Personalsorgen begleiten den Verein seit längerer Zeit. Nun soll ein Positionspapier mit verschiedenen Zukunftsszenarien erarbeitet und an der nächsten HV vorgelegt werden. Es fiel auf, dass an dieser HV doch recht viele junge Frauen teilnahmen. Die meisten sind jedoch beruflich oder familiär sehr eingebunden, was ihnen ein Mitmachen in einem Vorstand vielfach kaum möglich macht. Und doch hat der Verein auch im vergangenen Jahr viele Anlässe angeboten. Stärkung für Leib…
Mit einem feinen Fladenbüffet samt Salatbeigabe wurde die HV eröffnet. Und wie immer standen die Vorstandsfrauen bei den Tischen und bedienten. Natürlich hatten sie auch schon vorher den Saal eingerichtet und festlich mit Frühlingsblumen geschmückt. Das gemeinsame Essen gehört zur Versammlung genauso dazu wie die Abwicklung des geschäftlichen Teils und wird immer sehr genossen.
…und Gemüt
Mireille Mussak stellte nach dem Essen die Musikkabarett-Gruppe TRICOLOLAS aus Mörschwil vor und versprach gute Unterhaltung, aber auch Gelegenheit zur Selbsterkenntnis. Und tatsächlich! Die drei Frauen nahmen typische weibliche Sorgen und Sörgeli zum Anlass für wahnwitzige Geschichten, welche sie mit Melodien aus bekannten Schlagern und Songs melodiös und mimisch ausgefeilt darboten. So hiess es etwa: „Küssen verboten“, weil doch gespritzte Lippen sich dafür nicht eignen, dem Hit der ÄRZTE nachempfunden. Oder auch „I ha en Träne-Sack…“ nach dem Lied von Francine Jordi und Florian Ast „I han e Träne…“.
Auch „das Schweigen der Männer“ wurde thematisiert – hier hiess es: „Marmor, Stein und Eisen spricht, aber er, mein Liebster nicht“ - oder die Mühen im Haushalt, als eine Art Blues, mit vielen lustig verpackten Waschmittel- und Gerätenamen. Und am Schluss klagten sie : „Der Rock klemmt“, nach Ray Charles Erfolgssong „Hit the Road, Jack“. Die Vereinsmitglieder klatschten begeistert - die kleine Zugabe mit einem humorvollen Werbespruch für die Homepage der Tricololas wurde ebenfalls lachend verdankt. Nun waren alle Mitglieder bereit für die ernsthaften Vereinsgeschäfte.
Offene Stellen noch und noch
Tagespräsidentin Gabi Müller – sie hat sich letztes Jahr, zusammen mit Mireille Mussak, nochmals für die Mitwirkung im Vorstand bereit erklärt, denn der Verein drohte handlungsunfähig zu werden – führte durch die Traktandenliste. Manche Tätigkeiten mussten etwas zurückgefahren werden, weil das reduzierte Team nicht alle früheren Angebote bewältigen konnte. Und doch ist auch im vergangenen Jahr sehr viel gelaufen. Nur die Suche nach neuen Vorstandsfrauen verlief bisher weiterhin erfolglos.
Viele Aktivitäten unter dem Vereinsdach
Die Jahresberichte der verschiedenen Unterorganisationen des Vereins nehmen in bei der Abwicklung der Traktanden immer den grössten Raum ein. Es gibt die Ressorts „Kirchliches“ und „Soziales“, die Angebote von „BALU“ für kleinere Kinder, dazu den Ferienpass und das Rollstuhlstossen in den beiden Betreuungszentren WOLFGANG und CHRISTA. Natürlich gehört da auch die Vereinskasse dazu, von Astrid Gerschwiler umsichtig geführt. Die Kasse ist noch immer sehr gut im Schuss. Daneben sind auch Frauen tätig, die sich ausserhalb des Vorstands engagieren.
Aus den Ressorts
Im Ressort Kurswesen konnten zwei interessante Anlässe besucht werden. An einem Abend war Handtaschenpsychologie angesagt. Mehr als 50 Frauen wollten sich diese wertvolle Aufklärung keinesfalls entgehen lassen. Und auch „Warum ticke ich so“ verhalf zu persönlichen Einsichten. So ist nun beispielsweise damaligen Teilnehmerinnen klar, dass bei manchen Mitmenschen die Trotzphase auch im Erwachsenenalter noch Bestand haben kann…
Auch im kirchlichen Bereich, von Vorstandsfrau Ursula Bachofner verantwortet, gab es verschiedene Anlässe, dazu gehörten auch zwei Offenen Singnachmittage. Ellen Schout Grünenfelder berichtete von verschiedenen Menschen, die unter finanziellen Engpässen leiden, welche dank der Vereinskasse etwas gemildert werden konnten. Auch das Wohnheim Bisacht wurde mit einem feinen Dessert bedacht, was die Menschen dort erfreute. Solidarisches Einstehen für Menschen in wenig privilegierten Lebensumständen ist ein wichtiges Thema für den Frauenverein.
Ferienpass
Der Ferienpass ist äusserst beliebt, aber auch sehr arbeitsintensiv. Gabi Müller ist da schon seit vielen Jahren an vorderster Front tätig. Mit ihren vielen Helferinnen, oft auch unterstützt durch Männer, kann den interessierten Kindern ein ganzer Katalog von spannenden Abenteuern und neuen Hobbymöglichkeiten angeboten werden. Und das wird auch rege benutzt. Es sprengt den Rahmen, hier alle Aktivitäten aufzuzählen. Die Bandbreite geht von „Hairstyling“ bis hin zu „Besuch im Chocolarium“ oder „Modellflieger bauen“. Es gibt auch dieses Jahr wieder unzählige Möglichkeiten für Buben und Mädchen, unvergessliche Ferienpass-Kurse zu besuchen. Was gibt es Schöneres, als für Kinder solche „Highlights“ zu ermöglichen! 2017 feierte der Ferienpass bereits das 10-jährige Jubiläum.
BALU
Auch die Kleinsten finden unter dem Dach des Frauenvereins Unterschlupf, im Kinderprogramm BALU. Der Jahresbericht zeigt auf, dass da aktive junge Frauen am Werk sind, welche die Vorlieben der kleinen Gäste kennen und sich danach ausrichten. Basteln ist ein wichtiger Teil dieser Nachmittage, aber auch das gemeinsame Beisammensein überhaupt. Mit vielen Bildern zeigte Rahel Keller die vielfältigen Anlässe nochmals auf. Drei Frauen verlassen nun das Team. Rahel Keller, Angela Baldegger und Ruth Steiger. Doch es gibt Ersatz: Neu engagieren sich Nicole Högger, Anja Brüllhardt und Anastasia Libranti. Und weil der Räbeliechtli-Umzug auch immer viele Hilfskräfte benötigt, hat sich schon während der Versammlung Angelika Giezendanner-Tannheimer bereit erklärt, dieses Amt zu übernehmen, wenn sie „Mitstreiterinnen“ finden könne, was nach einem kurzen Blick zu ihr bekannten jungen Frauen denn auch geschah.
…und trotzdem
Trotz Personalsorgen haben die verbliebenen Vorstandsfrauen wieder ein Jahresprogramm zusammengestellt, welches auf der Homepage nachgelesen werden kann. Sicher wird die Bierdegustation anfangs Mai Liebhaberinnen finden. Auch eine Betriebsbesichtigung bei der IKEA steht auf dem Programm. Und Ende Mai engagieren sich die Frauenvereine von Oberuzwil, Henau, Uzwil und Bichwil beim Gemeindeduell Uzwil-Oberuzwil-Jonschwil mit hoffentlich grosser Beteiligung aus den Reihen der Vereinsmitglieder.
Wie weiter…?
Man darf auf die angesprochenen Zukunftsszenarien anlässlich der HV 2019 gespannt sein. Es bleibt die Hoffnung, dass sich doch noch die eine oder andere Frau zur Vorstandsmitarbeit bewegen lässt. Vieles, was hier gemacht wird, ist nicht auf den ersten Blick sichtbar, für die Gesellschaft jedoch von unschätzbarem Wert. Es wäre schade, wenn dies nicht mehr möglich wäre.
Hit the Road Jack mit Ray Charles
Und für Fans der Schlagerwelt „Marmor, Stein und Eisen bricht“, gesungen von Drafi Deutscher, nach einem Text von Wolfgang Petry

Gabi Müller - stehend - hielt die Fäden zusammen, aber nicht als Präsidentin, wie sie klar betonte. Rechts ist Kassierin Astrid Gerschwiler zu sehen, neben ihr Mireille Mussak, auch sie eine "Wiederkehrerin". Im Hintergrund sitzt links Ursula Bachofner, daneben die abtretende BALU-Leiterin Rahel Keller.

Mit ihren frechen Liedern, in denen sie altbekannte Schlagermelodien zu neuen Problemsongs umfunktioniert hatten, gewannen sie im Nu die Herzen der Frauen.

Eine HV gibt für den Vorstand viel Arbeit: Hier schöpft Vorstandsfrau Ursula Bachofner Salat am feinen Fladenbüffet.

Mireille Mussak stellte die Angebotsagenda 2018 vor. Sie war eigentlich schon zurückgetreten, hatte sich aber - genau wie Gabi Müller - aus Verantwortungsgefühl noch einmal einspannen lassen.

Rahel Keller freute sich, dass für die drei austretenden BALU-Frauen ziemlich problemlos wieder Ersatz gefunden werden konnte.

Küssen verboten...- bei aufgespritzten Lippen mancher Promi-Frauen ja auch kein Vergnügen...

"Marmor, Stein und Eisen spricht, aber er, mein Liebster, nicht..." - in diese Klage könnten wohl viele Frauen einstimmen.

"Das kommt mir persilisch vor..."

Revisorin Karin Hilber hatte an der Kassenführung nichts zu bemängeln und warb für ein grosses Dankeschön an den Vorstand.

Ursi Grob, neue Präsidentin des Dachverbandes SG/AR, warb für die Mitarbeit im Frauenverein. Sie stellte den neuen "Solidaritätsfonds" für Vereinsmitglieder vor und hob den Erkenntnisgewinn aus der Vorstandsarbeit hervor.