Noch leben in der Schweiz etwa 3600 Schmetterlingsarten, wobei die Nachtfalter in der Überzahl sind. Die meisten leben nach einer relativ langen Entwicklungsphase nur einige Tage. Der Lebensraum ist aber immer mehr gefährdet. Die Landschaft wird fein herausgeputzt. Es fehlen «wilde» Waldränder und Wiesen, Buntbrachen, Büsche, Böschungen, Trockenmauern usw.. Ein besonders geeigneter Baum ist die Salweide. Mit relativ wenig Aufwand könnte der Lebensraum geschaffen beziehungsweise erhalten werden, auch im eigenen Garten, indem man zum Beispiel Raupen-Frasspflanzen stehen lässt, etwa die Brennnessel. Ein blumenreicher Garten ist eine Oase in der oft grauen Siedlungswüste.

Gerissene Vermehrung

Im Zuzwiler Ried lebt der stark gefährdete Lungenenzian-Ameisenbläuling, auch kleiner Moorbläuling genannt. Dass er so stark gefährdet ist, liegt in den speziellen Ansprüchen an Lebensräume und Lebensweise. Für seine Arterhaltung benötigt er ausschliesslich Blüten des Schwalbenwurz-, Lungen- oder Deutschen Enzians. Das Weibchen legt ihre Eier einzeln auf die Blütenknospen. Nach gut zwei Wochen schlüpfen die Raupen, fressen sich in den Fruchtstand und lassen sich nach drei bis vier Wochen auf den Boden fallen, wo sie sich von den Arbeiterinnen der Ried-Knotenameise «adoptieren» lassen. Die Raupen werden bevorzugt gefüttert, verpuppen sich im Frühling nahe der Erdoberfläche, und Sommer schlüpft Schmetterling.

Die verschiedenen Schmetterlinge: