Die Diskussion Absenkung Dorfbach versus Stollenbau unter dem Kirchhügel geht noch vor dem Informationsanlass vom 25. Juni seitens der Gemeinde in die nächste Runde. Das AHK nimmt in seiner Stellungnahme kein Blatt vor dem Mund, was sie von der Gegenüberstellung Bachabsenkung zum Stollenbau hält. Einmal mehr kritisiert das AHK in seiner Stellungnahme, trotz umfassenden technischen Kenntnisstands bei der Gemeinderatsstudie nicht dabei zu sein.
Machbarkeit ja, jedoch fehlende Optimierung
Nach AHK fehlt in der Studie Amberg die zwingend notwendige Optimierung zwischen dem Dorfbach und der Auslegung des Stollens. Es sei nicht notwendig, den Stollen für praktisch die ganze Menge möglichen Hochwassers auszulegen.
Fragen hat das AHK auch zu den Kosten. Es erstaune, dass ein Zuzwiler Stollen deutlich mehr kosten soll als vergleichbare Projekte. Bereits nach Abzug von Kunstbauten späterer Jahre sinken die Ambergkosten auf 12,3 Mio. Selbst unter Einrechnung grösserer Reserven kommt das AHK auf Gesamtkosten von 7,5 Mio. Franken.
Fragliche Kostenrechnung
Fragen hat das AHK zur Kostenrechnung Brühwiler. Die 1'200 Laufmeter Bach in der Kernzone bilden zweifellos den kostenintensivsten Abschnitt des Gesamtprojekts Brühwiler. Diese 1'200 Meter sollen unter Abzug der Ohnehinkosten lediglich 3,2 Mio. kosten, was Amberg in seiner Rechnung als Minderkosten im Falle eines Stollens übernimmt. Im Fall ohne Stollen müsste Brühwiler für diesen Betrag die Abflussleistung von heute 3 auf 33 Kubikmeter erhöhen, Sohleabsenkungen und Verbreiterungen realisieren und sieben Brücken erneuern.
Die wirklichen Kosten betragen nach Rechnung des AHK 5,3 Mio. Daraus ergeben sich nach AHK-Rechnung lediglich 2,2 Mio. Mehrkosten für einen Entlastungsstollen.
Subventionen sind noch zu klären
Auch auf die Kostenauswirkung geht das AHK ein. Selbst beim Eintreffen der Ambergrechnung mit 8,9 Mio. Mehrkosten ergebe das über 60 Jahre Amortisation 150'000 Franken pro Jahr. Bei der AHK Rechnung mit 2,2 Mio. Mehrkosten wären dies 37'000 Franken pro Jahr. Sollten sich die Projektmehrkosten Amberg und AHK in der Mitte treffen mit 5,6 Mio. ergeben sich 93'000 Franken Amortisation pro Jahr.
Der Haltung des Amtes für Wasser und Energie (AWE), nur das kostengünstige Projekt zu subventionieren hält das AHK nicht für realistisch, da der Stollenbau die deutlich bessere Lösung darstelle. Schliesslich gehe es auch um den Erhalt des Dorfbaches im einmaligen Zuzwiler Dorfbild, was den Gemeinderat in dieser Sache fordern sollte.
Forderungen des AHK
Das AHK bedauert, dass ihre Mitglieder mit technischer Ausrichtung für eine Mitarbeit beim Gemeinderat Ablehnung ernteten. So geht das AHK mit ihren Forderungen an die Öffentlichkeit.
Es brauche verlässliche Angaben zum Trockenwetteranfall Bach und zur maximalen Abflussleistung bei sanftem Ausbau des Dorfbaches. Bevor das Geschäft an die Bürgerschaft gehe, müssten zwingend Zweitmeinungen eingeholt werden, was nach AHK z.B. das Unternehmen «Sonntag GmbH», ein europaweit bekannter Anbieter, sein könnte.
Ein Entscheid kanalisierter Dorfbach bewirke massgebliche unschöne Veränderungen im Dorfbild, welche mindestens drei Generationen betreffen werden. Nach AHK ist die Kanalbildung eine Lösung aus dem 19. Jahrhundert. Zur Absenkung kämen auch massgebliche Verbreiterungen des Baches hinzu.