Über 400 Leute haben sich an diesem sommerlichen Samstagmittag auf dem Schulhausplatz von Jonschwil eingefunden, um der Uraufführung des «Bundesrätin Karin Keller-Sutter-Marsch» beizuwohnen. Nicht nur die Hauptakteurin Karin Keller-Sutter, sondern auch die St. Galler Regierungsratspräsidentin Heidi Hanselmann und Kantonsratspräsident Daniel Baumgartner sowie zahlreiche andere regional bekannte Politiker und Politikerinnen waren anwesend.
«Ich freue mich, dass mir auch der «Marsch geblasen wird», sagt Karin Keller-Sutter. Als Jonschwiler Bürgerin sei es ihr eine Ehre, dass dieser Marsch auch von einem Sutter, nämlich Franz Sutter, komponiert wurde. Viel wisse sie nicht von Jonschwil. Aber in ihrer Kindheit hörte sie die Geschichte der «Jonschwiler Käfer» immer mal wieder. Zwischen ihren Eltern sei diese Geschichte immer wieder scherzhaft erwähnt worden. Keller-Sutters Mutter war eine Bazenheiderin - und so hat sie ihren Jonschwiler Ehemann immer mal wieder mit der Jonschwiler-Käfer-Geschichte aufgezogen.
Geradlinigkeit aber auch Herzlichkeit
Jonschwils Gemeindepräsident Stefan Frei und Komponist Franz Sutter gaben an, dass die Idee einer Komposition schon zwei Monate vor dem Wahltermin in den Köpfen herumgeisterte. Als dann im Dezember des vergangenen Jahres Frei bei Franz Sutter nachfragte, hätte dieser schon einen Entwurf parat gehabt. Er kenne Karin Keller-Sutter zwar nicht persönlich, sondern nur aus Presse und Fernsehen. Aber das habe ihm gereicht, um ihr einen Marsch quasi auf den Körper zu schneidern. Die Merkmale ihrer Person wie Herzlichkeit und Geradlinigkeit haben zum Marsch geführt, der traditionell aus drei Teilen besteht: 1. Teil als Einleitung, 2. Teil mit Bass Soli und zum Schluss das Trio, das ein Piccolo Solo beinhaltet.
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Nachgefragt: "Komponist hat mich sehr gut abgebildet"
Frau Bundesrätin Karin Keller-Sutter, wir haben die Uraufführung "Ihres" Marsches gehört. Wie fühlt man sich, wenn man in die Ehrengarde aller «Bundesrats-Märsche» aufgenommen wurde?
Ich freue mich und fühle mich geehrt, nun auch auf dieser Liste der Bundesratskompositionen zu sein. Märsche sind ja militärischen Ursprungs und so freut es mich als Frau umso mehr, in diese Tradition aufgenommen zu werden.
Sie sind Bürgerin von Jonschwil und seit kurzem auch Ehrenbürgerin von Wil, ihrem Wohnort. Was verbindet sie ausser dem Bürgerrecht noch mit Jonschwil?
Ich bin mit der Region, also auch mit Jonschwil, tief verwurzelt. Dies auch dank meinem Vater, der mir die Werte und die Wichtigkeit der eigenen Wurzeln bewusst nähergebracht hat. Als Kind habe ich viel Zeit in Jonschwil respektive auf dem Wildberg bei meiner Gotte verbracht.
Sie mögen Punk-Rock. Wie gefällt ihnen dieser Marsch?
Komponist Franz Sutter hat mich musikalisch sehr gut abgebildet. Der Marsch hat harmonische Teile, aber auch Passagen, die lauter und mit mehr Kraft gespielt werden. Ja, der Marsch gefällt mir und ich bin stolz darauf.
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