Die unseriösen Schlüsseldienste werben meist über Internetseiten mit 0800er-Nummern. Die Kunden melden sich über diese Nummern und gelangen an Callcenter, wo die Angaben entgegengenommen werden. Meist müssen die Kunden lange warten, bis ein Servicemonteur vor Ort eintrifft. In der Regel führt dieser nicht nur die notwendigen Arbeiten aus. Schlussendlich stellt der Monteur seine Arbeiten in Rechnung, darüber hinaus auch Zusatzkosten für lange Anfahrtswege und unnötige Arbeiten. Eine sofortige Zahlung in bar oder mit EC direkt wird verlangt. Die überrumpelten Kunden realisieren erst im Nachhinein, dass die geforderten Beträge völlig überrissen waren.
Im Kanton St.Gallen wurden in diesem Monat zwei Fälle bei der Kantonspolizei St.Gallen angezeigt, bei denen die Geschädigten Rechnungen von mehreren tausend Franken bezahlten. Beide Geschädigten bestellten Schlüsselservice-Dienste für die Auswechslung von Türschlosszylindern über 0800er-Nummern. Bei einem renommierten Unternehmen hätten sich die Kosten auf einige hundert Franken belaufen, wie die Kantonspolizei St. Gallen am Mittwochvormittag mitteilt.
Wie kann man sich schützen?
Die Kantonspolizei St.Gallen rät, renommierte Schlüsseldienst-Unternehmen aus der Umgebung zu berücksichtigen. Bereits am Telefon ist eine Kosteneinschätzung zu verlangen und ein Fixpreis zu vereinbaren. Sollte trotzdem ein Schlüsselservice über eine 0800er-Nummer geordert worden sein und der Servicemonteur ist bereits vor Ort, so sind vor Beginn der Arbeiten folgende Forderungen zu stellen: Personalien des Handwerkers anhand seines Ausweises, dessen Telefonnummer, eine Kosteneinschätzung und eine Zahlungsfrist einfordern. Zudem sollte auch die Autonummer notiert werden. Von Beginn weg ist klar zu machen, dass keine Barzahlung erfolgt. Ist die Arbeit bereits ausgeführt und der Monteur drängt auf eine Zahlung, so ist umgehend die Polizei unter der Notrufnummer 117 zu verständigen. (kapo)