltungsrates. Auch wir schweigen.
Geleitet wird das Spiel von Stefan Horisberger.
Die Gäste aus der Westschweiz spielen in einem 4-1-2-3-System. Im Tor steht Castella. In der Verteidigung spielen von rechts nach links Boranijesevic, Loosli, Nganga und Flo. Vor der Verteidigung läuft Captain Kukuruzovic auf. Im Mittefeld spielen Geissmann (rechts) und Schneuwly. Offensiv laufen heute von rechts her gesehen Dominguez, Turkes und Oliveira auf. Nur auf der Bank ist der siebenfache Saison-Torschütze Zeqiri.
Die Aufstellungen sind bekannt. Der FC Wil spielt in einem ungewohnten 3-4-1-2-System. Im Tor steht wie immer Kostadinovic. In der 3er-Verteidigung spielen von rechts her gesehen Kamberi, Schmied, Traber. Das 4er-Mittelfeld bilden von rechts nach links Rohner, Captain Muntwiler, Abedini und Schmid. Hinter den Stürmern spielt Fazliu. Und die beiden Angreifer heissen Silvio (rechts) und Duah. Auffällig: Traber steht erstmals in seiner Karriere im Profifussball in der Startformation - und das in einer 3er-Abwehr gegen die stärkste Offensive der Liga. Gewagt.
Guten Fussball-Nachmittag, geschätzte Freunde des Challenge-League-Fussballs. Herzlich willkommen aus dem Wiler Südquartier zur neunten Runde der Challenge League. Der FC Wil empfängt im Spitzenspiel den FC Lausanne-Sport. Mit einem Sieg oder zumindest einem Punktgewinn kann der FC Wil den zweiten Platz von GC – die sein Heimspiel gestern Abend in Zürich gegen Chiasso mit 3:2 gewonnen hat – zurückholen. Hoffen wir auf einen echten Spitzenkampf hier in der IGP-Arena. Pascal Ibig führt Sie durch die Partie.
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Die Vorschau:
Mit dem Heimsieg gegen den FC Vaduz haben die Wiler ihren starken Auftritt aus Winterthur bestätigt und damit ein Ausrufezeichen gesetzt. Ähnlich wie wenige Tage zuvor hatte auch in diesem Spiel der Gegner kaum Freiheiten, um sich zu entfalten. Das 4:1 war selbst in der Höhe verdient.
Als nächstes folgt für die Wiler mit Leader Lausanne-Sport ein ganz anderes Kaliber, als es die beiden vorherigen Gegner waren. In der aktuellen Verfassung sollte der FC Wil aber genug Selbstvertrauen haben, um auch diese Aufgabe zu bewältigen. Trainer Ciriaco Sforza kündigte nach dem Vaduz-Spiel an, auch gegen Lausanne auf Sieg zu spielen. Es trifft die beste Defensive (Wil) auf die beste Offensive (Lausanne). Um gar die Leaderposition zu übernehmen, müssten die Wiler mindestens mit 4:0 gewinnen. Das ist aber zu viel Träumerei. An Ende wäre wohl auch ein Punkt ein akzeptables Resultat.
Die Wiler:
Was der FC Wil in den vergangenen zwei Meisterschaftsspielen auf den Platz gezaubert hat, ist beeindruckend. Dass eine Mannschaft seinen Gegner über mehrere Spiele hinweg dominiert, kommt im Fussball durchaus vor. Dass dies aber ein Team tut, dass deutlich bescheidenere Möglichkeiten hat als ein Grossteil seiner Gegner und dazu ein blutjunges Ensemble stellt, ist alles andere als selbstverständlich. Ein Sieg gegen Leader Lausanne ist den Wilern durchaus zuzutrauen. Dafür muss aber einiges stimmen. Die nötige Gier und die Qualität dazu scheinen vorhanden zu sein. «Wir haben eine breite Brust und sind in der Offensive gut drauf. Defensiv stehen wir sicher und können mit viel Selbstvertrauen in diese Partie gehen.», sagt Innenverteidiger Joël Schmied auf die Frage, ob man sich gegen Lausanne-Sport verstecken muss.
Insgesamt sind es zwei äusserst interessante Wochen für den FC Wil und seine Anhänger. Zuerst die englische Woche mit dem Auswärtsspiel in Winterthur (3:0) und dem Heimspiel gegen Vaduz (4:1). Dann das Kräftemessen mit den zwei «Grossen» Lausanne-Sport und GC.
Die Lausanner:
Das Team von Trainer Giorgio Contini ist aktuell das Mass der Dinge in der Challenge League. Man unterstrich dies am Mittwochabend mit einem 2:1-Heimsieg gegen die Grasshoppers. In den ersten acht Spielen der aktuellen Spielzeit haben die Westschweizer bereits 24 Tore erzielt und nur 8 kassiert. Lediglich ein Team hat weniger Tore zugelassen: der FC Wil. Bereits drei Mal hat Lausanne-Sport seine Gegner in dieser Saison richtiggehend überfahren: 6:0 in Winterthur, 4:0 gegen Kriens, 5:1 gegen Aarau. Doch dann folgte die völlig überraschende 0:3-Klatsche beim Aufsteiger Stade Lausanne-Ouchy, die vor allem eines zeigte: Auch der Leader ist verwundbar. Die Niederlage beim Stadtrivalen vom See dürfte auch zur Folge haben, dass Lausanne den FC Wil kaum unterschätzen wird. Interessant zu beobachten wird aber sein, wie sich die Waadtländer aus dem Pressing der Wiler befreien können. Oder ob diese so gut organisiert sind, um gar nicht erst unter Druck zu geraten.