Ein herrlicher Sonnentag vergoldete die Viehschau, welche zur bäuerlichen Kultur einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde gehört. Der Braunviehzuchtverein Lütisburg mit Präsident Ueli Achermann und Erwin Rüegg, dem Schauverantwortlichen und Verbindungsmann zwischen dem Verein und dem Schweizerischen Braunviehzuchtverband, organisierte den Anlass.  Zehn Landwirtschaftsbetriebe brachten rund 240 Tiere zum Schauplatz. Die Familie Barbara und Cornell Thalmann vom Schaubetrieb „Buurehof zom Aaluege“ stellte ihr Gelände zur Verfügung. Der Schauabend mit Preisverteilung findet erst am Samstagabend statt.

Braunvieh auf den Strassen

Am Freitagmorgen gehörte die Strasse hinauf von Lütisburg nach Tufertschwil und vom Winzenberg zum Schauplatz während einer Stunde mehrheitlich dem Rindvieh. Zehn Braunviehzüchter brachten ihre Tiere gestaffelt zum Schauplatz. Zahlreiche Zaungäste verfolgten entlang der Durchgangsstrasse die farbenfrohe Auffuhr, was die Verbundenheit mit der Bevölkerung zeigte. Viele Kühe waren mit Kopfschmuck und Glocken oder Treicheln ausgestattet. Die Bauern und Begleitpersonen traten oft in einheitlicher Kleidung oder gar in sennischen Trachten auf. Vom Winzenberg her führten Trachtenmädchen mit einigen weissen Ziegen eine Herde an.

Dann verschob sich das Geschehen auf den Schauplatz. In Reih und Glied wurden die 240 Tiere an die in 21 Abteilungen unterteilten Lattenreihen angebunden. Für eine neutrale Beurteilung der aufgeführten Tiere waren die drei Experten Sepp Räss, Lömmenschwil, Walter Jost, Urnäsch und Philip Senn, Niederhelfenschwil verantwortlich.

Zuchtfortschritte erstreben

Als Ziele des Braunviehzuchtvereins gelten Wirtschaftlichkeit und Leistungsstärke. Dass diese Vorgaben von den Züchtern mit Erfolg angestrebt werden, stellten auch die Experten in ihrer Schlussbeurteilung fest. „Für die Landwirte ist die Schau ein Höhepunkt im Zuchtjahr. Wir haben einen erfreulichen Tag mit schönem Wetter, guter Organisation und einem beeindruckenden Braunviehbestand mit starken Spitzentieren erlebt.“ So steht die Lebensleistung der bei dreizehn Lactationen stehenden Ehrenkuh Alaska aus dem Stall von Michael und Erwin Rüegg bei bereits 118‘544 kg. Züchter Ueli Achermann erreichte mit seiner Leni ebenfalls über 100‘000 kg. Im grossen Schauring auf dem Vorplatz, der mit einer dicken Strohschicht ausgelegt war, konnten die Züchter in verschiedenen Kategorien ihre ausgewählten Tiere vorführen.

Freude bei den Siegern

Allgemein attestierten die Schauexperten den Züchtern ein ausgeglichenes Potenzial auf hoher Qualitätsstufe. Als Fitnessstar wählten sie die wirtschaftlichste Kuh Viva von Ueli Achermann. Das schönste Geschwisterpaar führte die Familie Lusti vom Winzenberg vor. Aus dem gleichen Stall kommt die beste Erstmelkkuh Darling. Der Schöneuterpreis der älteren Abteilung ging an Patria von GG Meile. Ueli Achermann glänzte auch mit der OB-Kuh (Original-Braune) Verona. Der Neu-Experte Philip Senn hatte eine ganze Reih Jungtiere zu beurteilen. Senn stammt aus einer Niederhelfenschwiler Bauernfamilie, in der schon sein Grossvater und ein Onkel langjährige Zuchtbuchführer waren. Er kürte das Rind Sardona der Familie Lusti zur Siegerin.

Der Höhepunkt war die Wahl der Miss Lütisburg 2018. Aus mehreren fast gleichwertigen Tieren verliehen die Experten der sechsjährigen Elona den Titel. Gross war der Jubel des ganzen Teams der GG Meile, Tobias und Walter, dass Elona als Schönste der im Final stehenden Kühe auserwählt wurde.