«Die haben mit dem Geld nur so um sich geschmissen. Millionen wurden für Autos wie Maybach, Bugatti und Lamborghini ausgegeben. Es konnte nur das beste vom Besten sein.» Das sagt ein Insider und Branchenkenner zu hallowil.ch. Er spricht von jener Firma, die vergangenen April Büros mitten in Wil bezogen hat. Es sei eine monatliche Rendite von sechs Prozent versprochen worden. «War ja relativ logisch, dass dies langfristig nicht funktionieren konnte», sagt der Insider weiter.

Und tatsächlich: Laut Informationen des «Blick» seien kürzlich alle Büros der Firma aufgegeben worden – und alle zehn Mitarbeiter entlassen. Mehrere Betroffene machen laut dem Boulevardblatt geltend, noch auf Lohn zu warten. Das Unternehmen hat sich auf Kryptowährungen spezialisiert. Dank einem Investment-Produkt sollten auch Laien von Bitcoins profitieren können. Ab 10'000 Franken veräusserte das Unternehmen seiner Kundschaft eine so genannte Mining Hardware, welche Kryptowährungen herstellt. Laut dem «Blick» kaufte das Unternehmen seinen Investoren diese geschürften Coins monatlich zu Fixpreisen ab.

Auch die Ehefrau unter Verdacht

Scheinbar ist das Geschäftsmodell nicht aufgegangen. Die Homepage der Firma wird seit geraumer Zeit gewartet und auch die Justiz ist mittlerweile aktiv geworden. Laut dem Boulevardblatt hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Thurgau – die Firma hat ihren Hauptsitz im Bezirk Weinfelden – ein Strafverfahren eingeleitet, hält sich aber sonst bedeckt. Laut Informationen der besagten Zeitung gehe es um den Verdacht auf Betrug und Geldwäscherei. Im Fokus stehe insbesondere eine Überweisung von fünf Millionen Franken eines Geschäftsmannes, der in das Kryptogeschäfts-Modell investieren wollte.

Dem «Blick» liegt zudem ein Betreibungsregister-Auszug vor, der Forderungen über zwölf Millionen Franken gegen das Unternehmen auflistet. Mittlerweile ist der Inhaber der Firma als einziger Verwaltungsrat gelistet. Die Zeitung «20 Minuten» berichtet nun, dass der Mann festgenommen worden sei. Gegen fünf weitere Verwaltungsräte der Firma laufe ebenfalls ein Verfahren. Auch die Ehefrau des Firmengründers sei darunter. Zudem sei eine Hausdurchsuchung durchgeführt worden.