Die Gemeinde Zuzwil ist bereits ob schönsten Wohnlagen Anziehungspunkt für Neuzuzüger. Mit der weiteren Senkung des Steuerfusses von 92% auf 87% wird auch dieser Umstand gerade für Besserverdienende zum Anlass, Zuzwil als Wohnort ins Auge zu fassen. An der Medieninformation von Donnerstagvormittag stellten Gemeindepräsident Roland Hardegger und Schulpräsident Clemens Meisterhans die Details von Rechnung 2018 und Budget 2019 vor.
Überschuss statt Defizit
Die Rechnung 2018 schliesst bei einem Gesamtaufwand von 23,89 Mio. Franken mit einem Ertragsüberschuss von 2,44 Mio. Gegenüber dem budgetierten Defizit von 198'300 Franken ergibt sich gar eine Besserstellung von 2,64 Mio. Aus dem Überschuss schlägt der Rat vor, 1,93 Mio. für zusätzliche Abschreibungen zu verwenden. Zusammen mit der Resteinlage steigt das Eigenkapital auf stolze 9,96 Mio. Franken an.
Die Gründe für den Ertragsüberschuss nannte Gemeindepräsident Roland Hardegger mit 1,9 Mio. mehr Steuereinnahmen, dem geringeren Steuerbedarf für die Oberstufe Sproochbrugg mit 340'000. Tiefere Nettoausgaben hätten weiter zur Besserstellung beigetragen.
Steuerfuss sinkt und sinkt
Es ist noch nicht lange her, als Zuzwil beim Steuerfuss die Schwelle von 100% unterschritt. Bereits im Jahr 2017 wurden 95% Tatsache, gefolgt von 92% im Jahr 2018. Für das Jahr 2019 schlägt der Gemeinderat eine weitere Steuerfusssenkung auf 87% vor. Hinter der erfreulichen Entwicklung steht auch ein laufend steigender Zuwachs bei der einfachen Steuer, im Jahr 2017 waren es 2,7%. Aus den budgetierten Steuerzuwachs von 2,5% für 2018 wurden satte 6,1%, was 129'432 Franken ausmacht.
Die Grundbuchgebühren stiegen einmal mehr auf einen Höchstwert von 400'000 Franken. Gleiches Bild zeigt sich bei den Handänderungs- und Grundstückgewinnsteuern. Der hohe Wert der Grundstückgewinnsteuern ist auch die Folge gestiegener Grundstückpreise. Ein satter Anstieg zeigt sich weiter bei den Nachzahlungen, von 780'000 auf 1,05 Mio. Franken. Die Nettoinvestitionen betrugen für 2018 2,16 Mio. Franken.
Budget 2019
Beim auf 87% reduzierten Steuerfuss und 0,4 Promille Grundsteuer stehen für das Jahr 2019 einem Gesamtaufwand von 23,98 Mio. ein Ertrag von 23,66 Mio. Franken gegenüber, was ein Defizit von 321'700 ergibt. Zu den grösseren Brocken gehört der Bereich Bildung mit 10,27 Mio. Für 2019 rechnet der Rat mit einem Zuwachs bei der einfachen Steuer um 2,5% auf neu 132'668 Franken. Nach Hardegger ist ob zu erwartendem Entlastungspaket des Kantons kein höherer Zuwachs absehbar.
Die Investitionsrechnung sieht für 2019 11,27 Mio. Franken vor. Der grösste Brocken darin ist mit 8,89 Mio. für die Dreifachturnhalle reserviert. Über 1 Mio. Franken sind weiter für Strassensanierungen vorgesehen. Erste Kosten fallen mit 290'000 Franken für die Planung der regionalen Abwasseranlage an.
Kennzahlen Finanzplanung
Die Finanzplanung sieht vor, den neuen Steuerfuss von 87% bis zum Jahr 2023 halten zu können. Allfällige Defizite könnten das Eigenkapital von heute knapp 10 Mio. auf 5 Mio. absinken lassen.
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Primarschule Zuzwil: Projekt Digital 21
Zur Bewältigung der Herausforderungen aus der Digitalisierung will die Schule Zuzwil nach Schulpräsident Clemens Meisterhans ein Projekt «Digital21» starten. Die Bürgerschaft befindet über einen Kredit von 1,45 Mio. Franken, welcher über 5 Jahre verteilt eingesetzt wird. Mit diesen Geldern werden die Beschaffung von Computer für die Schüler bereits ab der ersten Klasse sowie der Ersatz der Serveranlagen finanziert. Die zwar noch nicht so viele Jahre im Einsatz stehenden Aktiv-Boards in den Schulzimmern müssen neuen Grossbildschirmen weichen. Weitere Gelder werden für die Ausbildung der Lehrkräfte eingesetzt, sodass innert fünf Jahren die Einführung abgeschlossen sein werde.
Mit dem Projekt «Digital21» will der Schulrat der st. Gallischen Bildungsoffensive begegnen. Von den 75 Mio. Kredit der kürzlichen kantonalen Abstimmung werden nach Meisterhans auch die Gemeinden profitieren. Allerdings bleibe die Beschaffung der Infrastruktur Sache der Gemeinden. Zur Sicherstellung der Wartung der Anlagen hat sich der Schulrat für eine externe Lösung entschieden, ansonst man einen Informatiker hätte anstellen müssen. Mit einem pädagogischen Ausschuss aus dem Rat wird ein Medienkonzept erarbeitet. Grundsätzlich werde die Informatik im Unterricht neue Formen der Beschulung ergeben.

Bedürfnis Tagesstrukturen
Das Legislaturziel mit «Gesunde Schule» will der Rat weiter vorantreiben. Weil die Verantwortung neu bei der Schulleitung liege, so Meisterhans, habe man die Kommission aufgelöst. Eine Umfrage zur Schaffung von Tagesstrukturen habe ein grosses Bedürfnis ergeben. 100 Kinder wären bereit zur Nutzung von Tagesstrukturen. In einer zweiten Phase will der Rat die Machbarkeit inklusive Raumbedarf und Kosten klären.