Die Theateraufführung der Geschichte vom Entebüsi lockte am Abend Hunderte von Besucherinnen und Besuchern ins Festzelt am Brunnenfest in Weieren. Der Nachmittag gehörte vor allem den Kindern.Vielfältiges und kreatives Angebot
Schon am Nachmittag war das Brunnenfest in Weieren einen Besuch wert. Mit einer breiten Palette von Unterhaltungs- und Wettkampfmöglichkeiten wurden vor allem die Kinder angesprochen. Mit Pumpe und Wasserstrahl mussten Bälle von Flaschenhälsen gespritzt werden. Gleich nebenan beim Wassertransport mit Becher waren eine sichere Hand und gutes Gleichgewicht im Slalomlauf gefragt.

Viele Kinder liessen es sich nicht nehmen, auf Pferd oder Pony zu reiten oder sich mit den Eltern auf einer kleinen Kutschenfahrt zu vergnügen. Am blitzblank geputzten Jubiläumsbrunnen mit Baudatum 1892 fischten Dutzende Mädchen und Buben um die Wette. Im Traktörlirennen zeigten sich die Mädchen ebenso geschickt und zielstrebig wie die Jungen. Fleissig schrieb man sich ein für das (Plastik-)Entenrennen im Dorfbach.

Emotionen beim Töfflitreffen
Der Aufmarsch von alten Töffli litt etwas unter der Konkurrenzveranstaltung in Bazenheid, wo gleichentags zum zweiten Toggenburger Töfflitreffen eingeladen wurde. Trotzdem liessen es sich einige Unentwegte nicht nehmen, ihren fahrbaren Untersatz zu präsentieren. Besitzer aller Alterskategorien, vom Jugendlichen bis zum 70-jährigen Veteran, erklärten, dass mit einem Töffli viele Emotionen verbinden seien. Es existiert daher ein ähnlicher Oldtimer-Markt wie bei Autos oder Traktoren. Viele brauchten den Hobel erstmals als Stift für die Fahrt zum Arbeitsplatz.

Unter den über 20 Töffli waren auch einige Raritäten auszumachen. Blickfang waren neben einer alten Ducati vor allem die beiden Vélosolex aus den Siebzigerjahren, damals auch als Reifenschleifer bekannt. Nicht fehlen durfte ein Mofa Marke Eigenbau mit einer unglaublichen Walze von Hinterreifen.

Brunnenkorporation Weieren Ost
Das erste Weierer Brunnenfest fand im Jahr 1992 statt zum hundertjährigen Jubiläum des Dorfbrunnens. Seither hat jeweils ein OK um Korporationspräsident Jürg Gähwiler in unregelmässigen Abständen drei weitere Feste organisiert. Die Erwartungen bezüglich Besucheraufmarsch wurden immer erfüllt, gaben sich doch mindestens 250 bis 300 Festfreudige ein Stelldichein.

Die Ressorts sind klar verteilt. Peter Hug amtiert als Finanzchef, Patrizia Keller rekrutiert Sponsoren, Pia Steiner führt das Sekretariat, Beat Brunner ist für bauliche Belange verantwortlich, Jeannette Baumgartner für die Kinderspiele und Cécile Brunner ist für die Festwirtschaft zuständig.

Damals …
Es gibt Menschen, die behaupten, früher sei alles besser gewesen. Sicher ist, dass vieles anders war. So konnte man laut OK-Präsident Gähwiler beim ersten Weierer Brunnenfest die Durchgangsstrasse in Weieren problemlos schliessen und absperren, die Postautokurse wurden einfach umgeleitet. Punkto Bevölkerungsaufmarsch soll das erste Fest ein Rekordanlass gewesen sein.

Die diesjährige Ausgabe wird im Rückblick gewiss nicht weit vom Rekord entfernt sein. Auch damals schon spielte die Bürgermusik auf und ihr haftet nach den letzten beiden Festen der Ruf an, jeweils den Regen mitzubringen, denn pünktlich zu Beginn ihres Auftritts setzte auch dieses Jahr wolkenbruchähnlicher Regen ein.

Entenbüsi als Bühnenspiel
Weit über die Grenzen Weierens hinaus ist das Entebüsi bekannt. Für das 4. Weierer Brunnenfest liessen sich die Organisatoren etwas Spezielles einfallen: die Geschichte des Entebüsi als Bühnenspiel, angekündigt als Entebüsi-Spektakel. Der Streit um ein Wegrecht zwischen den Bauern Kuonz und Wick auf der einen Seite und Müller Scherrer auf der anderen fand im 17. Jahrhundert statt und endete vor dem Richter, was urkundlich belegt ist. Dass dieser Rechtsstreit schliesslich zum Entenbüsi führte, liegt quellenmässig eher im Dunkeln.

Um diese Geschichte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, setzten die Schauspielerinnen und Schauspieler um Vreni und Cécile Brunner den ihnen vorliegenden Text in ein Bühnenspiel um. Dass ihnen dies in hervorragender Manier gelang, beweisen einerseits der grosse Publikumsaufmarsch, andererseits der anhaltende Applaus und die anschliessenden Komplimente. Die mit viel Sinn für das Detail gewählten Kleider und Requisiten trugen das Ihre bei zu einem rundum gelungenen Theaterspektakel.

Wer in den hinteren Reihen nicht jedes Wort verstanden hat, kann den Inhalt der Geschichte unter diesem Link nachlesen und mit den optischen Eindrücken aus dem Festzelt verbinden:
http://www.sagen.at/texte/maerchen/maerchenbeitraege/ente_buesi.htm

zur Bilderreihe Kinderspiele
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