Das war knapp. Trotz einer Aufholjagd im letzten Europacup-Lauf dieser Saison hat Cédric Noger den avisierten dritten Platz in der Gesamtwertung verpasst – und zwar hauchdünn. Nur gerade zwei Punkte liegt der Wiler somit hinter dem drittplatzierten Italiener Andrea Ballerin. Wäre er auch nur zwei Hundertstel-Sekunden schneller gefahren, hätte er in diesem finalen Rennen den Norweger Lucas Braathen abgefangen und mit Platz drei in diesem Rennen auch Platz drei in der Gesamtwertung erreicht. Trotzdem: Erst einmal war Noger in einem Europacup-Rennen besser.
Das heisst, dass sich Noger über den Europa-Cup keinen Fixplatz im Weltcup für die nächste Saison erkämpft hat. Das braucht ihn selber nicht allzu sehr zu stören, da er nach den zuletzt gezeigten Leistungen auch weiterhin im Weltcup nominiert wird. Allerdings hätte er das Kontingent der Schweizer nicht belastet, wenn er den dritten Platz noch erreicht hätte.
Nun geht die Reise weiter von Kranjska Gora in Slowenien nach Soldeu in Andorra. Dort findet am kommenden Samstag im Rahmen des Weltcup-Finals der letzte Riesenslalom der Saison statt – mit Cédric Noger.
hallowil.ch wird am Samstag über den letzten Weltcup-Riesenslalom berichten.
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Der Weltcup-Exploit:
Und plötzlich steht Cédric Noger mitten in der Weltspitze – nach seinem erst fünften Weltcup-Rennen. Er wurde mit Gratulationen überhäuft. «Wenn mir am Samstagmorgen jemand gesagt hätte, dass ich Vierter werde, hätte ich ihm den Vogel gezeigt», sagt der Wiler lachend. Es war ja schon aussergewöhnlich, dass er erstmals in seiner Karriere unter den besten 30 starten durfte. Dies war nur möglich, weil mehrere vor ihm klassierte Läufer das Rennen in Slowenien ausliessen. Noger nutzte die Gunst der Stunde und die trotz hoher Temperaturen gut haltende Piste für einen doppelten Exploit. Mit Startnummer 29 reihte er sich im ersten Lauf mit einer blitzsauberen Fahrt auf Rang neun ein – weniger als eine Sekunde hinter dem Leader und späteren Sieger Henrik Kristoffersen aus Norwegen. «Vor dem zweiten Durchgang habe ich mir gedacht: Was soll ich gross anders machen? Den ersten Lauf kann mir ja niemand mehr nehmen», so Noger.
Diese Lockerheit trug ihn mit einem abermals guten Lauf noch weiter nach vorne – auf Platz vier. Und vor allem zwei Ränge vor Marcel Hirscher, den langjährigen Dominator und diesjährigen Gewinner der Riesenslalom- und auch Gesamtwertung. Über eine halbe Sekunde schneller war Noger im zweiten Lauf als der Salzburger. «Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn», antwortete Noger auf die Frage, wie es sich anfühle, besser als Hirscher zu sein. Auf ein erstes Weltcup-Podest fehlten schliesslich drei Zehntelsekunden, auf den Sieg 0,86 Sekunden.
Fokus auf Weltcup-Final statt Europacup
Dabei waren die Voraussetzungen nicht ganz optimal gewesen. Gut eine Woche vor dem Rennen in Kranjska Gora hatte Noger bei einem Europacup-Einsatz in voller Fahrt eine Stange ausgerissen und sich am Unterarm verletzt. Auch am Tag seiner besten Weltcup-Klassierung – zuvor war es ein 18. Platz im vergangenen Dezember in Saalbach gewesen – spürte der Wiler die Nachwehen. Diese behinderten ihn aber nicht. «Die Therapeuten haben sehr gute Arbeit geleistet», sagte Noger.
Dieser vierte Platz bringt mit sich, dass der 26-Jähirge in dieser Saison plötzlich zu den 25 besten Riesenslalom-Fahrern der Welt gehört. Das bedeutet nichts anderes, als dass für Noger nun die Reise an den Weltcup-Final nach Andorra dazu kommt. Am kommenden Samstag wird er in Soldeu dabei sein. Was das für den Europacup bedeutet, ist intern noch zu besprechen. Grundsätzlich ginge es am Montag darum, im letzten Europacup-Riesenslalom der Saison noch Platz drei zu holen. Dieser hätte einen Fixstart im Weltcup in der nächsten Saison zur Folge. Eine Regel besagt aber, dass im Europacup kein Fixstart gewinnen kann, wer im Weltcup-Final dabei ist. Hintergrund: Wer im Weltcup-Finale dabei ist, muss sich keine Gedanken mehr machen über die Nomination für die nächsten Weltcup-Rennen.
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Der Liveticker zum zweiten Lauf:
So, das war es von diesem Liveticker mit dem aus Wiler Sicht höchsterfreulichen Ausgang. Vielen Dank für das Interesse. Und bis bald auf hallowil.ch.
Im TV-Interview sagt Noger: "Ich habe im zweiten Lauf schon beim zweiten Tor gemerkt, dass es zieht. Danach war es etwas mehr Kampf als im ersten Lauf. Aber es hat sich gut angefühlt."
Mit dieser Top-Leistung qualifiziert sich Noger auch für den Weltcup-Final von nächster Woche in Andorra. Gratulation.
Aber man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: Norwegischer Doppelsieg vor zwei Schweizern. Und einer davon ist Cédric Noger. Der Wiler schlägt Marcel Hirscher um sechs Hundertstel-Sekunden.
Der Sieg geht an Henrik Kristoffersen. Norwegischer Doppelsieg. Gratulation.
Und noch eine Position. Alexis Pinturault ist eine Hundertstelsekunde hinter Noger! Mindestens Platz vier!!!!
Leif Kristian Nestvold-Haugen scheidet kurz vor dem Ziel aus! Noger ist mindestens Fünter!!!
Wahnsinn!!!!! Marcel Hirscher fällt hinter Noger zurück. Ich dreh durch. Was geht denn hier ab??? Noger ist mindestens Sechster!
Nun der beste Schweizer: Loic Meillard. Es reicht nicht zur Führung. Und er fällt gar hinter Noger zurück. Der Wiler ist somit zweitbester Schweizer - und mindestens Siebter! Wow.
Und noch ein Platz geht es für Noger nach vorne. Der Slowene Zan Kranjec fällt hinter den Wiler zurück. Mindestens Platz acht für Noger. Wahnsinn.
Ui, dieser Norweger ist stark. Rasmus Windingstad übernimmt die Führung. Platz drei für Noger. Noch sechs oben.
Und es geht sogar noch mehr für Noger. Der Schwede Matts Olsson fällt hinter den Wiler zurück. Mindestens Platz neun für Noger.
22 Hundertstels Vorsprung sind es für Noger beim Start. Und er fährt sauber. Zwar ist der Vorsprung bald weg. Aber der fährt das souverän runter. Jaaaa! Platz zwei für Noger!!!! Drei Zehntel Rückstand hinter Odermatt. Schweizer Doppelführung vor den besten Acht. Das beste Weltcup-Ergebnis für Noger ist Tatsache. Ein Top-Ten-Platz auch. Ganz stark!
Noger im Starthaus. Zu unterbieten ist die Bestzeit von Teamkollege Marco Odermatt, der noch immer führt. Gibt es hier eine Schweizer Doppelführung?
Die Spannung steigt. Cédric Noger macht sich bereit.
Weiter geht's: Marco Odermatt fährt stark. Und wie. Über sieben Zehntel Vorsprung auf Maes. Laufbestzeit. Spitze.
Elia Zurbriggen schafft es auch nicht und fällt zurück. Platz acht - zeitgleich mit Reto Schmidiger. Und die besten 15 kommen ja noch. Letzter TV-Break vor Noger.
Alsdann, die drei Schweizer: Gino Caviezel schickt sich an, den immer noch führenden Belgier Maes abzufangen. Aber die halbe Sekunde Vorsprung genügt nicht. Caviezel fällt weit zurück auf Platz 12. Schade.
Zuvor jetzt dann gleich ein Schweizer Dreier-Paket mit Gino Caviezel, Elia Zurbriggen und Marco Odermatt auf den Plätzen 15, 16 und 17 nach dem ersten Lauf.
Schön, dass wir noch einen guten Moment auf Cédric Noger warten müssen. Die besten 22 sind noch am Start.
Ein Belgier schreit seine Freude in den Himmel: Sam Maes übernimmt die Spitze.
Was das wert ist? Ein gewisser Ted Ligety fällt hinter Schmidiger zurück.
Der erste Schweizer, Reto Schmidiger, ist im Ziel. Es leuchtet nicht grün auf. Platz drei im Zwischenklassement bei fünf gestarteten Fahrern. Immerhin gibt das den einen oder anderen Punkt.
So, die Entscheidung läuft. Eröffnet hat der Slowake Andreas Zampa. Sechs Schweizer sind gesamthaft mit dabei. So viele Fahrer hat keine andere Nation in den zweiten Lauf gebracht.
Fassen wir die Ereignisse des 1. Laufes zusammen: Die Ausgangslage ist aus Wiler Sicht verheissungsvoll. Cédric Noger fuhr mit der Nummer 29 auf den sackstarken neunten Platz. Danach sagte der 26-Jährige im TV-Interview: "Unterwegs ging es ziemlich locker. Ich wusste dann aber nicht, ob das schnell oder langsam ist. Den Frühlingsschnee habe ich gern." In Führung liegt der Norweger Henrik Kristoffersen. Bester Schweizer ist Loic Meillard auf Platz fünf. Noger ist zweitbester Schweizer.
Wil ist auf dem Weg, eine Ski-Stadt zu werden. Dies dank Cédric Noger. Herzlich willkommen zum Liveticker vom zweiten Lauf des Weltcup-Riesenslaloms von Kranjska Gora. Simon Dudle tickert für Sie durch die Entscheidung.
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Zwischenbericht nach dem 1. Lauf:
Cédric Noger riss die Hände in die Höhe, als er nach der Zieldurchfahrt die "9" auf der Anzeigetafel aufleuchten sah. Das war ein dickes Ausrufezeichen des 26-jährigen Wilers. Nicht einmal eine Sekunde verlor er im ersten Lauf des Weltcup-Riesenslaloms von Kranjska Gora auf Leader Henrik Kristoffersen und liegt damit bei Rennhälfte mitten in der Weltspitze. Auf den langjährigen Dominator Marcel Hirscher fehlt gar nur eine halbe Sekunde. Somit ist Noger hinter Loic Meillard zweitbester Schweizer. Und dies mit der Startnummer 29. Es war eine einerseits ruhige, kontrollierte Fahrt. Andererseits war sie eben doch auch mit der nötigen Aggressivität gespickt. Im ersten und letzten Streckenabschnitt konnte Noger gar mit Kristoffersen mithalten.
Erstmals in den Top 30 gestartet
Somit hat Cédric Noger seine gute Startnummer genutzt. Weil gleich mehrere Fahrer das Rennen verletzt ausliessen oder nicht an den Start gehen wollten, durfte der Wiler zum ersten Mal unter den Top 30 starten – obwohl er in der Riesenslalom-Wertung derzeit «nur» auf Platz 39 liegt. Ihm kam zugute, dass die mit einigem Salz präparierte Piste ansprechend hielt.
Noger ist somit auf gutem Weg, in seinem erst fünften Weltcuprennen sein bestes Ergebnis zu überbieten. Die Marke liegt bei Platz 18, aufgestellt beim Rennen von Saalbach im Dezember des vergangenen Jahrs.
Der zweite Lauf beginnt um 14.30 Uhr und wird live auf SRF zwei übertragen. hallowil.ch bietet einen Liveticker an.
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Die Vorschau:
Wenn da nur diese eine Stange nicht gewesen wäre. Bei einem Europacup-Riesenslalom riss Cédric Noger vor einer Woche eine solche in voller Fahrt aus und verletzte sich dabei am Unterarm. Seither verspürt er Schmerzen. Das kommt insofern ungelegen, als dass es die Tage der Entscheidung sind. Zentral ist dabei, was im Europacup passiert. Dort will der Wiler mindestens Platz drei zurückerobern, womit er nächstes Jahr einen Startplatz im Weltcup auf sicher hätte. Diesen dritten Platz hat der Riesenslalom-Spezialist – auch wegen der Verletzung – in den letzten beiden Rennen abgeben müssen. Er klassierte sich in den Rängen acht und sieben, was Gesamtposition fünf ergibt. Es fehlen rund 40 Punkte, die es beim Saison-Finale aufzuholen gilt. Dieses findet am kommenden Montag (11. März) in Kranjska Gora in Slowenien statt.
Riesenslalom mit Verspätung
Einen Startplatz hatte Noger zuletzt im Weltcup aber auch so auf sicher. Seit seinem Debüt im Dezember in Alta Badia wurde er für jeden Riesenslalom auf höchster Stufe aufgeboten – mal abgesehen von jenem der WM. Auch im letzten Bewerb in dieser Kategorie vor dem Weltcup-Finale wird der 26-Jährige heute Samstag dabei sein – trotz Schmerzen. Er startet mit der Nummer 29 so früh wie noch nie im Weltcup. Zwar liegt Noger in der Riesenslalom-Weltrangliste «nur» auf Position 39. Jedoch sind gleich mehrere besser klassierte Fahrer verletzt und lassen Slowenien aus, so dass Noger in die Top 30 rutscht.
Doch ohaläts: Das Rennen konnte nicht wie geplant um 9.30 Uhr gestartet werden. Nebel im oberen Streckenteil verhinderte dies. Der Start erfolgte mit zweistündiger Verspätung um 11.30 Uhr. Der zweite Lauf ist für 14.30 Uhr geplant.