Solche Mitarbeiterinnen sind heute gesucht. Ihre Treue zum Pflegeberuf und den gleichen Arbeitgeber währt nun seit vier Jahrzehnten. Unzählige Klienten haben sie in den Hinterthurgauer Gemeinden betreut, gepflegt, aber auch in den Tod begleitet. Viele Angehörige haben sie getröstet, haben mit Tipps weitergeholfen und sind bis heute mit Leib und Seele vor Ort, wo Hilfe benötigt wird. 17 Jahre lang haben sich die beiden das Amt der Betriebsleiterin geteilt, damals noch für die Spitex Münchwilen-Eschlikon.
Beide haben sie sich für den gemeinsamen, beruflichen Weg entschieden. Daraus ist vielmehr entstanden, als nur eine Freundschaft. Nach ihren Ausbildungen zur Hauspflegerin EFZ haben sie sich mit zahlreichen Weiterbildungen zu Pflegefachfrauen entwickelt. Man kennt sie, man mag sie und die Klienten wissen, was sie an diesen beiden Frauen haben. Stets gutgelaunt, fröhlich und motiviert, werden sie oft als Engel verglichen. Und so sind sie auch, auch wenn es ihnen selber für einmal gar nicht so gut geht. Mittlerweile sind sie beide 60-jährig. Da zwickt es halt schon mal da und dort, sagen die beiden und lachen.
Die Freude am Menschen
Es ist hauptsächlich die Freude an der Arbeit mit Menschen, die ihnen schon vor 40 Jahren gefallen hat. «Und dazu kommt die Vielseitigkeit der Pflege zu Hause, unser Interesse an der Entwicklung der Hilfe und Pflege zu Hause, das Soziale, das Wirtschaftliche und stets die gute Zusammenarbeit im Team. Wir würden beide auf jeden Fall wieder den genau gleichen Weg einschlagen», sind sich die beiden einig.
Ende der 1970er Jahren, damals noch für den Krankenpflegeverein Münchwilen-Eschlikon, begann ihre Karriere, die bis heute andauert. Gestritten haben sich die beiden nie. «Gleicher Meinung muss man ja deswegen nicht immer sein. Aber, dass wir uns einmal gezofft haben, daran können wir uns nicht erinnern.» 40 Jahre am gleichen Ort, das braucht Ausdauer und Motivation. Christine Pascale sagt, dass es auch immer wieder grosse Veränderungen gegeben hat. «Nur schon die Wechsel vom damaligen Krankenpflegeverein zur Spitex Münchwilen-Eschlikon und erst kürzlich zur Spitex Regio Tannzapfenland haben uns gefordert.
Auch der Umzug 2007 vom alten Stützpunkt zum jetzigen, in der Zukunftsfabrik, hat von uns allen viel abverlangt. Und nicht zu vergessen die Fusion mit den Spitexdiensten aus Bichelsee-Balterswil und Sirnach.» Die Augen der beiden Frauen leuchten, wenn sie sich an die vergangenen Jahrzehnte erinnern. Ihre spürbare Motivation? Noch heute auf 100 Prozent.
Die schweren Schicksale
Pflegepersonal wird häufig gefordert. Physisch und vor allem auch psychisch. Für Bernadette Schwarz und Christine Pascale war das nie wirklich ein Problem. Sie wissen sich abzugrenzen. Mitfühlen ja, mitleiden nein. «Der Tod kann auch etwas Schönes sein, eine Erlösung. Auch für uns, wenn wir den Klienten über eine längere Zeit begleitet haben.» Die beiden Frauen schwärmen voneinander, bezeichnen sich als beste Freundinnen. Gegenseitig bezeichnen sie sich als loyal, grossherzig, ehrlich und witzig. Eine Freundschaft also, die bestimmt noch Jahrzehnte andauern wird.