"Die Physik wurde von Männern erfunden und aufgebaut", sagte ein Forscher im Rahmen eines Workshops im Kernforschungszentrum Cern in Genf über Gender-Probleme in der Wissenschaft. Er hat damit nicht nur einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, sondern auch seinen Job beim Cern verloren: Er vertrat zudem die Ansicht, Frauen gehören weniger in dieses Fach.

Das Vorurteil, dass sich Mädchen nicht für Mathematik interessieren und generell nicht für Naturwissenschaften, hält sich hartnäckig. Eine Gruppe von Kathi-Schülerinnen hat das Gegenteil bewiesen: Sie hat einen Roboter gebaut – und zwar mit Unterstützung der Firma Stihl. Dort weiss man, wie dringend Fachkräfte, und damit auch Frauen, in der Branche gebraucht werden.

Fachkräftemangel bekämpfen

Das Projekt ist Teil der „Mint“-Partnerschaft der Schule mit dem Unternehmen. Es soll Schülerinnen für Mint-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) begeistern und letztlich auch dazu dienen, den Mangel an Mint-Fachkräften zu verringern.

Die Schülerinnen waren beim Projekt in ihrer Selbständigkeit gefragt. Sie mussten zuerst Visionen entwickeln und Ideen formulieren. René Schneider, Berufsbildner der Firma Stihl, sagt: „Die Schülerinnen haben alle Ideen selbständig verwirklicht und technisch gut umgesetzt. Entstanden ist ein Drache mit leuchtenden Augen, beweglichem Mund und der Möglichkeit, Wasser zu speien. Eine eingebaute Kamera steuert zudem den Drachen.“

Das Ziel der Projektarbeit ist damit erreicht. Die Schülerinnen haben einen Einblick in technische Grundüberlegungen gewonnen und ihr Interesse für technische Zusammenhänge ist geweckt worden. Und auch für die Firma Stihl sollte die Rechnung langfristig aufgehen. Je mehr sie das technische Interesse bei Mädchen wecken kann, desto schneller ist der Fachkräftemangel behoben. (pd)