Ab 18 Jahren gilt man in der Schweiz als volljährig und kann somit seine politischen Rechte und Pflichten, wie abstimmen oder wählen, ausüben. Alle zwei Jahre organisiert die Stadt Wil deshalb eine Feier für alle Jungbürger, um diesen wichtigen Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt zu feiern. Am Freitag wurden zu diesem Anlass die Jahrgänge 2000 und 2001 zu einem gemütlichen Abend in der Lokremise beim Bahnhof Wil eingeladen. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden erfreut sich die Jungbürgerinnenfeier der Stadt Wil ansehnlicher Beliebtheit - auch dieses Jahr.
Nach einem Apéro gab es in drei Gruppen eine kurze Führung durch die Kunstausstellung der Lokremise, in welcher Werke von verschiedenen Künstlern der Region präsentiert wurden. Anschliessend wurden zum gemeinsamen Abendessen Fleisch- und Gemüsespiesse selbst zusammengestellt und grilliert. Für alle Partybegeisterten ging es später weiter im «Gare de Lion», wo als Höhepunkt des Abends der Berner Rapper «Native» ein Konzert gab.


Erstmals auch Migranten eingeladen
Die Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann begrüsste die jungen Erwachsenen in einer Ansprache. «Der Eintritt in die rechtliche und politische Mündigkeit bringt neue Chancen, aber auch Verantwortung» sagte Hartmann. Die jungen Erwachsenen dürfen nun in der Politik und somit auch die Zukunft mitbestimmen. Dabei sollen sie ihre Stimme sinnvoll nutzen, wie es beispielsweise Greta Thunberg vorlebe. «Sich an Wahlen oder Abstimmungen nicht zu beteiligen, ist ebenfalls eine Entscheidung, nämlich dazu, nicht mitzureden», sagte Hartmann.
Das besondere an der diesjährigen Jungbürgerinnenfeier: Zum ersten Mal waren auch Migranten eingeladen, welche die Kriterien für eine Einbürgerung erfüllen. Diese Anpassung geht auf eine Interpellation des Wiler Stadtparlamentariers Arber Bullakaj (SP) aus dem Jahr 2017 zurück, der sich damit zum Ziel setzte, Einwanderungs- und Integrationshürden abzubauen. Der Anlass soll diesen jungen Erwachsenen die politische Verantwortung in der Schweiz und in der Stadt Wil näherbringen und den Austausch mit Gleichaltrigen fördern.