Spätestens, als eines Tages von der Decke gefallener Gips in der Wallfahrtskirche gefunden wurde, war klar: Es muss etwas gemacht werden am Gotteshaus, das im frühen 13. Jahrhundert errichtet worden ist. Um die Decke ist es nicht mehr gut bestellt, sie hat Risse und es wurde auch ein Pilzbefall festgestellt. Die Planungen, welche seit rund zwei Jahren laufen, sind mittlerweile abgeschlossen. Das Deckengemälde des Wiler Kunstmalers und späteren Ratsherrs Jakob Joseph Müller (1729 – 1801) soll erhalten, aber aufgefrischt werden. Da der Maler offensichtlich Teile einer älteren Malerei übermalt hat, ist das eine anspruchsvolle Aufgabe. Auch soll die Decke vom Schimmelpilz befreit werden. Zudem wird das Raumklima auf Vordermann gebracht und das Beleuchtungs-Konzept angepasst. Die dreckigen Wände werden gereinigt.

Im gleichen Zug wird auch das Dach von aussen instand gestellt. Denn es wurde festgestellt, dass viele Ziegel kaputt sind. Somit wird die Kirche innen und aussen für mehrere Wochen je ein Gerüst erhalten. Auch die Parkplatz-Situation wird entschärft. Denn das Ein- oder Ausparkieren ist gefährlich, da die Sicht eingeschränkt ist und auf jenem Abschnitt der Möhrikonerstrasse gerne mit überhöhtem Tempo gefahren wird. Der entsprechende Strassenabschnitt zwischen Trungen und dem Münchwiler-Kreisel wird allerdings nicht zeitgleich mit der Kirche instand gestellt. Wann das sein wird, steht noch nicht fest.

Trotz Mehraufwand soll der Kredit reichen

Bereits klar ist, dass die Sanierungsarbeiten in und an der Kirche am 7. Januar 2019 beginnen. Wie lange sie genau dauern, steht noch nicht im Detail fest. Das hängt davon ob, wie schlecht es der Decke wirklich geht und wie viel gemacht werden muss. Im Februar lässt sich eine klare Aussage betreffend Baudauer machen. Das Ziel ist, am 12. Mai fertig zu sein. Allerspätestens im Juli sollte es soweit sein. Denn ab jenem Zeitpunkt sind wieder Hochzeitstermine für jenen Ort vergeben worden.

 
Hier erklärt der Bauverantwortliche Oliver Jäger, wie die Wallfahrtskirche Maria Dreibrunnen auf Vordermann gebracht wird.

Die Kosten belaufen sich auf 860'000 Franken. Auf die katholische Kirchgemeinde und somit deren Steuerzahler entfallen 610'000 Franken. Diesen Betrag haben die Stimmbürger im April dieses Jahres an der Kirchbürgerversammlung einstimmig gesprochen. Der Rest wird von der Denkmalpflege übernommen. Laut Kirchenverwaltungsratspräsident Jürg Grämiger soll keine Rolle spielen, dass erst nach der Genehmigung des Kredits der Aspekt mit der Dachsanierung dazugekommen ist und der Gesamtkredit nun um rund 100'000 Franken höher ausfällt. Denn die Subventionsbeiträge fallen höher aus als erwartet. «Wir gehen davon aus, dass der Kredit reicht und es keinen Nachtragskredit braucht», sagt Grämiger.

Gottesdienste in Bronschhofen

Nicht nur Hochzeiten wird es im Frühjahr 2019 keine geben in der Kirche Maria Dreibrunnen, auch auf Taufen ist zu verzichten. Bei den Gottesdiensten gibt es eine differenzierte Handhabung. Die traditionell besser besuchten Anlässe am Sonntag, Dienstag und Donnerstag werden ins Pfarreizentrum Bronschhofen verschoben. Für die Messen am Mittwoch, Freitag und Samstag soll der Platz vorne im Chor der Wallfahrtskirche genügen. Dieser bleibt auch während der Bauarbeiten zugänglich.

Bei den Sanierungsarbeiten nicht angerührt wird die Orgel, obwohl auch diese in einem nicht mehr optimalen Zustand ist. Ob diese auch in diesem Sanierungsvorgang erneut werden soll, wurde ebenfalls an der Kirchbürgerversammlung diskutiert, fand bei der Abstimmung aber keine Mehrheit. «Die Orgel ist noch spielbar. Wir sind intern derzeit mit einer Kommission daran, das Thema Orgel vorzubereiten», sagt Grämiger.

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Das Deckengemälde des Wiler Kunstmalers Jakob Joseph Müller bleibt erhalten, wird aber aufgefrischt.