Die Misstöne in der evangelischen Kirchgemeinde Niederuzwil werden lauter. Dabei geht es im Grundsatz darum, wie freikirchlich die Gottesdienste sein sollen. Dies wiederum geht einher mit der Frage, welche Musik gespielt und gesungen wird. Schon an der Kirchbürgerversammlung Ende März war ausgiebig und konträr diskutiert worden. Nur eine durfte nicht mitreden, obwohl sie wollte: Organistin Oxana Peter selber. Da die gebürtige Ukrainerin, welche seit zehn Jahren die Gottesdienste musikalisch umrahmt, in Niederbüren wohnt, hat sie kein Stimmrecht. Darum wurde Voten von ihr untersagt.

Nun ist die Situation laut einem Bericht in der Online-Ausgabe der «Wiler Zeitung» eskaliert und das Arbeitsverhältnis wird per 1. Juni beendet. Schon in der jüngeren Vergangenheit war Oxana Peter seltener zum Einsatz gekommen, da laut dem Bericht Differenzen mit den beiden Pfarrern entstanden sind. «Verschiedene Schritte haben uns zu diesem Schritt gezwungen», wird Valentin Arnold, Präsident der Evangelischen Kirchgemeinde Niederuzwil, in besagtem Artikel zitiert. Aus Persönlichkeitsgründen will er keine Einzelheiten nennen. Phasenweise habe auch ein externer Coach zu vermitteln versucht. Erfolglos. Die Organistin zeigt sich enttäuscht und verweist im Artikel auf positive Rückmeldungen, die sie bekommen habe.

Die Nachfolgeregelung ist noch nicht bestimmt. Den Kirchenchor Niederuzwil-Oberuzwil, welchem Oxana Peter laut der «Wiler Zeitung» seit vier Jahren vorsteht, wir sie auch weiterhin leiten.