Es gehört zur guten Tradition, dass das Eidgenössische Parlamentarier- Fussballturnier, so quasi die Schweizermeisterschaft der Kantonsratsteams, mit einem geselligen Galaabend eröffnet wird. So trafen sich über 200 Gäste aus 20 Kantonen am Freitagabend im Wiler Stadtsaal. Gastgeber zu diesem Turnier und zum Galaabend war der Kanton St.Gallen und die Stadt Wil als Austragungsort. Wenn sich Links, Rechts und die Mitte gesellig vermischen, dann ist Sport im Spiel und die sonst öfters verbissenen Kämpfer/innen um Voten, Vorstösse, Anträge und Entscheide zu einer eigentlich immer wünschenswerten Einheit und Geselligkeit verschmelzen.
Politik im Hintergrund
Wenn das Durchschnittsalter der anwesenden Politiker/innen westlich tiefer ist als üblich im Ratssaal und der Lärmpegel aber ebenso laut, dann handelt es sich um den Galaabend des Eidg. Fussballturniers der Parlamentarier und einigen Parlamentarierinnen, welche sich in die Männer-Sportwelt wagten.
Moderiert wurde der Abend sehr charmant und professionell von der ehemaligen SRF Sportmoderatorin und Spitzenschwimmerin Regula Späni. Die tollen Auftritte der Bläserkids und den Turnerinnen und Turnern des RLZ Ostschweiz und des TZ Fürstenland Männer, beide aus Wil, begeisterten und rissen die die Gäste förmlich von den Sitzen. Dies verleitete Regierungsrat Stefan Kölliker sogar zu einem spontanen Tanz mit der Wiler Parlamentspräsidentin Ursula Egli auf den Stadtsaalparkett. Politisch gab es dabei kaum einen Ausrutscher, da ja beide der SVP angehören.
Die Grussworte von Stadtpräsidentin Susanne Hartmann und Regierungsrat und Sportminister Stefan Kölliker blieben angenehm unpolitisch und liessen dem sportlichen Geist den Vorrang. Auffallend auch die Begeisterung am Abend selber und Vorfreude auf den sportlichen Part. Selten erlebte man Gäste aus der ganzen Schweiz in so fröhlicher Stimmung im Stadtsaal und Gäste, welche das Gebotene auch mit vie Applaus belohnten.
Höhepunkt Auslosung
Der eigentliche Höhepunkt war dann die Auslosung der vier Fünfergruppen für das Turnier am Samstag, die von FC St.Gallen-Ikone Marc Zellweger vorgenommen wurde. Er meinte: Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben eine Glücksfee und hoffe, es allen Recht zu machen."
So haderte dann aber das Team von St.Gallen 1, da es bereits in den Gruppenspielen auf Titelverteidiger Tessin treffen werde und St.Gallen 2 in die Gruppe mit den mehrfachen Meistern (und nachmaligen Siegern) aus dem Wallis eingeteilt wurde. Kantonsrat Jigme Shitsetsang aus Wil: "Egal, wir werden alles geben und gar nichts schenken."
Drei Halbzeiten
Nach der sympathischen Vorstellung der Stadt und Region Wil, hob Stadtpräsidentin Susanne Hartmann auch den eher unpolitischen Hintergrund des Anlasses hervor und wünschte sich, dass vor allem auch die dritte Halbzeit, nämlich die gesellige der Äbtestadt, bei allen haften bleibe. Zu den jungen Musiker/innen der Bläserkids meinte sie: "Ich nehme an, dass ich euch lieber zuhöre als ihr mir, doch werde ich mich kurz halten, damit ihr die Gäste mit der tollen Musik unterhalten könnt.
Hartmann hoffte auch mit dem Appell an die Gäste im Saal, dass man auch im Westen und Süden wahrnehme, dass die Schweiz nicht in Winterthur aufhöre. Sie lobte den Fussball als einfache und sehr schöne Sportart, die für alle etwas beinhalte und wo ganz einfach das Runde ins Eckige muss. "Doch so einfach kann es aber trotzdem nicht sein. Wenn über 200 Millionen Franken für Akteure ausgegeben wird, muss da ein enormer Mehrwert vorhanden sein, oder?"
Erste Sportkontakte
Regierungsrat Stefan Kölliker lobte den Fussball grundsätzlich als Sporteinstieg Nummer 1. Er selber erlebte Sport als Eishockeytorhüter und Turner. Kölliker lobte auch die Bemühungen des Ostschweizer Fussball Future Camps, das über die Vereinsgrenzen hinweg jungen Fussballern eine Plattform biete Höheres zu erreichen.
Mit einem Appell an die Gäste im Saal, den Lärmpegel etwas zu senken und sich nicht auch jenem im Ratsaal anzupassen, liess er auch verlauten, dass er am Samstag telefonisch auf der Shopping-Tour in Wil zu erreichen sei, sollte im Team der St.Galler plötzlich Personalmangel bestehen. Ob er dann eher von Rechts die Pässe nach Links geben werde, oder aus der Mitte mit Links zu punkten versucht, liess er offen, ebenso, ob er das iPhone auf lautlos einstellen werde.
"Für heute Abend soll die Politik zweitrangig bleiben, denn Sport ist eine zu schöne Sache und eine grundsätzlich ausgezeichnete Lebensschule und sollte wirklich allen zugänglich gemacht werden. Dafür setzen wir uns ein und hoffen vielen Jungen diese einmalige Lebensschule zu ermöglichen."















