Erst zu 22 Einsatzminuten ist Stürmer Andelko Savic in dieser Saison in sechs Teileinsätzen für den FC Wil gekommen. Er spielt im Durchschnitt also keine vier Minuten pro Spiel, wenn er denn überhaupt eingesetzt wird. Und trotzdem stiehlt er momentan allen die Show. Denn Savic ist «Mister 100 Prozent». Zwei Schüsse auf das gegnerische Tor hat der gebürtige Lausanner in Diensten des FC Wil bisher abgegeben – und damit zwei Tore erzielt. Mit diesen beiden Treffern hat er dem FC Wil schon zweimal die Leaderposition gerettet. Ein erstes Mal vor gut drei Wochen in Lausanne, als er zu Beginn der Nachspielzeit beim Stand von 2:1 für die Gastgeber eine Flanke Sandro Lombardis von rechts aus kurzer Distanz zum Ausgleich verwertete. Hätte er es nicht getan, die Waadtländer lägen nun zwei Punkte vor den Wilern statt einen Zähler zurück.

Auch im Heimspiel gegen Chiasso begann man sich beim Stand von 1:1 immer mehr mit dem Verlust der Tabellenführung abzufinden, als Savic erneut eine Hereingabe von rechts aus kurzer Distanz in ein Tor ummünzte. Dieses Mal war Silvio der Passgeber. Der Matchwinner blieb hinterher bescheiden und sagte: «Nein, ich bin nicht der Super-Joker. Jeder von uns kämpfte für den Sieg. Manchmal hat man Glück, manchmal bleibt man vier oder fünf Spiele ohne Tor. So ist das halt als Stürmer.» Klar aber ist, dass mit jedem Treffer die Ambitionen steigen. «Natürlich ist die Stammformation mein Ziel. Meine Fussverletzung spüre ich nicht mehr und ich bin jetzt voll fit. Aber der Trainer entscheidet», sagte Savic.

Breitenmosers Lauf über das halbe Feld

Apropos Trainer: Konrad Fünfstück bewies mit seinen Einwechslungen ein goldenes Händchen. Denn am Ursprung der Aktion zum 2:1 lag ein Ballgewinn von Enis Latifi, der keine 20 Minuten zuvor erschienen war. Und Sekunden vor dem Schlusspfiff war einfach nur sehenswert, wie sich der kurz zuvor eingewechselte Magnus Breitenmoser gleich gegen zwei Gegenspieler durchsetzte. Noch in der eigenen Platzhälfte war er an den Ball gekommen. Zuerst liess der Wiler Mittelfeldspieler Doran Charlier einfach so stehen, dann auch Bruno Martignioni – jeweils mit einer geschickten Finte. Zwar scheiterte der Schweizer U20-Nationalspieler danach mit seinem Abschluss an Chiassos Goalie Anthony Mossi, jedoch konnte Silvio erben und per Kopf seinen fünften Saisontreffer erzielen.

Somit gab es aus Wiler Sicht also doch noch ein Happy End. Im Verlauf der zweiten Halbzeit hatte jedoch zwischenzeitlich nicht mehr viel auf den fünften Heimsieg im sechsten Heimspiel dieser Saison hingedeutet. Denn nach der Pause waren die Gastgeber zu passiv geworden – und Chiasso aktiver. Zoran Josipovic nutzte dies nach knapp einer Stunde für den ersten und letzten Treffer des FC Chiasso in diesem Jahr gegen den FC Wil. Nachdem er sich an der Strafraumgrenze durchgesetzt hatte, traf er mit einem trockenen Flachschuss in die rechte Ecke.

Zum zweiten Mal trifft ein Gegner für Wil

Es war dies der Ausgleich für die Tessiner. Denn in der ersten Halbzeit hatten die Wiler verdientermassen das Führungstor erzielt. Allerdings brauchte es für das 1:0 Schützenhilfe: Den Treffer erzielte Chiassos Innenverteidiger Elia Alessandrini, als er eine Hereingabe Ivan Audinos von der linken Seite ins eigene Tor beförderte. Hätte er es nicht getan, wäre hinter ihm der ehemalige Chiassesi Sergio Cortelezzi einschussbereit gewesen. In der 11. Minute durften die Wiler somit erstmals jubeln – so früh wie noch nie in dieser Saison. Bereits zum zweiten Mal profitierten sie von einem Eigentor des Gegners. Schon Dominic Schilling vom SC Kriens hatte den Äbtestädtern Ende August tatkräftig geholfen und zu einem Punktgewinn verholfen.

Nach zuletzt drei Partien ohne Sieg gab es für die Wiler mal wieder einen Dreier. Matchwinner Savic sagte: «Es war ein schwieriges Spiel gegen eine aggressive Mannschaft. Es gibt Partien, in denen man nicht gut spielt und trotzdem gewinnt. Das war heute so eine.» Trainer Fünfstück sprach von einem «absolut verdienten Sieg». Nach dem Ausgleich zum 1:1 seien sie aber «durchgeschüttelt» worden.

FC Wil 1900 – FC Chiasso 3:1 (1:0)

IGP-Arena: 1190 Zuschauer. – Sr: Wolfensberger.

Tore: 11. Alessandrini (Eigentor) 1:0. 57. Josipovic 1:1. 83. Savic 2:1. 94. Silvio 3:1.

FC Wil 1900: Kostadinovic; Rahimi, Havenaar, von Niederhäusern; Gonçalves, Zé Eduardo, Lombardi (86. Breitenmoser), Schäppi (61. Hefti); Audino (80. Savic); Cortelezzi (66. Latifi), Silvio.

FC Chiasso: Mossi; Gennari (87. Bahloul), Martignoni, Alessandrini, Monighetti; Padula, Kabacalman, Charlier, Belometti (46. Malinowski); Milinceanu (64. Batista), Josipovic.

Bemerkungen: Wil ohne Gasser, Herter (verletzt), Djordjevic, Chande, Sadiku, Beka, Gülünay, Scholz, Hoxha und Sejdija (nicht im Aufgebot). Chiasso ohne Ajeti, Carvalho, Lurati, Musto (verletzt), Chuck, Chitchanok, Iberdemaj, Candeloro und Guerchadi (nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 25. Charlier (Foul). 42. Gonçalves (Foul, im nächsten Spiel gesperrt). 84. Josipovic (Reklamieren). 93. Latifi (Unsportlichkeit). 94. Savic (Foul).

Die wichtigsten Szenen des Spiels: (Quelle: www.sfl.ch)

 

Weitere Resultate:
Winterthur - Vaduz 2:1
Lausanne-Sport - Schaffhausen 2:0
Rapperswil-Jona - Kriens 1:2
Servette - Aarau 3:1

Rangliste nach der 11. Runde:
1. Wil 11/21. 2. Lausanne-Sport 11/20. 3. Winterthur 11/20. 4. Servette 11/18. 5. Rapperswil-Jonas 11/16. 6. Schaffhausen 11/15. 7. Kriens 11/13. 8. Vaduz 11/12. 9. Chiasso 11/11. 10. Aarau 11/4.

Die Stimmen zum Spiel: (Quelle: www.fcwil.ch)

 

_______________________________________________________________________________

Der Liveticker von Pascal Ibig zum Nachlesen:

Zum Schluss bleibt mir noch, Ihnen für die Aufmerksamkeit zu danken und einen schönen Sonntagabend zu wünschen. Bis zum nächsten Mal hier auf Hallowil.ch.

Das soll's gewesen sein hier aus der IGP-Arena. Seien Sie auch am kommenden Freitag wieder auf Hallowil.ch live dabei, wenn der FC Wil auf dem Brügglifeld gegen den FC Aarau versucht, seine Leaderposition auszubauen. Für Sie tickern wird dann - wie immer bei den Auswärtsspielen - Simon Dudle.

Lange sah es in der zweiten Halbzeit nicht so aus, als würde der FC Wil in der IGP-Arena ungeschlagen bleiben oder gar als Sieger vom Platz gehen . In der ersten Halbzeit waren die Wiler deutlich überlegen und gingen mit einem zu knappen 1:0-Vorsprung in die Pause. Nichts deutete darauf hin, dass die Wiler Gefahr laufen würden, dieses Spiel aus der Hand zu geben. Die zweite Halbzeit war dann ein anderes Spiel. Die Gäste aus Chiasso waren aggressiver in den Zweikämpfen und gewannen mehr Bälle im Mittelfeld. Die Wiler waren in der zweiten Halbzeit erstaunlich passiv. So war es die logische Konsequenz, dass die Tessiner zum Ausgleich kamen. Dass der FC Wil dann doch noch als Sieger vom Platz ging, verdankte er auch dem guten Händchen von Trainer Fünfstück. In der 83. Minute traf der eingewechselte Savic zum 2:1, in der 94. Minute bereitete der eingewechselte Breitnmoser das 3:1 vor. Somit bleibt der FC Wil Leader der Challenge League - mit einem Punkt Vorsprung auf die ersten Verfolger aus Lausanne und Winterthur.

Abpfiff in der IGP-Arena. Der FC Wil gewinnt gegen den FC Chiasso mit 3:1 und bleibt Leader der Challenge League.

94. Minute: TOOOOOOOOOOOR für den FC Wil zum 3:1! Da haben die Wiler die Tessiner ausgekontert. Breitenmoser schnappt sich in der eigenen Platzhälfte den Ball und läuft bis zum Strafraum des FC Chiasso. Sein Schuss wird von Mossi noch geblockt. Der Ball geht aber direkt zu Silvio und dieser köpft völlig alleinstehend zum 3:1 ein.

94. Minute: Gelbe Karte für Savic nach einem Zusammetreffen mit Charlier.

93. Minute: Gelbe Karte gegen Latifi wegen Reklamierens.

92. Minute: Die Wiler versuchen nun Zeit von der Uhr zu nehmen.

90. Minute: Mindestens vier Minuten werden in der zweiten Halbzeit nachgespielt.

87. Minute: Dritter Wesel beim FC Chiasso: Bahloul ist neu im Spiel für Gennari.

86. Minute: Nächster Wersel beim FC Wil: Anstelle von Lombardi spielt neu Breitenmoser.

84. Minute: Noch eine Verwarnung für einen Spieler des FC Chiasso: Josipovic sieht die gelbe Karte, nachdem er sich beim Schiedsrichter zu energisch beschwert hatte.

83. TOOOOOOOOOOOOR für den FC Wil zum 2:1! Torschütze ist der Superjoker des FC Wil: Andelko Savic! Silvio tankt sich über die rechte Seite durch und bringt den Ball in den Fünfmeterraum. Savic hat keine Mühe den Ball aus drei Metern über die Linie zu befördern.

80. Minute: Neue Kräfte in der Offensive für den FC Wil: Anstelle von Audino spielt neu Savic.

79. Minute: Momentan deutet nicht mehr viel darauf hin, dass der FC Wil dieses Spiel noch gewinnen kann. Zu passiv sind die Gastgeber in den Zweikämpfen, zu harmlos in der Offensive. Sie leisten sich auch zu viele Fehlpässe.

76. Minute: Freistoss für den FC Wil aus einer guten Position nach dem Foul von Kabacalman an Lombardi: Der Freistoss von Audino wird zur Ecke geklärt. Diese bringt aber nichts Zählbares ein.

72. Minute: Nun muss Mossi das erste Mal in der zweiten Halbzeit eingreifen, nachdem Silvio über die linke Seite gekommen war und eine Flanke schlug. Der Pass kann aber ohne Probleme von Torhüter der Tessiner abgefangen werden.

71. Minute: 1190 Zuschauer sind heute in der IGP-Arena.

69. Minute: Die Wiler bekunden Mühe in der zweiten Halbzeit. Chiasso spielt besser und ist aggressiver in den Zweikämpfen.

66. Minute: Nun auch der zweite Wechsel beim FC Wil: Für Cortelezzi kommt neu Latifi ins Spiel.

65. Minute: Seit dem Gegentreffer bekundet der FC Wil deutlich mehr Mühe. Chiasso ist in dieser Phase die aktivere Mannschaft.

64. Minute: Zweiter Wechsel beim FC Chiasso: Für Milinceanu spielt neu Batista.

61. Minute: Erster Wechsel beim FC Wil: Anstelle von Schäppi kommt neu Hefti auf den Platz.

57. Minute: TOOOR für den FC Chiasso zum 1:1. Josipovic läuft in den Straufraum und lässt Havenaar mit einer Körpertäuschung stehen. Er hat danach keine Probleme Kostadinovic aus kurzer Distanz in der nahen Ecke zu bezwingen.

55. Minute: Erste Chance nun auch für die Wiler in der zweiten Halbzeit. Lombardi fasst sich ein Herz und schliesst aus der zweiten Reihe ab. Sein Schuss schrammt nur knapp am rechten Pfosten vorbei.

52. Minute: Chiasso ist konzentrierter aus der Kabine gekommen und hat das Spieldiktat übernommen. Die Wiler versuchen derweil, das Spiel zu beruhigen.

49. Minute: Erste Aktion in der zweiten Halbzeit von Chiasso: Padula versucht Monighetti zu lancieren, Silvio kann im letzten Moment noch klären. Die anschliessende Ecke bringt nichts ein.

46. Minute: Auf geht's zur zweiten Halbzeit. Chiasso hat in der Pause einen Wechsel vorgenommen. Für Belometti speilt neu Malinowski.

Halbzeit in der IGP-Arena: Der FC Wil führt verdient mit 1:0 gegen den FC Chiasso. Die Wiler hatten in der ersten Halbzeit das Spiel über weite Strecken im Griff. Sie liessen lediglich eine gefährliche Chance zu und hatten zudem noch Möglichkeiten, mehr Tore zu erzielen.

45. Minute: Die Nachspieltzeit in der ersten Halbzeit beträgt eine Minute.

43. Minute: Eckball für den FC Chiasso: Kabacalman bringt den Ball in den Fünfmeterraum, wo Monighetti mit seinem Kopfball das Tor nur um Haaresbreite verfehlt. Das war eine sehr gute Chance für den FC Chiasso, um den Ausgleich zu erzielen.

42. Minute: Erste Verwarnung für einen Wiler Spieler. Gonçalvers sieht nach einem Foul an Padula die glebe Karte. Gonçalves fehlt somit am kommenden Freitag in Aarau.

41. Minute: Guter Schuss von Zé Eduardo. Er versucht es aus zentraler Position. Mossi kann den Ball noch übers Tor lenken. Der anschiessende Eckball von Audino bringt aber keine Gefahr.

39. Minute. Gute Chance für den FC Chiasso: Milinceanu schiesst vom Rand des Strafsraumes. Kostadinovic muss sich stecken, kann den Ball aber halten.

37. Minute: Die Wiler haben das Spiel weiterhin im Griff. Sie probieren mit Kombinationen gefährlich zu werden, was aber von den Tessinern oftmals verteidigt werden kann.

32. Minute: Das 2:0 liegt in der Luft. Nach dem Eckball von Audino zieht Lombardi ab, Mossi kann den Ball aber abwehren. Der anschliessende Nachschuss von Audino ist zu wenig präzise und geht am Tor vorbei.

31. Minute: Riesenchace für den FC Wil: Cortelezzi nimmt den Ball am Strafraumrand mit der Brust an und zieht direkt volley ab. Mossi kann den Gegentreffer mit einer Glanztat verhindern. Dieser Schuss hätte genau gepasst.

27. Minute: Das muss das 2:0 sein! Cortelezzi verlängert den Ball mit dem Kopf direkt in den Lauf zu Silvio. Dieser läuft alleine auf Torhüter Mossi zu, kann den Ball aber nicht ab Schlussmann der Tessiner vorbebringen.

25. Minute: Erste Verwarnung des Spiels: Charlier erhält nach einem taktischen Foul an Zé Eduardo die gelbe Karte.

22. Minute: Freistoss für den FC Chiasso: Kabacalman versucht aus dem Halbfeld einen Mitspieler zu finden, findet aber nur den Kopf von Rahimi, der die Aktion klärt.

20. Minute: Erster Schuss des FC Chaisso: Charlier versucht es aus der zweiten Reihe. Kostadinovic hat aber keine Probleme, den Schuss zu halten.

17. Minute: Eine Bemerkung noch zum Wiler Führungstreffer: Es war das früheste Tor der Wiler in dieser Saison.

16. Minute: Wichtige Aktion von Zé Eduardo: Belometti will Milinceanu mit einem Steilpass Richtung Tor schicken. Zé Eduardo antizipiert die Aktion und kann so den Angriff unterbinden, sonst wäre Milinceanu alleine aufs Tor zugelaufen.

14. Minute: Mit einiger Verspätung sind nun auch die Fans des FC Chiasso eingetroffen.

11. Minute: TOOOOOOOOOOOOR für den FC Wil zum 1:0! Audino tankt sich über die linke Seite durch und spielt den Ball flach in den Strafraum. Dort versucht Alessandrini vor dem einschussbereiten Cortelezzi zu klären und trifft unglücklich ins eigene Tor.

5. Minute: Erster Eckball für den FC Wil: Audino findet in der Mitte aber keinen Abnehmer. So kann Chiasso klären.

3. Minute: Da auf dem Platz noch nicht viel los ist, schauen wir auf die Zuschauertribüne. Stéphane Chapuisat gibt sich heute die Ehre in Wil. Wen er als Chefscout der Berner Young Boys heute wohl beobachtet?

1. Minute: Der Schiedsrichter pfeifft die Partie an.

Vor dem Spiel werden noch zwei langjährige Mitarbeiterinnen von der medizinischen Abteilung verabschiedet: Mechthild Rutschmann nach 19 Jahren und Marion Siebs nach 13 Jahren verlassen den FC Wil.

Die Aufstellungen sind da. Wil spielt wie immer im 3-4-1-2 System. Im Tor steht Kostadinovic. In der Verteidigung spielen Rahimi, Havenaar und von Niederhäusern. Im Mittelfeld laufen Gonçalves, Zé Eduardo, Lombardi und Schäppi auf. Hinter den Stürmern speilt heute Audino. Für Tore sorgen sollen Cortelezzi und Silvio.

Die Gäste aus dem Tessin spielen in einer 4-4-2 Formation. Im Tor steht Mossi. In der Verteidigung spielen von rechts nach links Gennari, Martignoni, Alessandrini und Monighetti. Im Mittelfed laufen auf von rechts nach links: Padula, Kabacalman, Charlier und Belometti. Im Sturm spielt Milinceanu rechts und Josipovic links.

Schiedsrichter der Parie ist Sven Wolfensberger. Er wird assistiert von Pascal Hirzel und Guillaume Maire. Vierter Offizieller der Partie ist Andrin Borra.

Schaut man nur auf die Tabelle, wäre es heute eine klare Sache für den FC Wil. Die Wiler waren bis am Freitag Leader der Challenge League und können mit einem Sieg diese Position wieder einnehmen. Chiasso hingegen steht  auf dem neunten und somit vorletzten Platz. Aber aufgepasst auf die Tessiner: Vor der Länderspielpause machten die Südschweizer mit einem Sieg auswärts beim zweitplatzierten Winterthur und einem Unentschieden gegen Leader Lausanne auf sich aufmerksam. Zudem sind die Chiassesi in der Fremde stärker als auf heimischem Terrain. Die Wiler müssen sich aber nicht verstecken. In dieser Saison haben sie noch kein Heimspiel verloren.

Hallo und herzlich willkommen zum Liveticker des heutigen Heimspeils des FC Wil nach der Länderspielpause. Heut geht es gegen den FC Chiasso. Seien Sie hier ab 14.30 Uhr live dabei, wenn der FC Wil auch im sechsten Heimspiel ungeschlagen bleiben will. Durch den Nachmittag tickert für Sie heute Pascal Ibig.

_______________________________________________________________________________

Die Vorschau auf das Spiel:

Mit der Leaderposition ist es so eine Sache. Es ist zwar schön, sie zu haben. Sie verändert aber auch die Ausgangslage. Plötzlich sind die Wiler die Gejagten. Seit die Äbtestädter mit einem 2:1-Heimsieg gegen Rapperswil-Jona in Runde sieben die Tabellenführung übernommen haben, gab es in drei Partien als Leader keinen Sieg mehr. Allerdings waren die Gegner mit Vaduz, Lausanne-Sport und Servette durchwegs von gehobenem Format. Um beurteilen zu können, ob die Wiler dieses Jahr ein Spitzenteam sind oder ein demütiger Punktesammler gegen den Abstieg, wie es Trainer Konrad Fünfstück gebetsmühlenartig formuliert, werden die nächsten vier Spiele bis zur nächsten Länderspielpause Aufschluss geben. Dabei heissen die Gegner der Reihe nach Chiasso, Aarau, Kriens und Vaduz, die nach zehn Runden mehr oder weniger überraschend die letzten vier Plätze der Rangliste belegen.

Die Wiler:

Es zeichnet sich immer mehr ab, dass sich die Wiler auf dem heimischen Kunstrasen leichter tun als auswärts. Bei je fünf Heim- und Auswärtsspielen gab es schon 13 Punkte vor eigenem Anhang und «nur» deren fünf auf des Gegners Platz. Im Bergholz sind die Wiler in dieser Saison bisher eine Macht. Vier Siege und ein Unentschieden stehen zu buche und es wurden erst zwei Gegentore zugelassen. Das ist ligaweit der beste Wert. Wird auch das sonntägliche Heimspiel gegen Chiasso erfolgreich gestaltet, könnten die Wiler mit dem Wissen in den Cup-Achtelfinal gegen Thun steigen, auf dem eigenen Kunstrasen in dieser Saison noch unbesiegt zu sein. Personell drücken kaum Sorgen: Enis Latifi kehrt nach verbüsster Sperre in die Mannschaft zurück und es ist dieses Mal kein Akteur gesperrt. Aufpassen müssen diesbezüglich Michael Gonçalves, Fuad Rahimi und Zé Eduardo. Kassieren sie gegen Chiasso eine Verwarnung, sind sie am Freitag danach in Aarau gesperrt.

Die Chiassesi:

Von vielen wurde der FC Chiasso vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Dies lag auch daran, dass wieder einmal ein grosser Umbruch innerhalb der Mannschaft vorgenommen wurde. 17 Abgänge und 15 Zuzüge sind auf der offiziellen Webseite der Swiss Football League gelistet – der Trainerwechsel von Baldo Ranieri zum ehemaligen Wil-Spieler Alessandro Mangiarratti noch nicht einmal eingerechnet. Umso mehr erstaunt, wie schnell sich die Tessiner zurechtfinden. Seit die Wiler Anfang September in der Südschweiz mit 2:0 gewonnen hatten, gab es für Chiasso in vier Spielen nur noch eine Niederlage. Dabei wurde nie mehr als ein Tor erzielt, aber auch nie mehr als eines zugelassen. Zuletzt trotzten die Grenzstädter dem grossen Aufstiegsaspiranten Lausanne-Sport zuhause ein beachtliches 1:1 ab. Wären sie in der Schlussphase etwas effizienter aufgetreten, hätten sie gut und gerne gewinnen können. Weiter bemerkenswert: Der FC Chiasso hat auswärts in dieser Saison in vier Spielen schon sieben Punkte geholt. Das sind zwei mehr als der FC Wil in fünf Partien.

Post inside
 Chiassos Goalie Anthony Mossi - hier gegen Wils Zé Eduardo - hat in den letzten vier Partien nur noch drei Gegentore zugelassen.


Der direkte Vergleich:

Ein Blick in die Statistik zeigt kein klares Bild. Zwar haben die Wiler die drei letzten direkten Vergleiche gegen Chiasso alle gewonnen und dabei kein einziges Gegentor zugelassen. Zuvor allerdings hatten die Südschweizer vier Siege hintereinander gegen den FC Wil bewerkstelligt. Seit dem Wiler Abstieg aus der Super League im Sommer 2004 gab es in Pflichtspielen gegeneinander je 14 Siege für beide Teams und zehn Unentschieden.

Die Dauerläufer:

Nach zehn gespielten Runden gibt es beim FC Wil immer noch vier Spieler, die alle Partien über die volle Distanz bestritten haben. Neben Goalie Zivko Kostadinovic sind es die beiden Verteidiger Fuad Rahimi und Nick von Niederhäusern sowie Stürmer Silvio. Auch in den beiden Cupsielen zu Uzwil und Wohlen haben die vier über die volle Distanz gespielt. Bei Gegner Chiasso gibt es keinen Spieler, der bei allen zwölf bisherigen Pflichtspielen ununterbrochen auf dem Feld stand.