Der Sieg des EC Wil im Penaltyschiessen war begleitet von Diskussionen. Es ging um den dritten Wiler Penalty, den Dario Eigenmann verwertete. Zu befinden war, ob der Puck jederzeit in der Vorwärtsbewegung war oder nicht, wie es das Reglement für einen regulären Treffer vorschreibt. Nach langen Diskussionen gaben die Unparteiischen den Treffer, was schliesslich die Basis zum Wiler Erfolg im Shut-Out war. Trotz des Siegs sprach EC-Wil-Sportchef Dani Zeber hinterher von einem «verschenkten Punkt», da sie die bessere Mannschaft gewesen seien. Denn gleich zweimal gaben die Gastgeber eine Zweitore-Führung preis. Ein letztes Mal in der Schlussphase der regulären Spielzeit, als sie zu viele und auch unnötige Strafen nahmen. Dies ermöglichte den Widnauern, binnen 62 Sekunden einen 3:5-Rückstand wettzumachen – jeweils in Überzahl. Noch weniger Zeit und keine Powerplays hatten sie Ende des zweiten Drittels gebraucht, um einen 1:3-Rückstand zu egalisieren – nämlich nur 40 Sekunden. Vor allem im ersten Drittel hatten die Wiler genug Möglichkeiten gehabt, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Jedoch führten sie nach 20 Minuten nur mit 2:1. Andreas Ambühl mit seinen Saisontoren Nummer 16 und 17 war einziger Wiler Doppeltorschütze des Abends. Die weiteren Treffer der Gastgeber erzielten Tommy-Lee Kälin, Matteo Schärer und Lukas Schläppi.
Uzwil schon früh distanziert
Für den EHC Uzwil war es ein gebrachter Abend. Er verlor auch sein zweites Spiel dieser Saison gegen die Pikes aus Romanshorn – dieses Mal zuhause mit 2:5. Da das Tabellenachte Prättigau-Herrschaft zu einem überraschenden 2:0-Auswärtssieg in Frauenfeld kam, ist der Abstand der Uzwiler auf den wohl letzten Playoff-Platz auf fünf Punkte angewachsen und der Anschluss ging verloren. Am kommenden Samstag treffen Prättigau und Uzwil in Grüsch direkt aufeinander. In der Uzehalle nahm das Unheil gegen die Pikes ein erstes Mal seinen Lauf, als die Gäste mit Ablauf ihrer ersten Strafe nach gut sieben Minuten mittels Shorthander den Führungstreffer erzielten. 20 Minuten später führten sie mit 4:0 und das Spiel war entschieden. Zwar verkürzten Aaron Lipp noch vor der zweiten Sirene auf 1:4 und Simon Steiner im Schlussdrittel auf 2:5, was aber nur noch Resultatkosmetik war. Der Sieg der Thurgauer hatte seine Richtigkeit.
Die Cup-Hauptrunde vor Augen
Und trotzdem war an diesem Tag aus Uzwiler Sicht nicht alles schlecht. Dies hängt auch mit der Auslosung für die letzte Cup-Qualifikationsrunde zusammen, die am Samstagmittag in Luzern stattfand. Die Uzwiler treffen auf den Sieger der Partie HC Luzern (2. Liga) gegen EC Wil (1. Liga), die am kommenden Mittwoch in der Innerschweiz stattfindet. Somit wird mit ansehnlich grosser Wahrscheinlichkeit ein Derby Uzwil – Wil darüber entscheiden, wer in der kommenden Saison im Cup-Sechzehntelfinal gegen einen Klub aus den höchsten beiden Ligen spielen darf. Dieses entscheidende Spiel der Ostschweizer Cup-Qualifikation wird am 5. oder 6. Februar 2019 ausgetragen. Heisst der Uzwiler Gegner tatsächlich Wil, so findet der Match in der Uzehalle statt, ansonsten in Luzern.
Hier wird das mögliche Cup-Derby ausgelost:
Auslosung Cup-Qualifikation, letzte Runde:
Uzwil (1.) – Wil (1.) / Luzern (2.)
Arosa (1.) – Dübendorf (My Sports League)
Herisau (1.) – Frauenfeld (1.)
Spieldaten: 5./6. Februar 2019
Der Unterklassige geniesst Heimvorteil
Die Sieger dieser drei Spiele stehen im 1/16-Final des nationalen Eishockey-Cups der Saison 2019/2020
1. Liga, Ostgruppe, 18. Runde:
Wil - Rheintal 6:5 n.V.
Uzwil – Pikes Oberthurgau 2:5
Argovia – Wetzikon 1:2
Frauenfeld – Prättigau-Herrschaft 0:2
Reinach – Herisau 2:3
Arosa – Bellinzona 3:2 n.V.
Rangliste:
1. Wetzikon 18/44. 2. Arosa 18/39. 3. Herisau 18/34. 4. Bellinzona 18/33. 5. Wil 18/33. 6. Frauenfeld 18/32. 7. Pikes Oberthurgau 18/31. 8. Prättigau-Herrschaft 18/24. 9. Uzwil 18/19. 10. Rheintal 18/17. 11. Argovia 18/12. 12. Reinach 18/6.
Nächste Spiele:
Cup, Qualifikation Ostschweiz, Vorletzte Runde:
Mittwoch, 19. Dezember, 19.45 Uhr: Luzern (2.) – Wil (1.)
1. Liga, Ostgruppe, 19. Runde:
Samstag, 22. Dezember: Pikes Oberthurgau – Reinach (17.00 Uhr), Herisau – Wil (17.30 Uhr), Rheintal – Argovia (17.30 Uhr), Prättigau-Herrschaft – Uzwil (18.30 Uhr), Arosa – Frauenfeld (20.00 Uhr), Bellinzona – Wetzikon (20.15 Uhr)