Die St.Mauritiuskirche von Lenggenwil war schon lange vor dem Gottesdienstbeginn bis auf den letzten Platz besetzt. Spätere Besucher mussten auf die Empore oder nahmen Stehplätze ein. Offensichtlich waren der Zelebrant des Festgottesdienstes, der frühere Pfarrer des Seelsorgeverbands Niederhelfenschwil-Lenggenwil, Pater Josef Rosenast, sowie die Mitwirkung des bekannten Engelchörli Appenzell Grund für den Ansturm. So stand die kirchliche Feier zum Hochfest Christi Himmelfahrt ganz im Zeichen appenzellischer Stimmung.
In seiner humorvollen Predigt sprach Josef Rosenast im Hinblick auf die Neuuniformierung der Musig Lenggenwil das Thema Uniform an. Sie sei ein Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft. In der Musik seien viele Instrumente notwendig, um ein funktionierendes Orchester zu bilden. In der Kirche gelte dies im Bekenntnis zum Volk Gottes. Die neue Uniform wird dann am Sonntag zum Abschluss des sechstägigen Festes der Öffentlichkeit präsentiert.
Jodelvorträge in der Kirche
Im Anschluss an den Gottesdienst sangen in der Kirche sieben Jodlerclubs und Chöre aus der Region ihre Naturjodel und Lieder, die ein Stück weit eine heile Welt vermittelten. Mit ihren Vorträgen überzeugten sie ihre Anhänger und die Freunde des Volksgesangs. Die Konzerte der verschiedenen Chöre füllten auch am Nachmittag die Kirche. So freuten sich neben dem Engelchörli auch das Schötze-Chörli Stein AR, der Jodlerclub Aelpli, Niederwil, der Jodlerclub Uzwil, der Jodlerclub Wil sowie die Thurgauer Jodler am Bischofsberg und das Heimatchörli Gottshaus über den grossen Applaus des Publikums.
Das prächtige Wetter führte dazu, dass die dunkle Barhütte erst am Abend betrieben wurde und die vorgesehenen Auftritte der Volksmusikformationen auf dem Vorplatz stattfanden. Die Lenggenwil „Swisswood Alphorns“ brachten mit ihren Darbietungen eine besondere Note in die Mittagspause.
Vielseitige Volksmusik in vier Lokalen
Im Festdörfli traten in den vier Lokalitäten Hauptzelt, Lawenshütte, Weinterasse und Barhütte vom Vormittag bis nach Mitternacht hochkarätige Volksmusikformation auf. Besonders beliebt waren bei frühlingshaftem Wetter die Sitzplätze im Freien. Von Ländlermusik über den böhmischen Blasmusikstil bis zu Brass-Melodien sorgten die Formationen für eine fröhliche Stimmung. Die Gruppen wechselten sich in den verschiedenen Lokalen ab, so dass die zahlreichen Besucher die Möglichkeit bekamen, alle Gruppen hören zu können.
Nicht weniger als sechsmal eine Stunde spielte der aus dem Fernsehen bekannte Appenzeller Frowin Neff mit seinen drei Kollegen in verschiedenen Lokalen. Die Herzen der Zuhörenden eroberten die beiden zehn- und elfjährigen Nino und Kilian Nef, die mit ihrem Vater Werner mit traditioneller Appenzeller Musik für Kurzweil sorgten. Schwyzerörgelimusik spielte die vier Frauen der Formation „Huusfraue-Gruess“.
Vielseitige Volks- und Blasmusik
Einen völlig anderen Stil präsentierten die zehn Damen von „Pocketful Of Brass“ mit viel Charme und Brass-Sound. Mit Blasmusik im böhmischen Stil unterhielt die Blaskapelle „Alpenblech“ aus dem Allgäu. Ebenfalls Blasmusik vom Feinsten boten „Die jungen Helden“, die „BombrasstisCH“ aus dem Neckertal, die Formation „Fihuspa“ oder die Toggenburger „Six Päck“. Urchig ging es bei der Ländlerkapelle Tanzboden her, wie auch beim Appenzeller Quartett „Holdrio“. Alte Streichmusiktitel in verschiedenen Rhythmen brachte das „Appenzeller Echo“ zu Gehör. Lüpfige Appenzellermusik spielte die Kapelle „Rondom“ und die Kapelle „Holdrioo“.
Insgesamt war OK-Präsident Franz Meienhofer mit dem reibungslosen Verlauf des Volksmusiktages und dem Besucheraufmarsch mehr als nur zufrieden.
Am Samstag geht es in Lenggenwil mit einem grossen Töffli-Treff und über 1200 Teilnehmern weiter. Dabei soll ein Weltrekord geknackt werden. Mit dem Kinderfest samt Neuuniformierung am Sonntag wird der Gorssanlass abgeschlossen. Ebenfalls am Wochenende findet, wenn auch nicht im Rahmen von „Top Of 19“ im nahen Kradolf-Schönenberg das Thurgauer Kantonalmusikfest statt. hallowil.ch wird über diese Anlässe berichten.