Nun sind alle Entscheidungen dieser Saison im regionalen Fussball gefallen. Zum Schluss war noch zu klären, ob in der 3. Liga der Männer das beste Breitensport-Team des FC Wil den Ligaerhalt in der letzten Runde in extremis doch noch schafft. Die Antwort lautet: nein. Denn die Equipe von Trainer und Präsident Faton Ramadani, welche vor einem Jahr aufgestiegen war, verlor zuhause gegen Zuzwil mit 2:4 und muss wieder in die 4. Liga runter. Vier Niederlagen in den letzten fünf Spielen der Saison waren zu viele. Auch ein Sieg im letzten Spiel hätte allerdings nichts mehr genutzt. Bereits seit einer Woche steht fest, dass mit dem FC Dussnang ein Verein aus der Region Wil in die 3. Liga aufsteigt.

Für den FC Wil gab es am Sonntag aber auch gute Kunde. Die Frauenmannschaft schaffte den erstmaligen Aufstieg in die 1. Liga. Und dies ausgerechnet gegen Verfolger FC Eschenbach, der ebenfalls noch aufsteigen konnte. Mindestens ein Punkt musste her – und ein Punkt wurde eingefahren. 1:1 endete das Auswärtsspiel, zum welchem Eliane Täuber für die Äbtestädter kurz vor der Pause das entscheidende Ausgleichs-Tor beisteuerte. Bemerkenswert ist die Fairness: Nur gerade drei Verwarnungen hat die Mannschaft kassiert – in der ganzen Saison.

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So wurde am Samstag in der 2. Liga gespielt:

Das Derby in Bazenheid hatte von Beginn weg hohen Unterhaltungswert. Die U20 des FC Wil, welche wie die Toggenburger nur gerade zwei Feldspieler auf der Ersatzbank hatte, suchte sofort den Führungstreffer – und fand ihn. Nach einem Torwartfehler der Gastgeber war Arian Arifaj zur Stelle. Nur fünf Minuten später erhöhte Eralb Foniqi per Foulelfmeter auf 2:0 für die Gäste. Weil sich auf der anderen Seite die Wiler ebenfalls nur mit einem Foul zu helfen wussten, verkürzte Filipe Ramada für den FC Bazenheid ebenfalls vom Elfmeterpunkt.

Nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag. Foniqi wurde perfekt lanciert und schob zum 3:1 ein. Nur drei Minuten später erhöhte Isak Beka auf 4:1. Bazenheid taumelte in dieser Phase, kämpfte sich aber zurück. Ein kurioses Eigentor der Wiler brachte bei den Gastgebern den Glauben zurück. Und siehe da: In der 85. Minute verkürzte Patrick Peters auf 3:4, ehe der eingewechselte Marco Bischofberger kurz vor Ende für das 4:4 sorgte. «Die Qualität hat nicht gestimmt», sagte Wils Trainer Fabinho nach dem Spiel. Es sei nicht akzeptabel, in der Schlussphase einen Dreitore-Vorsprung zu verspielen. Bazenheids Trainer Eddy Coutinho sagte: «Am Anfang hatte Fabinho Spass, am Schluss ich.»

Ärgerliche Niederlage für Uzwil

Bei Aufstiegs-Aspirant Kreuzlingen war der FC Uzwil gut im Spiel. Ein unnötiger Elfmeter brachte aber die Hausherren vor der Pause in Front. Zuvor hatten es die Uzwiler mehrfach verpasst, in Führung zu gehen. Die Gäste konnten erst nach der Pause reagieren.

Nur kurz nach Wiederbeginn fiel der verdiente Ausgleich durch Getuart Asani. Der FC Uzwil war nun die bessere Mannschaft und dem Führungstreffer nahe. Mit ihrer nahezu einzigen Möglichkeit im zweiten Durchgang gingen aber die Kreuzlinger wieder in Führung. Nach einem unnötigen Ballverlust war Giovanni Penterelli für das siegbringende 2:1 der Gastgeber verantwortlich. Weil im Parallelspiel Leader Balzers gegen Widnau mit 4:0 gewann, reichte den Thurgauern dieser Sieg nicht zum Aufstieg.

Die Trainer ziehen ein Fazit

Rückblickend auf die Saison ist Fabinho zufrieden mit dem Abschneiden seiner Mannschaft. Er fügte aber auch an, dass noch einiges fehlt und man das in den nächsten Wochen in den Trainings aufholen muss. Insgesamt ist das Kader derzeit zu schmal, was in der nächsten Saison verbessert werden muss. Er hätte sich gewünscht, dass man sich bereits in der Hinrunde den Abstiegssorgen entledigt hätte. Stattdessen musste aber auch fast die komplette Rückrunde dafür herhalten, die Liga-Zugehörigkeit sicherzustellen. Und es brauchte wiederholt die Unterstützung von Akteuren aus der Challenge-League-Mannschaft. Insgesamt entspricht das Abschneiden der Wiler den Kräfteverhältnissen. Lang war das Team ein Abstiegskandidat. Wie eigentlich immer in den vergangenen Jahren war eine Leistungssteigerung in der zweiten Saisonhälfte für den Ligaerhalt verantwortlich. Man wusste in vielen Spielen mit offensivem Fussball zu gefallen. In den 26 Partien mit Wiler Beteiligung fielen ganze 125 Tore. Das sind im Durchschnitt fast fünf Treffer pro Spiel. Wahnsinn – und mit Abstand Liga-Höchstwert.

Auch in Bazenheid ist man mit der Saison insgesamt zufrieden. Auf die zwischenzeitliche Leaderposition folgte das Einpendeln auf Platz fünf. Oft fehlten nur Kleinigkeiten. Trainer Eddy Coutinho, nach Heris Stefanachi und Emilio Gesteiro der dritte Trainer in dieser Saison an der Seitenlinie, sagt: «Bazenheid ist eine Mannschaft, die du pushen musst, die du foltern musst und den Weg zeigen musst.»

Im Schlussfazit zur abgelaufenen Spielzeit sieht Uzwil-Trainer Sokol Maliqi das letzte Spiel in Kreuzlingen als Musterbeispiel: «Wir waren oft gut, aber zu wenig gut für den ganz grossen Coup.» Insgesamt darf man aber von einer gelungenen Saison sprechen, wenn auch die Vorrunde nicht befriedigend war. Die Auftritte in der zweiten Saisonhälfte wussten deutlich besser zu gefallen. Alles in allem sind es sechs Punkt weniger als in der vergangenen Spielzeit, in welcher der FC Uzwil einen clubinternen Punkterekord in der 2. Liga interregional aufgestellt hatte. Der Verein habe sich gut präsentiert und sei auch gut aufgestellt. Die Philosophie innerhalb des Clubs passe.

So gut ist die Prognose von hallowil.ch eingetroffen

Vor Saisonbeginn hat sich hallowil.ch aufs Glatteis gewagt und für die drei Teams der Region Wil eine Prognose gewagt. Für den FC Uzwil wurde Platz 1 und somit die Promotion vorhergesagt. «Mit dieser Mannschaft muss der Aufstieg resultieren – und tut es auch», schrieb hallowil.ch im vergangenen August. Fazit: Fehlprognose. Die Hinrunde war schlicht zu schlecht, um Aufstiegskandidat zu sein. Für den FC Bazenheid sah dieses Portal «einen Platz im breiten Mittelfeld» ohne Ambitionen gegen oben und unten. Fazit: Gut getroffen. Auch wenn Bazenheid phasenweise ganz oben dabei war: Wirklich ein Aufstiegsaspirant waren die Toggenburger nie. Auch für die U20 des FC Wil prognostizierte hallowil.ch einen Platz im gesicherten Mittelfeld – mit einer abermals stärkeren Rück- als Hinrunde. Fazit: Zwar wurde der Ligaerhalt erst in der vorletzten Runde sichergestellt. Alles in allem ist auch diese Prognose recht gut eingetroffen.

Resultate, 2. Liga interregional, Gruppe 6, 26. und letzte Runde:
Bazenheid – Wil U20 4:4
Kreuzlingen – Uzwil 2:1
Chur – Rüti 3:2
Amriswil – Seuzach 2:1
Dübendorf – Uster 2:3
Blue Stars Zürich – Frauenfeld 3:0
Balzers – Widnau 4:0

Schlussrangliste:
1. Balzers 26/59. 2. Kreuzlingen 26/57. 3. Rüti 26/42. 4. Uzwil 26/41. 5. Bazenheid 26/40. 6. Blue Stars Zürich 26/37. 7. Amriswil 26/36. 8. Chur 26/34. 9. Widnau 26/33. 10. Wil U20 26/33. 11. Seuzach 26/31. 12. Uster 26/30. 13. Dübendorf 26/24. 14. Frauenfeld 26/19.

Balzers steigt in die 1. Liga auf. Uster, Dübendorf und Frauenfeld steigen in die 2. Liga ab.

2. Liga regional: Alle Teams der Region punkten

Auch eine Liga tiefer wurde am Samstag die letzte Runde gespielt. Für die Teams der Region Wil waren die wichtigsten Entscheidungen bereits zuvor gefallen. Der FC Sirnach gewann sein Spiel gegen den FC Wattwil-Bunt zuhause mit 4:2 und schliesst die Saison im 6. Rang ab – und somit in der oberen Tabellenhälfte. Das war lange nicht zu erwarten, befanden sich doch die Hinterthurgauer doch noch vor einigen Wochen im Abstiegskampf. Doch mit dem neuen Trainer José Rivero kam die Wende zum Guten und es musste nur noch eine Niederlage hingenommen werden – gegen Aufsteiger Calcio Kreuzlingen.

Gegen die souveränen Thurgauer holte der SC Bronschhofen im letzten Saisonspiel ein beachtliches 0:0 und schloss eine starke Saison würdig ab. Bemerkenswert: Calcio Kreuzlingen beendet die Spielzeit ohne eine einzige Niederlage – in Meisterschaft und Cup.

Das Serben-Team des FC Uzwil holte ebenfalls auswärts ein beachtliches Unentschieden. Das 1:1 wurde beim formstarken «Zwei» des FC Rapperswil-Jona erreicht. Als Tabellen-Neunte haben die Uzwiler schliesslich acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Mannschaft in der gesamten Hinrunde nur sechs Punkte gewonnen hatte. In der Rückrunde waren es dreimal mehr.

Resultate, 2. Liga regional, Gruppe 2, 22. und letzte Runde:
Sirnach - Wattwil Bunt 4:2
Calcio Kreuzlingen – Bronschhofen 0:0
Rapperswil-Jona II – Uzwil Serben 1:1
Abtwil-Engelburg – Winkeln 5:3
Arbon – Wängi 1:1
Bischofszell – Herisau 1:4

Schlussrangliste:
1. Calcio Kreuzlingen 22/56. 2. Abtwil-Engelburg 22/41. 3. Rapperswil-Jona II 22/41. 4. Bronschhofen 22/37. 5. Arbon 22/32. 6. Sirnach 22/28. 7. Wängi 22/26. 8. Winkeln 22/25. 9. Uzwil Serben 22/24. 10. Wattwil Bunt 22/23. 11. Herisau 22/16. 12. Bischofszell 22/14.

Calcio Kreuzlingen steigt in die 2. Liga interregional auf. Herisau und Bischofszell steigen in die 3. Liga ab.