Am 4. August des Jahres 2013 trug der FC Wil sein erstes Spiel nach dem Umbau in der neuen IGP-Arena aus. Er kam gegen Vaduz vor fast 2400 Zuschauern zu einem 2:1-Sieg. Ende Januar 2014 war dann der gesamte Sportpark fertig gebaut und der Betrieb konnte aufgenommen werden. Je nach Betrachtungsweise sind seither also schon mehr oder eben erst knapp fünf Jahre verstrichen. «Die Angebote treffen den Nerv der Zeit und erfreuen sich bei der Bevölkerung von Wil und den umliegenden Gemeinden zunehmender Beliebtheit», sagt der zuständige Wiler Stadtrat Daniel Stutz.
Markant ist aber, dass auch fünf Jahre danach noch keine Schlussabrechnung für den Bau vorliegt. In den vergangenen Monaten hat es immer wieder geheissen, dass es demnächst soweit sei. Was ist der Grund für die Verzögerung? «Die Schlussabrechnung konnte bisher nicht vorgelegt werden, weil die Verhandlungen zu einzelnen Mängeln noch nicht abgeschlossen werden konnten», sagt Stutz. Welche Mängel das sind, will er nicht detailliert kommunizieren. Er sagt lediglich: «Die Mängel sind Gegenstand von noch laufenden Verhandlungen mit dem Totalunternehmer Implenia.»
Wasserverlust: Sanierung im Frühjahr 2019
Bekannt ist zum Beispiel, dass das Geländer der Haupttribüne im Fussballstadion so hoch gebaut wurde, dass man von der untersten Sitzreihe aus nicht aufs Feld sieht, sondern lediglich ans Metallgitter starrt. Der FC Wil kann somit die unterste Sitzreihe nicht verkaufen. Für noch mehr Gesprächsstoff sorgte der Wasserverlust im Freibad. Es versickerte viel Wasser einfach so im Untergrund. Die Verluste konnten seit der Eröffnung zwar wesentlich reduziert werden, behoben ist das Problem aber noch immer nicht vollständig. «Für die Behebung der Ursache der Wasserverluste konnte das Vorgehen festgelegt werden. Die dafür nötigen Bauarbeiten sind für das Frühjahr 2019 geplant», sagt Stutz.
Zeitpunkt der Schlussabrechnung offen
Es stehen momentan zwei Fragen im Raum. Erstens: Wann wird die Schlussabrechnung vorgelegt? Darauf antwortet Stutz: «Am vergangenen Freitag hat die letzte Sitzung zwischen der Implenia und der Stadt Wil stattgefunden. Die Ergebnisse sind protokolliert worden und daraus ergibt sich nun eine Schlussvereinbarung zwischen den beiden Parteien.» Einen konkreten Zeitpunkt gibt es also noch nicht. Und zweitens: Muss nun befürchtet werden, dass der magische Betrag von 60 Millionen Franken überschritten wird? Diese Grenze war im Abstimmungswahlkampf wiederholt zum Thema gemacht worden. Als Konsequenz daraus wurde zum Beispiel darauf verzichtet, die übliche Summe von einem Prozent für Kunst am Bau ins Projekt aufzunehmen. «Es gibt keinen Grund zur Befürchtung, dass der Betrag von 60 Millionen Franken überstiegen werden könnte», sagt Stutz.