Wenige Tage nach dem Ende der Saison in der 2. Liga regional vermeldete der FC Sirnach auf seiner Homepage den Zuzug eines bekannten Trainers: Fabinho, der im Jahr 2004 als Spieler massgeblich dazu beigetragen hatte, dass der FC Wil seinen grössten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern konnte und in Basel den Cupsieg holte. Beim 3:2-Erfolg im Final gegen die Grasshoppers war Fabinho mit zwei verwerteten Penaltys die grosse Figur. Nach dem Ende seiner Aktiv-Karriere übernahm der heute 43-Jährige beim FC Herisau das Fanionteam in der 2. Liga regional. Dieses trainierte er sieben Jahre und führte es wiederholt in die oberen Ränge. Anfangs der mittlerweile abgeschlossenen Rückrunde stellte er im Appenzellerland das Traineramt allerdings zur Verfügung.
Der Lockruf des Profiklubs
Rund einen halben Monat später ist bereits wieder alles anders: Fabinho, auf der offiziellen Seite des Ostschweizerischen Fussballverbandes bereits als Trainer der Sirnacher vermerkt, wechselt zum FC Wil. Dort übernimmt er die U20-Mannschaft und somit das älteste Nachwuchsteam. «Der FC Wil ist eine Profimannschaft. Da kann ich fast jeden Tag mit etwa 18 Spielern trainieren», begründet Fabinho seine Kehrtwende. Mit den Sirnachern sei er zuvor mündlich einig gewesen. Einen Vertrag habe er aber noch nicht unterschrieben gehabt. ««Diese Berufung ist für mich eine grosse Ehre. Als ehemaliger Spieler habe ich den FC Wil immer in meinem Herzen getragen. Nun werde ich belohnt», wird Fabinho in der Medienmitteilung des FC Wil zitiert. Am Dienstagabend leitete er das erste Training in der IGP-Arena.
Laut FC-Wil-Mediensprecher Dani Wyler sei es in den vergangenen Tagen schnell gegangen und ein erster Kontakt sei am vergangenen Freitag erfolgt. Zuvor hatte es nämlich lange so ausgesehen, als würde Rückrunden-Trainer Emilio Gesteiro bei den Wilern weitermachen. Laut dessen Aussagen stand man kurz vor einem Vertragsabschluss. Wyler sagt, dass der FC Wil ihm einen neuen Kontrakt vorgelegt habe, es aber zu keiner Einigung gekommen sei und somit der auslaufende Vertrag nicht verlängert werde. Erst danach sei man auf Fabinho zugegangen.
Somit bekommen die jungen Wiler schon wieder einen neuen Trainer. In der vergangenen Hinrunde war Denis Sonderegger Übungsleiter gewesen und in der Winterpause durch Gesteiro ersetzt worden. Dieser führte das Wiler U20-Team vom vorletzten Platz ins gesicherte Mittelfeld auf Platz sieben und schaffte vorzeitig den Ligaerhalt in der 2. Liga interregional.
Zweiter Brasilianer kehrt zurück
Der Brasilianer hat beim FC Wil wegen den beiden Cupfinal-Toren nahezu Legendenstatus. Er ist dem Verein stets verbunden geblieben, spielt aktiv in der Senioren-Mannschaft und trainierte ab 2013 während einigen Jahren die F-, E- und D-Junioren der Breitensport-Abteilung.
Fabinho ist bereits der zweite Brasilianer, der diesen Sommer in den Profisport-Bereich der Wiler zurückkehrt. Der zweite ist Silvio, der im Fanionteam für mehr offensive Durchschlagskraft sorgen soll.» Für beide war der FC Wil in der Aktiv-Zeit die erste Station in der Schweiz gewesen.