Im Notfall muss es schnell gehen. «Im Jahr 2018 rückte das Notarzteinsatzfahrzeug zu 775 Einsätzen vom Standort Wil aus», informiert die Medienstelle der Spitalregion Fürstenland Toggenburg in einer Pressemitteilung. Dabei geschah dies in 90 Prozent der Fälle innert zwei Minuten. «Damit stellt Wil als einer von drei Notarztstandorten im Kanton St. Gallen die notärztliche Versorgung sicher», heisst es in der Mitteilung weiter. Von Wil aus werden das Toggenburg, das Fürstenland und die Region Uzwil versorgt. Der Notarzt wird dabei durch die Fachärzte für Anästhesie sowie erfahrenen Assistenzärzten der Klinik für Innere Medizin der Spitalregion sichergestellt. Die Spitalregion Fürstenland Toggenburg leiste damit einen wichtigen Beitrag an die sofortige Verfügbarkeit eines ausgebildeten Facharztes. «Vor Kurzem wurde der Notarztstandort am Spital Wil reakkreditiert», informiert die verantwortliche Medienstelle. Er gelte damit als zertifizierter Einsatz- und Ausbildungsstandort.

Hohe Anforderungen an Notarztstandort

Die Schweizerische Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR) hat kürzlich ihr Curriculum für die Ausbildungen zum Notarzt und zum Klinischen Notfallmediziner mit Fähigkeitsausweis überarbeitet. Im Zuge dessen wurden die bestehenden Notarzt- und Ausbildungsstandorte überprüft und reakkreditiert. Anforderungen, die ein Standort zu erfüllen hat, sind unter anderem eine gewisse Anzahl Einsätze, die Sicherstellung eines 24-Stunden-Notarztdienstes, eine ständige Anbindung an die Notrufzentrale, sofortige Einsatzbereitschaft des Notarztes oder eine hohe Frequenz an Einsätzen infolge eines sehr schweren Notfalls. «Der Notarztstandort Wil erfüllt diese Anforderungen», teil die Spitalregion mit.

Schnelle Rettung rund um die Uhr

Das Spital Wil ist seit dem Jahr 2013 zusammen mit St. Gallen und Grabs ein kantonaler Notarztstandort. Die Anbindung des Standorts an ein Spital bringt gemäss Christoph Heer, Leiter des Notarztstandortes Wil, den Vorteil mit sich, dass Notärzte durch ihre Anstellung am Spital den medizinischen Hintergrund und die spitalbetriebliche Routine beherrschen. «Darüber hinaus können sie die Zeit zwischen den Einsätzen optimal nutzen», wird Heer in der Mitteilung zitiert. Die Notarztstandorte werden durch die Rettung St. Gallen und die Spitalregionen betrieben. Der Notarzt rückt zusätzlich zum Rettungsteam aus, wenn es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt. Aufgeboten wird er wie der Rettungsdienst durch die Kantonale Notrufzentrale.

Die Rettung St. Gallen gewährleistet eine Versorgung von lebensbedrohlichen Notfällen innerhalb von 15 Minuten in 90 Prozent der Fälle. Dafür stehen elf Stützpunkte, 160 Mitarbeiter und 15 Einsatzfahrzeuge im Kanton zur Verfügung. Insgesamt leistete die Rettung St. Gallen im Jahr 2018 über 27000 Einsätze, 2740 davon mit Notarzt. Die Stützpunkte im Einzugsgebiet der Spitalregion Fürstenland Toggenburg liegen in Wil, Wattwil, Bütschwil und Alt St. Johann. (pd)