An der Jahresversammlung 2016 der Dorfkorporation Wolfikon wurde der Verwaltungsrat beauftragt, einen Neubau des Quellwasserpumpwerkes Altbach anstelle des aus dem Jahre 1948 stammenden Pumpwerkes zu projektieren. Es wurde ein Kredit von einer halben Million Franken bewilligt. Gleichzeitig wird die bestehende Waldstrasse "Altbachwaldweg Nr. 3578" ausgebaut und saniert.
Das neue Quellwasserpumpwerk wird nördlich des bestehenden Pumpwerkes und des Altbaches erstellt. Dadurch kann das alte Pumpwerk auch während der Bauzeit in Betrieb bleiben. Ausserdem muss infolge der Verlegung keine temporäre Baustellenzufahrt über den Altbach erstellt werden. Die Holcim AG als Grundeigentümerin hat der Verlegung zugestimmt.
Doppelte Planauflage nötig
Der heutige Zufahrtsweg zum bestehenden Quellwasserpumpwerk im Altbachwald genügt den Anforderungen für den Bauverkehr, den inskünftigen Unterhaltsarbeiten und der Waldbewirtschaftung nicht mehr. Auf Antrag der Dorfkorporation hat der Gemeinderat das eingereichte Sanierungs und Erneuerungsprojekt genehmigt und den erforderlichen Teilstrassenplan erlassen. Das Projekt muss öffentlich aufgelegt werden, Einsprachen sind möglich.
Für das Quellwasserpumpwerk ist das Baubewilligungsverfahren vorgeschrieben. Das Ausbauprojekt des Altbachweges muss demgegenüber dem Planverfahren nach Strassengesetz unterstellt werden. Diese beiden Verfahren müssen gemeinsam und mit derselben Auflagefrist öffentlich ausgeschrieben werden.
Weiher ist verlandet
Das zweite geplante Wasserprojekt betrifft den Amphibienweiher in Riedenboden, unmittelbar südlich des Kiesabbaugebietes Riedenboden-Chalchbüel zwischen Wolfikon und Wil. Dieser wurde 1996 als Amphibien-Ersatzbiotop angelegt. Damals wurde ein U-förmiger Vordamm zur Nährstoffretention vor dem Weiher aufgeschichtet. Nach über 20 Jahren ist der grösste Teil der Wasserflächen verlandet und auch der Damm erfüllt seine Filterfunktion nicht mehr vollständig. Darum soll der Weiher im Rahmen des im Jahr 2017 begonnenen Amphibienförderprojektes umgestaltet werden.
Die Verbuschung sowie Verlandung des Weihers ist weit fortgeschritten und ein grosser Teil der ehemaligen Wasserfläche ist mit Schilf bestockt. Dadurch wird er nur noch von wenigen Amphibien benutzt, weshalb der Weiher die Funktion als Laichgewässer, insbesondere für Unken und Kreuzkröten, nicht mehr erfüllt. Eine Sanierung drängt sich damit auf. Dabei bietet sich die Gelegenheit, eine Umgestaltung zugunsten der stark gefährdeten Amphibienarten auszuführen.
Wiese wird im Frühjahr geflutet
Von Umweltingenieurin Esther Schweizer, welche 2017 mit dem Grundkonzept zur Förderung der Kreuzkröte und anderen gefährdeten Amphibienarten in Kirchberg beauftragt wurde, liegt ein Entwurf für die Umgestaltung vor. Er beinhaltet eine Wiese, die im Frühjahr geflutet und im Herbst wieder trockengelegt werden kann. Der Riedenbodenbach wird nördlich davon als natürlicher Bachlauf mit Strukturelementen versehen und weiterhin entlang der bestehenden Strasse geführt. Dies einspricht einer Ergänzung zum Amphibienförderprojekt, welches auch von der Holcim AG unterstützt wird.
Die Ökokommission hat dem Projektentwurf zugestimmt und ihn an das Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons St. Gallen (ANJF) sowie der kantonalen Amphibienfachstelle zur Prüfung weitergeleitet. Das ANJF übernimmt die Federführung des Projektes und wird die Kosten mit 80 bis 90 Prozent subventionieren. Für das definitive Projekt wird ein Baugesuch eingereicht. Damit genaue Terrainmessungen und die Detailplanung ausgeführt werden können, müssen einige Vorarbeiten bereits 2018 ausgeführt werden. Die Wasserflächen werden entleert, sowie das Schilf und die Gebüsche entfernt. (gk)