Anet Corti zeigt das verrückte heutige Leben auf der Bühne des Chällertheaters.Das Optimum aus dem Leben machen, wer will das nicht? Anet ist die Superfrau, und wir sind das Superpublikum, sagt sie. Sie schreibt gerade ihr neues Theaterstück «Mein Stück». Das ist harte Arbeit und erfordert volle Konzentration. Wir können ihr nun über die Schultern schauen, wie sie voller Elan die Themen sammelt und das Drehbuch schreibt.

Rituale als Arbeitsvorbereitung
Rituale sind sehr wichtig, zB. Zum Einschlafen, oder eben zum volle Konzentration Themen sammeln. Da gerät Frau in den Flow mit den verrücktesten Ideen. Das erste Ritual ist: Aufräumen. Das zweite Ritual beim Aufräumen ist: Pendenzenzettel sortieren (rot = sehr wichtig, orange wichtig, grün auch wichtig). Ach, das dauert ja Jahre, also braucht es nun die Focus Optimizing App auf dem Handy. Da schreibt grad Flurina mit ihrem Sohn Gian Curdin alias Dot Com.

Das Internet lenkt ab
Beim Aufräumen muss schnell noch dies und das recherchieren und auf Youtube nachgeschaut werden, zwischen Chat mit Freundinnen und Ukulele auf Ricardo ersteigern. Die Arbeitsvorbereitung ist so enorm aufwändig und ablenkend, das heisst keine Zeit für die Arbeit und keine Lust. Viel lustiger ist die Anleitung für neue Youtube-Filmchen oder Einkaufen mit LSD (deLiver Same Day). Wie Anet Corti dies spielt ist grosse Klasse und oje, man erkennt sich manchmal selbst wieder.

Mit dem Mama-Taxi zur Einstein Schule
Anet Corti zeigt alias Flurina, wie wichtig es ist, sein Kind schon mit zwei Jahren auf das Musikkonservatorium und mit 5 Jahren auf die Karriere als Forscher am Cern vorzubereiten. Da kann es schon mal passieren, dass die Eltern-Taxis im Streit und den letzten Parkplatz zusammenkrachen. Dass Einstein Junior lieber Förster als Forscher wird, ist die glückliche Lösung nach der erfolglosen Frühförderung des Sprösslings.

Als Postbotin Dodo und als Delia Denzler zeigt Anet Corti ihre verrückten Ideen, die leider oft nahe der Wirklichkeit sind. Schöne verrückte Welt! Da fehlt nur noch der iMan 0815, ein Mann mit viel Kraft und Zeit für Nackenmassage, mit regelmässigen Updates der Hirnware. Der Roboter Takashi ist das Tüpfelchen auf dem i. Er ist zwar teuer, aber er bewegt sich selbständig im Wohnzimmer von Anet und will ihr die Rituale abnehmen, die sie von der Arbeit ablenken. Will sie diese Rituale wirklich loswerden? Dann doch lieber den Roboter!

Das Publikum hat sich über Anet Corti amüsiert, gelacht und applaudiert. Über zwei Stunden sprühte ihr Witz und ihre Vitalität, sogar im Kopfstand und mit dem Springseil blieb ihr Mundwerk nie ruhig. Wir danken Christa Elser und ihrem Team für den schönen Rahmen um die Bühne für die brillante Anet Corti.