Anfang Juni traf sich die parlamentarische Kommission Spitalpolitik zu einer Sitzung. «Die Kommission nutzte die vergangenen Monate, um sich von der Regierung, vom Lenkungsausschuss und vom Verwaltungsrat der Spitalverbunde umfassend über den laufenden Prozess der Strategieentwicklung informieren zu lassen», heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons St. Gallen. Der Lenkungsausschuss habe zudem einen umfangreichen Fragenkatalog beantwortet. Auf diese Weise begleitet die Kommission die Weiterentwicklung der kantonalen Spitalpolitik.
Ihre jüngste Sitzung nutzte die Kommission, um sich von der Projektleitung über den Stand des Strategieprojekts orientieren zu lassen und die Eckpunkte für die zukünftige Strategie zu diskutieren. «Die Kommission strebt eine Lösung mit hoher medizinischer Qualität an, welche die Versorgung im ganzen Kanton sicherstellt und die betriebswirtschaftlich tragbar ist», heisst es in der Mitteilung weiter.
Mit Blick auf die Spitalstandorte fordere die Kommission, dass für jeden Standort tragfähige Lösungen eruiert werden. «Diese müssen die erwähnten Kriterien erfüllen und sich überzeugend in die zukünftige kantonale Spitallandschaft einfügen», schreibt der Kanton in der Mitteilung. Einerseits solle in Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft ambulante Angebote entwickelt werden. Andererseits sollten auch Weiterentwicklungen im stationären Bereich nicht ausgeschlossen, sondern im Rahmen des Projekts berechnet werden.
Variante auch für Flawil prüfen
Laut der Mitteilung könnten die Spitäler Flawil und Rorschach als Aussenstandorte des Kantonsspitals St.Gallen weiterentwickelt werden – in Flawil zum Beispiel als Spezialklinik oder als Klinik mit spezialisierten stationären Angeboten, in Rorschach als ambulantes Operationszentrum.
Bei allen Lösungen, die im Raum stehen, solle die Regierung jeweils aufzeigen, inwiefern das bestehende ausserkantonale Angebot beziehungsweise das Angebot privater Anbieter tangiert wäre. Ebenso sei zu prüfen, ob mittelfristig die Schaffung eines einzigen Spitalverbunds über alle Spitalstandorte und -regionen hinweg sinnvoll wäre.
Raschere Beratung im Kantonsrat anstreben
Die Kommission wird sich am 9. September zu ihrer nächsten Sitzung treffen. An dieser Sitzung wird die Kommission in Kenntnis der Resultate aus den Teilprojekten 3 (Detailprojekt) und 4 (Alternative Vorschläge) der Strategieentwicklung das weitere Vorgehen festlegen. «Nicht zuletzt angesichts der angespannten finanziellen Situation fordert die Kommission die Regierung dazu auf, den Zeitplan zu straffen und dem Kantonsrat noch in diesem Jahr eine Vorlage zur zukünftigen Spitalpolitik zuzuleiten», heisst es am Schluss der Medienmitteilung. (pd)