Die grosse Vielfalt von Bieren, die in der Schweiz gebraut werden, ist dem 2001 verstorbenen Denner-Gründer Karl Schwery zu verdanken. Nach jahrelangem Kampf mit den nahezu unangreifbaren Brauereien siegte Schwery und verursachte damit den Zusammenbruch des Bierkartells. Wie mächtig dieses war, wird durch die Anzahl der 1990 existierenden Brauereien verdeutlicht. Nur gerade 32 Unternehmen teilten sich die Schweiz in gegenseitiger Absprache auf. Aus heutiger Sicht ist nur schwer nachvollziehbar, wie sich der Konsument mit Feldschlösschen, Haldengut, Löwenbräu und dergleichen zufriedengeben konnte.
Der Zerfall hatte zur Folge, dass viele neue Brauereien entstanden und der Import von ausländischen Bieren stark zunahm. Entsprechend kamen die grossen etablierten Schweizer Produzenten unter Druck und mussten sich – etwas ungewohnt – den Bedingungen des Marktes stellen. Infolge der grossen Biervielfalt und der gesteigerten Qualität war diese Entwicklung für die Konsumenten nur positiv.
Biere und Sagen
Die Adler Bräu AG in Schwanden ist seit 1828 in Familienbesitz und wird heute in der vierten Generation geführt. Unter dem Label „Saagehafts usem Glarnerland“ hat die Brauerei eine Produktelinie lanciert, deren Namensgeber Glarner Sagen sind.
Der Sage nach ist der “Rufelihund“ ein alter Vogt, der im Pelz eines Hundes mit feurigen Augen sein Unwesen trieb.
„Ds Vrenelisgärtli“ erzählt die Geschichte einer übermütigen Jungfrau, die auf dem Glärnisch gärtnern wollte und dabei leider ihr Leben lassen musste.
„Dr Geisser“ war ein junger übermütiger Hirte, der den Oberblegisee durchschwimmen wollte. Da er wohl ein besserer Hirte denn Schwimmer war, ertrank er. Mit dem grauseligen Fund seines Kopfes im Leuggelbach endet die Sage auf tragische Weise.
Benedikt Metzger*
* = Benedikt Metzger ist Wein-Akademiker und Bier-Sommelier. Der 53-Jährige wohnt zusammen mit seiner Familie in Wil und ist Hobbybrauer. Er spielt in seiner Freizeit Alphorn und nennt Wandern sein schönstes Hobby.