Die Jungen Grünliberalen St.Gallen versammelten am Dienstag vier Politiker und Politikerinnen von Mitte bis Rechts, um über die liberale Umweltpolitik zu diskutieren. Manuela Ronzani, Junge SVP; Marcel Dobler, FDP; Oliver Schmid-Schönbein, GLP und Andreas Bisig, Junge Grünliberale standen Red' und Antwort. Die GLP-Stadtparlamentarierin Jacqueline Gasser-Beck moderierte die Podiumsdiskussion. Etwa 25 interessierte Leute sind der Einladung gefolgt. Im ersten Teil des Abends berichtete Oliver Schmid Schönbein aus Erfahrungen in seinem Beruf als Unternehmensberater für nachhaltiges Management. Er zeigte auf, wie es für ein Unternehmen möglich ist, ressourcenschonend, sozialverträglich und nachhaltig finanziert zu wirtschaften, und dennoch längerfristig, um das Doppelte zu wachsen. Auch stellte Schmid-Schönbein politische Forderungen, die ideale Rahmenbedingungen für nachhaltiges Unternehmertum schaffen sollen. Besonders verpflichtende Ökobilanzen sieht er als politische Notwendigkeit, um Unternehmen zu nachhaltigerem Handeln zu motivieren.
Selbstverantwortung der Unternehmer gefordert
In der anschliessenden Podiumsdiskussion herrschte viel Einigkeit, was die Definition der liberalen Umweltpolitik betraf. Sobald es aber um konkrete Massnahmen und vor allem um Verbote ging, waren sich die Podiumsteilnehmer nicht mehr ganz einig. Manuela Ronzani forderte, auf die Selbstverantwortung der Unternehmen zu zählen. Sie sieht die Aufgabe des Staates in der Schaffung von Rahmenbedingungen, die dies ermöglichen, nicht jedoch in der Implementierung von gesetzlichen Einschränkungen und Verboten. Marcel Dobler forderte die Politik auf, sich selbst keine Denkverbote aufzuerlegen. Auch den Bau von neuen Atomkraftwerken, so Dobler, sei nicht auszuschliessen, denn diese seien heute viel sicherer als die älteren AKWs, welche planmässig 2030 vom Netz gehen werden.
Andreas Bisig betonte besonders die Chancen, welche gewisse Spielregeln für das Unternehmertum zugunsten der Nachhaltigkeit, ermöglichen könnten. Er erklärte, dass Verbote von veralteten Technologien nicht ein wirtschaftsbremsender Faktor sein müssen, sondern eben gerade einen Motor für Innovation darstellen. Der Nationalratskandidat der Jungen Grünliberalen betonte auch die strategische Bedeutung eines nachhaltigen Unternehmertums, sei es bezüglich Planungssicherheit oder bezüglich der Reputation der Unternehmen bei potentiellen Investoren. (pd)