Uzwil gegen Argovia – so lautete im Frühling die Finalpaarung im Kampf um den Schweizermeistertitel. Damals gewann Uzwil und feierte den Schweizermeistertitel. Nun, ein halbes Jahr später, standen sich die beiden Teams zum Saisonstart wieder gegenüber. Und Uzwil wurde mit einer veritablen Schlappe zurück auf den Boden der Realität geholt. Gleich mit 0:8 wurde man vom Vizemeister abserviert, hatte nicht den Hauch einer Chance. Erklärungen für diesen miserablen Saisonstart sind nur schwer zu finden. Klar, Argovia war stark und in bester Verfassung. Ebenso klar, dass Uzwil auf den Olympiaanwärter Artem Pochtarev verzichten musste, weil dieser international an diesem Wochenende unterwegs war. Auch die jungen Spieler können und dürfen nicht als Ausrede vorgeschoben werden. Viel mehr war Uzwil als Team nicht bereit. Man bot dem Gegner keine Paroli, niemand wuchs über sich hinaus und die Führungsspieler übernahmen zu wenig Verantwortung. Das Kollektiv versagte – und zwar genau so deutlich wie das Resultat.
Umstellungen bringen die Wende
Bittere Tränen konnten aber keine vergossen werden. Weil schon tags darauf wurde Lokalrivale St.Gallen empfangen. Die Hauptstädter waren am Vortag gegen Aufsteiger Lausanne mit einem Sieg gestartet und traten demzufolge in guter mentaler Verfassung an, während die Uzwiler ihren Schiffsbruch unbedingt vergessen machen wollten. Und dies gelang erstaunlich gut. Auch weil Cheftrainer Iztok Utrosa die Mannschaftsaufstellung nochmals umkrempelte. Die Männerdoppel und das Mixeddoppel wurden neuformiert. Dazu standen insgesamt vier Eigengewächse in der Startaufstellung – erstmals auch Irina Kölbener, die im Frauendoppel ihren ersten NLA-Einsatz absolvierte. Diese Impulse waren wichtig für die Mannschaft. Nun präsentierte sie sich mit einer deutlich besseren Körpersprache, zeigte den Willen zum Sieg. Letztlich besiegte Uzwil mit einer guten Teamleistung St.Gallen klar. Man behielt stets die Oberhand, währenddessen der Lokalrivale kaum Gegenwehr bot. Der Meister reagierte also postwendend auf die Schlappe.
Aber wo steht nun Uzwil? Das ist nach dieser ersten Doppelrunde schwierig zu beurteilen. Die Situation sieht sicher besser aus, wenn Leader Artem Pochtarev mit von der Partie ist. Aber auch die weiteren Führungsspieler müssen Verantwortung übernehmen, um die neue Generation ins Team zu integrieren. Das braucht die nötige Geduld. Und ein Fehltritt zum Saisonstart ist noch kein Beinbruch. (pd)
Resultate, NLA, 1. + 2. Runde:
Argovia – Uzwil 8:0
Uzwil – St. Gallen-Appenzell 6:2
St. Gallen-Appenzell – Lausanne 6:2
Tafers-Fribourg – La Chaux-de-Fonds 6:2
Zürich – Yverdon 5:3
Yverdon – Tafers-Fribourg 2:6
La Chaux-de-Fonds – Zürich 5:3
Lausanne – Argovia 3:5
Rangliste:
1. Argovia 2/7. 2. Tafers-Fribourg 2/6. 3. St. Gallen-Appenzell 2/4. 4. Zürich 2/4. 5. La Chaus-de-Fonds 2/4. 6. Uzwil 2/3. 7. Yverdon 2/2. 8. Lausanne 2/2.
Nächste Spiele (3. + 4. Runde):
Samstag, 19. Oktober: Lausanne – La Chaux-de-Fonds (14.00 Uhr), St. Gallen-Appenzall – Tafers-Fribourg (14.30 Uhr), Zürich – Argovia (16.00 Uhr), Yverdon – Uzwil (17.00 Uhr).
Sonntag. 20. Oktober: Uzwil – Lausanne (14.00 Uhr), La Chaux-de-Fonds – Yverdon (14.00 Uhr), Tafers-Fribourg – Zürich (14.00 Uhr), Argovia – St. Gallen-Appenzell (14.30 Uhr).