Die Gemeinde Kirchberg will das ehemalige Evangelische Schulhaus an der Untere Harfenbergstrasse 6 in Kirchberg abbrechen. Wegen des Rückbaus des Ausstellungsgebäudes an der Oberen Harfenbergstrasse 11 müsste die Liegenschaft neu erschlossen werden. Zusammen mit den Kosten für die Beseitigung von diversen Elektromängeln besteht ein Investitionsbedarf von rund 440’000Franken, schreibt die Gemeinde Kirchberg im aktuellen Mitteilungsblatt.
Während der öffentlichen Auflage des Baugesuches für den Abbruch des Gebäudes und die Erstellung der Parkplätze ging eine Einsprache ein. Der Einsprecher gelangte auch an die kantonale Denkmalpflege. Diese hat festgestellt, dass das ehemalige Evangelische Schulhaus nicht geschützt ist und sich weder im Ortsbildinventar der Gemeinde noch im kommunalen Ortsbildschutzgebiet befindet. Es bestehe kein direkter Schutz des Gebäudes und es handle sich auch nicht um ein Objekt, das kantonale Bedeutung hätte. Die kantonale Denkmalpflege weist aber darauf hin, dass ein Abbruch ohne Ersatzbau im Widerspruch zu den Erhaltungszielen gemäss Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung steht. Sie ist der Ansicht, dass ein Abbruch erst verbunden mit einem Ersatzbau erfolgen soll. Nach Eingang der Stellungnahme der kantonalen Denkmalpflege hat der Einsprecher seine Einsprache zurückgezogen.
Ersatzbau wird Parkplätze verdrängen
Der Gemeinderat hat seinen Entscheid über den Abbruch zwar nochmals überprüft, hält aber an einem Abbruch des Gebäudes fest. «Die Behörde ist sich bewusst, dass ein Ersatzbau erstellt werden muss. Dazu besteht bereits der Masterplan Kirchberg Süd. Zum jetzigen Zeitpunkt besteht aber noch kein Projekt für eine neue Bebauung dieses Gebietes. Als Grundeigentümerin kann die Gemeinde Kirchberg aber eine spätere Bebauung sicherstellen», lässt sie verlauten. Deshalb hat die Behörde beschlossen, dass langfristig am Standort des Gebäudes wieder ein Baukörper zu erstellen ist. Die geplante Nutzung als Parkplatz ist also nur temporär. (gk/red)
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So hat hallowil.ch am 20. August berichtet:
Im Zusammenhang mit dem Rückbau des Ausstellungsgebäudes auf dem Grundstück der Oberen Harfenbergstrasse 11 in Kirchberg, wurde festgestellt, dass die Strom- und Kommunikationsleitungen für die Liegenschaft Untere Harfenbergstrasse 6 in einer Art Freileitungsbau durch das Gebäude Obere Harfenbergstrasse 11 verlaufen. Infolge des Rückbaus des Ausstellungsgebäudes müsste die Liegenschaft Untere Harfenbergstrasse 6 neu erschlossen werden, wenn dieses Gebäude weiterhin genutzt werden soll. Für die Strom- und Kommunikationserschliessung entstehen Kosten von rund 20'000 Franken. Zudem stehen kurzfristig Investitionen in die Beseitigung von Elektromängeln von weiteren rund 20'000 Franken an. Mittelfristig besteht in der Liegenschaft Untere Harfenbergstrasse 6 ein Investitionsbedarf von über 400'000 Franken, wie die Gemeinde Kirchberg im aktuellen Mitteilungsblatt verlauten lässt. Mit den heutigen Mietzinseinnahmen könnten die notwendigen Investitionen nicht gedeckt werden.
Mieterin muss raus
Die Mieterin der Liegenschaft Untere Harfenbergstrasse 6 wurde frühzeitig über die Absichten, die Liegenschaft abzubrechen, informiert, so dass sie genügend Zeit hatte, eine andere Wohnung zu suchen. Vorübergehend werden Parkplätze erstellt. Das Gebiet befindet sich gemäss rechtskräftigem Zonenplan in der dreigeschossigen Wohn-Gewerbe-Zone WG3. Die zentrumsnahe Lage des Areals bietet sich für eine künftige Bebauung an, weshalb das Areal auch im Masterplan Dorfzentrum Kirchberg Süd mitberücksichtigt wurde.
Bis das Areal neu überbaut wird, werden vorübergehend Parkplätze erstellt. Das Baugesuch für den Abbruch des Gebäudes und die Erstellung der Parkplätze liegt nach bis am 2. September auf der Bauverwaltung Kirchberg öffentlich auf. (gk/red)