Am Wochenende nahmen insgesamt über 100 Unteroffiziere aus dem Regionalfeuerwehrverband Untertoggenburg, Wil und Gossau an einem Weiterbildungskurs (WBK) teil. Der Kurs wurde doppelt durchgeführt, um optimale Klassengrössen für die Ausbildung zu ermöglichen. Niederhelfenschwil stellte sich als Durchführungsort für den WBK zur Verfügung. Die Ortsfeuerwehr konnte die Infrastruktur und geeignete Arbeitsplätze anbieten. Kurskommandant Patrick Mader, Kommandant der Ortsfeuerwehr und der Technische Leiter Roland Felix, Wil waren für die Kursleitung verantwortlich.

Materialwart Marcel Inauen sorgte mit seinen Gehilfen für die Bereitstellung des Materials. Zusätzlich benötigte Fahrzeuge und Geräte stellten benachbarte Feuerwehren zur Verfügung. Der Kurs wurde am Samstag mit einer zweiten Gruppe wiederholt. Mit dem als Festigungsstufe geltenden Kurs wurden die Unteroffiziere auf den aktuellen, einheitlichen Wissensstand gebracht. Zur Mittagszeit trafen sich alle Gruppen im Mehrzweckgebäude zum gemeinsamen Essen, welches von der Adler-Metzg geliefert wurde. Das Helferteam war für den speditiven Service verantwortlich.

Aus- und Weiterbildung hat Priorität
Der Regionalfeuerwehrverband organisiert die Weiterbildungskurse für Unteroffiziere jährlich. Stefan Kramer, seit siebzehn Jahren Präsident des Verbandes, zeigte durch seinen Besuch sein Interesse am diesjährigen WBK. Er wies auf die Bedeutung der Kurse hin: „Die Aus- und Weiterbildung der Kader und Mannschaften sind in der Feuerwehr enorm wichtig. Deshalb führt der Regionalfeuerwehrverband regelmässig diese professionell aufgebauten Kurse durch“.

Die fünf kompetenten Instruktoren Martina Cantieni, Pascal Terzijan, Cristian Moser, Toni Egli und Yves Talamona vermittelten als Klassenlehrer den Teilnehmenden auf fünf Arbeitsplätzen das technische Rüstzeug. Peter Schuler, Präsident der Feuerschutzkommission Niederhelfenschwil begrüsste im Namen des Gemeinderates die Teilnehmenden. Als ehemaliger Offizier in Wil kenne er sich im Metier aus, erwähnte der Gemeinderat. Er dankte den Teilnehmenden für den wertvollen Dienst an der Öffentlichkeit. „Neben den lehrreichen Lektionen sehe ich auch den kameradschaftlichen Austausch als sehr wichtig“, empfahl er. Dies wurde denn auch sehr ausgiebig in den Pausen und beim Mittagessen gepflegt.

Theorie und Praxis
In den ersten Kurs rückten am Freitagmorgen bei kühler Witterung 53 Unteroffiziere ein, darunter drei Frauen. Es scheint, dass Frauen gegenüber dem Feuerwehrdienst weiterhin zurückhaltend sind. Die Teilnehmenden wurden in fünf Gruppen eingeteilt, die abwechselnd mit den ausgewählten Themen „Entrauchen mit verschiedenen Lüftern“, „Rettung im Gelände“, „Arbeiten / Sichern auf Dächern“, 3-facher Brandschutz“ und „TLF Einsatz“ vertraut gemacht wurden. Die einzelnen Lektionen dauerten jeweils 75 Minuten. So wurden beispielsweise bei der Turnhalle Niederhelfenschwil die Einsatzmöglichkeiten verschiedener Rauchentlüfter besprochen und demonstriert.

In einem steilen Waldgelände an der Chriesihalde kam es zur Rettung eines Verunglückten. Der Klassenlehrer machte darauf aufmerksam, dass bei allen Aktionen immer auch die eigene Sicherheit im Vordergrund stehe. Ein weiteres Thema war das gesicherte Arbeiten auf Dächern. Dazu standen an den Arbeitsplätzen in Zuckenriet eine Autodrehleiter und eine Hubrettungsbühne zur Verfügung. Nach grundlegenden Erklärungen zum Vorgehen über Dächer folgten spektakuläre praktische Einsätze.

Problematische Oelwehr
An einem anderen Arbeitsplatz im Gewerbegebiet Gehren Lenggenwil trainierten die Teilnehmenden den dreifachen Brandschutz und eine Sparte der Oelwehr. Weil der Einsatz von Schaum bei Flüssigkeitsbränden wegen der Umweltgefährdung durch vorhandene Giftstoffe problematisch ist, wurde das Umpumpen gefährlicher Stoffe mit entsprechenden Geräten geübt. Das Einsatztraining in Lenggenwil mit dem Tanklöschfahrzeug und der Schiebeleiter war ein weiteres spannendes Thema.

In einer Tiefgarage, auf einem Bauernhof und in einer Sägerei erfolgten entsprechenden Rettungs- und Einsatzübungen. Die Klassenlehrerin Martina Cantieni bescheinigte der Gruppe vorbildlichen Einsatz und sachgerechtes Vorgehen. Diese Einschätzung der Postenarbeit bestätigten auch die übrigen Instruktoren und die Kursleitung. Die Unteroffiziere seien motiviert und interessiert dabei gewesen und die Kursziele seien erfüllt worden.