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Die Delegierten aus den 22 Gemeinden der Region Wil (Kt. SG/TG) können aus finanzieller Sicht beruhigt in die Zukunft blicken. Nach der Festlegung des Budget 2018 bleibt noch immer ein sattes Eigenkapital von 632'500 Franken. Zur Umsetzung der Massnahmen aus dem Agglo-Programm 2 sind vom Bund 814'000 Franken eingetroffen. Von festgelegten Infrastruktur-Massnahmen sind 23 der 95 in Bearbeitung stehenden Massnahmen abgeschlossen, teilweise bereits in Umsetzung. Das seit September beim Bund liegende Agglo-Programm 3 soll bis Frühjahr 2018 vom Bund beurteilt werden. Zur Vorstellung kam die Genuss-Karte mit Hinweisen auf regionale Stärken. (Sep. Bericht).Seit der Professionalisierung von der früheren Interregionalen Planungsgruppe (IRPG) zur heutigen „Regio Wil“ zeichnen sich laufend erfreulich positive Resultate ab wie der Erfolg im zweiten Anlauf für das Agglo-Programm 2. Zugleich zeichnet sich ein spürbares Fortschreiten bei der Umsetzung der Infrastruktur-Massnahmen ab. Offensichtlich gibt man dem Projekt „Wil-West“ Priorität, wenn bereits anfangs 2018 mit der Standort-Identität begonnen wird und noch vor Mitte 2018 die Vergabe des Betriebsmandats stattfinden soll.

Umsetzung Agglo-Programm 2 am Laufen
Regio-Wil-Präsident, Guido Grütter (Gemeindepräsident von Münchwilen) informierte zum Status des Agglo-Progamms 2 über die Auszahlung von 814'000 Franken seitens des Bundes, was allerdings nur 3% von 24 Mio. Bundesbeitrag ausmache. Per Ende 2017 sollen weitere 600'000 Franken zur Auszahlung kommen.

Der Umfang an Infrastruktur-Massnahmen ist mit 220 Position sehr gross. Davon sind aktuell 95 in Bearbeitung und 23 Projektplanungen abgeschlossen. Begründet sistiert wurden 17 der geforderten Massnahmen. Grütter wies darauf hin, dass Massnahmen der Priorität A nun vorwärts gehen müssen ob der benötigten Vorlaufzeit.

Priorität im 2018 hat ESP Wil-West
Vorwärts geht es nach Grütter beim Agglo-Programm 3. Nach dem Prüfgespräch beim Bund im März 2018 werde bis September 18 der finale Prüfbericht erwartet. Die Freigabe der finanziellen Mittel durch das Parlament werde im zweiten Quartal 2019 erwartet.

Bereits im 2017 und konkreter im 2018 soll es vorwärts gehen beim Entwicklungsschwerpunkt Wil-West (ESP) Drei Schwerpunkte sind gesetzt. Als erstes geht es um die Erarbeitung des Gestaltungsplans auf den Grundlagen der Umweltverträglichkeitsprüfung, Energie und Verkehr. Darin ist auch die Verkehrsentlastung für die Stadt Wil enthalten. Zweiter Punkt ist die Erarbeitung des Trägerschaftsmodell für die Arealentwicklung und Vermarktung. Zur grössten Herausforderung nach Ansicht des Vorsitzenden wird die Umsetzung des Kommunikationskonzeptes sein, bei der Bevölkerung die Vorteile des Standorts verständlich zu machen. Bereits informiere eine dafür installierte Homepage und eine Filmsequenz.

Innen- und Aussensicht für Wil-West
Von der Wirtschaftsgruppe Regio Wil informierte der Kirchberger Gemeindepräsident Roman Habrik zum Positionierungsprofil Regio Wil. Die Befragungen von Unternehmungen über ihre Sicht zur Regio Wil hätten unterschiedliche Antworten ergeben. Negative Stellungnahmen sprachen von Schlafregion, einer künstlichen Region ohne Profil und fehlendem Dienstleistungsangebot im Standortwettbewerb.

Positive Rückmeldungen hätten auch Gegenteiliges hervor gebracht wie: Gute Erschliessung, zentrale Lage, Unternehmerfreundlich und attraktive Flächenpreise. Standortqualitäten: Wil-West gilt für attraktive Rahmenbedingungen mit Standortmarketing und Profilschärfung für die Region.

Nach Habrik braucht es jetzt eine kommunikative Positionierung mit Fokus auf attraktive Berufslehre, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Zu den Leuchttürmen für ESP gehöre sicher der Bühler Innovations-Campus. Weitere Handlungsfelder dazu sind auch unter Projekte 2018 bereits definiert.

Budget und Mitgliederbeiträge ohne Diskussion genehmigt
Die bisherigen Mitgliederbeiträge mit 5 Franken pro Einwohner, Körperschaften 500 Franken bleiben auch für 2018 aufrecht. Zum Budget informierte der Vorsitzende über die Zahlen im Vergleich zur Rechnung 2016. Im Voranschlag 2017 war ein Defizit von 43'600 budgetiert.

Defizitär wird auch 2018 mit 93'100 Franken im Minus. Sah 2016 noch Erträge von 1,47 Mio. vor, werden es im 2018 1,2 Mio. Franken sein. Im gleichen Rahmen wie 2016 und 2017 sieht der Voranschlag 2018 Aufwendungen von 1,29 Mio. Franken vor. Das Eigenkapital wird ob den negativen Abschlüssen von 660'600 auf 632'500 absinken, was nach Grütter immer noch einer satten Reserve entspricht.

Noch vor dem Apéro informierte Geschäftsleiterin Anne Rombach über die Lancierung der Genusskarte. (separater Bericht). Sie forderte die Anwesenden Gemeindepräsidenten auf, diese Karte in ihren Gemeinden bei allen möglichen Anlässen bekannt zu machen.

Betrieb Kinderdörfli vorgestellt
Der verantwortliche Leiter des Kinderdörfli Lütisburg, Urs Gasser, gab sich erfreut über den Besuch von Regio Wil und den Delegierten aus der Region. Das Kinderdörfli beherberge 60 bis 70 Kinder, welche aus verschiedenen Situationen und Orten ihre Schulzeit von der 1. bis 10. Klasse hier verbringen. Hier gehe es zumeist um Kinder, welche öffentlich nicht mehr tragbar seien und hier unter fördernden Bedingungen für den Schritt in die Berufswelt vorbereitet werden. Hauptthema bei den Jugendlichen sei Schulabsentismus, welche vielfach bis zu einem Jahr gedauert habe. Auch erfolgten Zuweisungen seitens des Jugendpsychiatrischen Dienstes.

Mit 2017 habe die sehr teure Finanzierung der Kinderbetreuung zur Eigenwirtschaftlichkeit gewechselt. Für allfällige Defizite ob fehlenden Beiträgen seitens der betroffenen Eltern und Gemeinden müssten sie ihr eigenes Vermögen einsetzen. Ein Kind koste pro Jahr um 180'000 Franken. Die Kinder seien mit dem Schulende aus dem Kinderdörfli entlassen. Allerdings werde bei Notwendigkeit auch Job-Coaching angeboten, falls Interventionen notwendig werden sollten.