Plakate gehören zum Wahlkampf wie das Amen in der Kirche. Sie stehen an der Strasse oder hängen am Bahnhof. Teilweise ergibt sich gar ein richtiger und ziemlich unübersichtlicher Plakatwald. Leider hat auch das Verunstalten von Plakaten Tradition. Sie werden verschmiert, heruntergerissen – oder gar verbrannt. Von so einem Fall berichtet Bruno Dudli, Kantonsrat und Präsident der SVP-Kreispartei Wil. Zugetragen haben sich die Vorkommnisse an der Kreuzung Neudorfstrasse/Fürstenlandstrasse in Oberbüren, also direkt neben der Autobahnunterführung.

«In einer ersten Aktion wurden zahlreiche Plakate mit roher Gewalt aus ihren Befestigungen gerissen und gestohlen. Ob die Entsorgung fachgerecht erfolgte, darf bezweifelt werden», sagt Dudli. Und weiter: «Den Ersatzplakaten erging es teilweise ähnlich. Sie wurden angezündet und kurzerhand an Ort und Stelle vollständig verbrannt.» An die Täter richtet Dudli deutliche Worte. «Der dadurch angerichtete Kulturschaden ist diesen Vandalen und SVP-Hassern offensichtlich egal. Ihr Verständnis über Demokratie, den Umgang mit fremdem Eigentum, Umweltschutz und Anstand ist offensichtlich unterirdisch. Bestimmt jubeln nun auch andere über diese Geschehnisse. Nur diskreditieren sie sich gleich selbst», sagt Dudli.

Viele finden die Plakate störend

Auch wenn die Zerstörungswut an den Plakaten nicht zu tolerieren ist: Viele Leute haben keine Freude an der Aufforstung des Plakatwalds. In einer Umfrage der Zeitung «20 Minuten», welche vergangenen Freitag publiziert worden ist, gaben drei Viertel der Teilnehmer an, die Plakate am Strassenrand als störend zu empfinden. 

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Der Plakatwald wie hier an der Toggenburgerstrasse in Wil stört viele.