Derzeit laufen bereits die Planungen für das Jahr 2035 – zumindest was den Ausbau der Bahn-Infrastruktur angeht. Am Dienstag hat sich der Nationalrat mit der entsprechenden Vorlage des Bundes befasst. Im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen konnten nennenswerte Verbesserungen für den Kanton St. Gallen erzielt werden. Davon profitiert auch die Region Wil. So soll zum Beispiel der Brüttener Tunnel, der seit den 1980er-Jahren in den Köpfen herumgeistert, Tatsache werden. Dank diesem Tunnel zwischen Winterthur und Bassersdorf/Dietikon soll die Strecke zwischen Winterthur und Effretikon entlastet und die Fahrzeit um sechs Minuten verkürzt werden. Die Region Wil-Uzwil-Flawil würde somit also näher an Zürich heranrücken.
Auch der geplante Entwicklungsschwerpunkt Wil-West profitiert von den Plänen. Denn im so genannten Ausbauschritt 2035, um den es aktuell geht, ist die Realisierung des Bahnhofes Wil-West aufgeführt. Dies geht einher mit der Verlegung des Trassees der Frauenfeld-Wil-Bahn, damit der neue Autobahnanschluss erstellt werden kann. Die Kosten dürften sich gemäss Vorprojekt auf rund 25 Millionen Franken verlaufen. Zudem soll das Angebot der Frauenfeld-Wil-Bahn zu einem Viertelstundentakt verdichtet werden. In Planung ist noch ein zweiter Bahnhof im Gebiet Wil-West, und zwar an der Thurbolinie Wil-Weinfelden. Ein Vorprojekt liegt vor. Die Eingabe soll dann bei nächsten Bahn-Ausbauschritt «Step 2040» erfolgen.
Verbesserungen erwirkt
Ende September 2017 hatte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die Vorlage zum Bahnausbauschritt 2035 vorgestellt. Mit den darin vorgeschlagenen Massnahmen waren die St. Galler Regierung und der Kantonsrat nur teilweise einverstanden. Wichtige Ausbauvorhaben wie Infrastrukturmassnahmen zur Realisierung des Vollknotens St. Gallen oder für Taktverdichtungen der S-Bahnen im gesamten Kanton fehlten gänzlich. «Dank der beharrlichen Arbeit von Regierung, Kantonsrat und Verwaltung sowie der St. Galler Parlamentarier auf Bundesebene konnten zusätzliche Infrastrukturinvestitionen in der Botschaft platziert werden», lässt der Kanton St. Gallen in einer Mitteilung verlauten.