Ein prächtiger, aber sehr heisser Tag bildete den Rahmen der diesjährigen Bundesfeier in Henau. Bei einem offerierten Apéro auf dem gedeckten Vorplatz begegneten sich am späten Vormittag Uzwiler, Henauer und die Bewohner der Aussendörfer. Auf dem mit den Fahnen der Gemeinde, des Kantons und der Eidgenossenschaft dekorierten Schulhausplatz nahmen geschätzte 400 Mitbürgerinnen und Mitbürger an den Festtischen Platz. Die Schattenplätze unter den zahlreichen Sonnenschirmen waren diesmal sehr begehrt. Auch an die Kinder dachten die Organisatoren und stellten ihnen auf dem Pausenplatz ein Gumpischloss und andere Spielmöglichkeiten zur Verfügung, wo sie sich vergnügen konnten. Nach dem offiziellen Teil offerierte die Gemeinde Bratwürste vom Grill. Die Festwirtschaft bot Getränke und Kuchen an.
Eingespieltes Organisationsteam
Mit der Männerriege Henau-Algetshausen und der Fit & Fun-Gruppe Henau fand der organisierende Dorf- und Kuklturverein Pro Henau eine gute Unterstützung für den im Dreijahresrhytmus in Henau stattfindenden Anlass. Für den organisierenden Verein begrüsste Präsident Jürg Hollenstein die Besucherinnen und Besucher mit „Grüezi, Bonjour, Ciao und Allegra“ zum Nationalfeiertag. Bei der Programmgestaltung habe sich das Team die Frage gestellt, ob Traditionen noch zeitgemäss seien, sagte Hollenstein. Die Schweiz lebe jedoch von Traditionen. So gehe der Ursprung der Schweizerfahne auf die Schlacht von Laupen im Jahr 1339 zurück. Am 1. August würden wir uns jedes Jahr an den Bundesbrief von 1291 erinnern. So entschied sich das OK für eine traditionelle Durchführung. „Wir wollen trotzdem einen Spagat in die Neuzeit machen. Die Feier steht ganz im Zeichen der Musik. Die Formationen Oklahoma Alphorn, der Musikverein Uzwil-Henau und der Männerchor Henau sind Vereine aus unserer Gemeinde“, erklärte der OK-Präsident. Auch die diesjährige Festansprache stehe im Zeichen der Musik.
Junge Uzwiler Festrednerin
Als Festrednerin wurde die Uzwiler Rapperin Doris Mete alias „Deeyoung“ engagiert, wohl auch ein wenig mit dem Gedanken, durch ihren Auftritt auch die jüngere Generation für eine Teilnahme zu animieren. Bekannt geworden ist sie durch ihre erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb «The Voice of Germany» im vergangenen Jahr. Sie erreichte dabei den Viertelfinal. Sie zeigte bei ihrem Auftritt, dass ihr Sprechgesang anspruchsvoll ist. Eigens für die Bundesfeier schrieb sie einen Rap-Song mit Gedanken über die Gemeinde Uzwil. Dabei schnitt sie vor allem aktuelle Themen an, so zum Beispiel das neue Gemeindelogo, das teure Gemeindehaus oder die seit Jahren diskutierte Sanierung der Augartenkreuzung in Niederuzwil. Im Gespräch mit dem Berichterstatter erwähnte Doris Mete ihre Zukunftspläne. Sie wird demnächst ein Praktikum im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen beginnen. Anschliessend beabsichtigt sie, ein Studium in Sozialpädagogik zu absolvieren. Ihre Musik bereite ihr Freude und bleibe ein wichtiger Teil ihres Lebens. Durch ihre Auftritte wolle sie auch anderen Freude bereiten.
Begegnung der Dörfer
Eine volkstümliche Note brachte die Alphornformation in das unterhaltsame Programm. Anschliessend gab der Männerchor Henau-Algetshausen unter der Leitung von Kuno Brülisauer in einem dreiviertelstündigen Konzert traditionelle und neuzeitliche Lieder zum Besten. Dabei überzeugten Raphael Lüscher als Solist und das Duo Mirko und Armin mit ihren Einsätzen. Für stimmungsvolle Musik sorgte auch der Musikverein Uzwil-Henau unter der Leitung von Roland Vetsch, Vizedirigent. Die Musikantinnen und Musikanten begleiteten ebenso die Nationalhymne, zu der alle Besuchenden mit einem Textblatt bedient wurden. So konnten die Gäste stehend die Strophen mitsingen. Es wurde an der Veranstaltung aber vor allem ein reger Austausch gepflegt, so dass die Bundesfeier zu einem Begegnungstag der Dörfer gedeihen konnte. Die 1. Augustfeier wurde auf drei Stunden beschränkt. So war den Besuchenden der freie Abend für private Feste möglich.